< 08 - Hallescher FC (H)

15.09.2012
Kategorie: 1.Mannschaft, 2012/2013, Punktspiel
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Von: Lenny

09 - VfB Stuttgart II (A)


Es ist endlich vollbracht! Im fünften Anlauf konnte der Chemnitzer FC seinen ersten Auswärtserfolg in dieser Saison einfahren. Gegen die zweite Vertretung des VfB Stuttgart gewannen die Himmelblauen – wie schon im Vorjahr – mit 1:0. Ein Ergebnis, das den Gästeblock zum Ausrasten brachte!
An Tagen wie diesem wünsch‘ ich mir Unendlichkeit…

Wie schon letzte Saison mussten die himmelblauen Anhänger an einem Freitag in die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg reisen. Unter den 1.055 Zuschauern im GAZI-Stadion waren circa 400 Chemnitzer vertreten, welche das fünfte Auswärtsspiel mit einer Vielzahl von silbernen und blauen Fähnchen einleiteten. Anschließend wurde supportet, allerdings gab es keinen Gegner, mit dem sich hätte messen können. Der – wenn man diesen so bezeichnen will – VfB-Block bestand aus zehn Kindern, die zwei Doppelhalter zeigten  sowie drei Fahnen schwenkten. Auf der Tribüne saßen ferner noch hinter dem „Amateure“-Banner einige erfahrenere Leute, die aber nicht zum Krawallmachen da waren, sondern vielmehr nur um die Partie zwischen dem 6. und dem 9. zu sehen. Mehr Erwähnenswertes gab es nicht.

Es war ein von Taktik geprägter, dessen ungeachtet aber spannender erster Durchgang, in dem die Himmelblauen den jungen Schwaben klar den Schneid abkauften. Zu Beginn sah es allerdings noch ein Stück weit anders aus. Es dauerte eine Viertelstunde bis die auf zwei Positionen veränderte himmelblaue Elf ihre erste Chance verbuchen konnte. Auf der linken Seite wirbelten Landeka und Birk. Letzterer zog aus spitzem Winkel ab und scheiterte am VfB-Schlussmann. Auf der Gegenseite musste der für den formschwachen Pentke, welcher zuletzt in drei Partien – Wehen-Wiesbaden, Heidenheim und Halle – patzte und damit für zum Teil bittere Punktverluste sorgte, im Tor stehende Schmidt nur ein einziges Mal eingreifen. Einen Schuss aus der Distanz, einen Aufsetzer, konnte er problemlos zur Seite abwehren. Ansonsten verlebte er eine ruhige Premiere in der 3. Liga.
Und das hatte einen Grund: das Defensive Mittelfeld. Hörnig, der immer besser in die Rolle hineinzuwachsen scheint, und allen voran der polnische Neuzugang Mrowiec, der mit den Hearts of Midlothian FC schon auf dem internationalen Parkett zugegen war, agierten unauffällig auffällig – und machten damit eindrucksvoll die Schotten dicht.
Aus den Balleroberungen entwickelten sich zumeist blitzschnell vorgetragene Konter, aus denen sich gefährliche Möglichkeiten ergaben. Die beiden besten vergaben Pfeffer und Fink. Ersterer traf nach feinem Spielzug nur das Außennetz und Fink timte seinen Lupfer kurz darauf zu unpräzise. Zur Pause war das torlose Remis für den VfB Stuttgart II, welcher zwar diszipliniert und konzentriert auftrat, jedoch kaum gegen die zweikampfstarken Himmelblauen Akzente setzen konnte, sehr, sehr schmeichelhaft.

Die zweite Hälfte begann auf den Rängen so wie die erste endete: Lautstark und ausdauernd wurde das eigene Team nach vorn gepeitscht – und dieses versuchten alles, um endlich die Führung zu erzielen. Besonders Fink rückte, je länger die Partie ging, in die Rolle des Unglücksraben. Jede Chance, die er bekam, vergab er. Es war zum Verzweifeln. Doch dann kam die 68. Minute und ein genialer Geistesblitz von Kegel, der an diesem Abend seine Gegenspieler mit seiner Technik und Übersicht phasenweise regelrecht vorführte. Er leitete mustergültig den Angriff ein, passte zu Fink, welcher direkt zu Pfeffer weiterpasste. Dieser nahm den Kopf nach oben, flankte exakt und fand in Kegel den gewünschten Abnehmer. Dieser musste schlussendlich den Ball nur noch über die Linie drücken.

Diese – mehr als verdiente – Führung sorgte für glückliche Gesichter im Gästeblock, welcher danach noch einmal ordentlich auf das Support-Pedal latschte – und bis zum Schlusspfiff sowie darüber hinaus auf diesem blieb. Die himmelblauen Anhänger boten – wie schon zuletzt in Heidenheim – einen beachtlichen Auftritt. An einem Freitag mit 400 Leuten in Stuttgart zu rocken, verdient Lob.

Und so sah es auch die Mannschaft, welche sich nach dem Spiel artig bei ihren treuen Anhängern mit einer Auswärtssieg-Laola-Welle sowie Abklatschten bedankte. Wer behauptet, dass die Fans und die Mannschaft ein schlechtes Verhältnis haben, der wurde ein weiteres Mal eines Besseren belehrt. Wir, die Fans, sind für die Mannschaft da. Allerdings dürfen sich Fans nicht immer alles bieten lassen. Nächste Woche, wenn die Ultras ihren begründeten Boykott durchführen werden, müssen dann diejenigen einspringen, die immer alles besser wissen.

Liebe Besserwisser, stellt Euch in die Südkurve, in den Block 6, und treibt unser Team gegen den Aufstiegsaspiranten aus Osnabrück nach vorn. Schließlich gilt es ein geschlossenes Bild abzugeben, wie in Heidenheim, wie in Stuttgart… Nun seid ihr an der Reihe!

"Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag,
und tanz vor Freude, über den Asphalt.
Als wär's ein Rhythmus, als gäb's ein Lied.
Das mich immer weiter, durch die Straßen zieht.
Komm Dir entgegen, Dich abzuholen, wie ausgemacht.
Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt, wie letztes Mal.

Durch das Gedränge, der Menschenmenge
Bahnen wir uns den altbekannten Weg;
Entlang der Gassen, zu den Rheinterrassen,
Über die Brücken, bis hin zu der Musik.
Wo alles laut ist, wo alle drauf sind, um durchzudrehen.
Wo die Anderen warten, um mit uns zu starten, und abzugehen.

An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit.
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit…"


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