< 09 - VfB Stuttgart II (A)

22.09.2012
Kategorie: 1.Mannschaft, 2012/2013, Punktspiel
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Von: Lenny

10 - VfL Osnabrück (H)


Nach dem ersten Dreier in der Fremde folgte postwendend die erste Niederlage im heimischen Stadion: Der Chemnitzer FC war im Vergleich zur Vorwoche kaum wieder zu erkennen und unterlag völlig verdient dem VfL Osnabrück mit 0:2. Lag es vielleicht an der fehlende Unterstützung auf den Rängen?! Die Ultras setzten ein Zeichen und den Boykott um. Das Resultat: Das Stadion schwieg. Leider. Und ein jeder wusste, dass irgendetwas, dass irgendjemand fehlte... Quod erat demonstrandum!

Es ist 14 Uhr und im Stadion an der Gellertstraße ertönt der Anpfiff zwischen dem Chemnitzer FC und dem VfL Osnabrück, seines Zeichen ein Spitzenspiel, welches allerdings nur 4.100 Zuschauer sehen wollen. Der nach dem Halle-Kick bekannt gegebene Boykott der „Ultras Chemnitz 1999“ wurde schweren Herzens, zugleich aber konsequent durchgeführt, auch weil die Gesprächsrunde mit Vereinsvertretern ohne Resultat endete. Mehr als 200 Leute, die in den letzten Jahren sowohl zuhause als auch auswärts im Block standen und stets alles für ihren Club gaben, blieben dem Stadion fern und verweilten stattdessen biertrinkend und bratwurstessend an der Fanhalle – und das unter den Augen der Staatshüter, die scheinbar Gefallen daran gefunden haben, ihre Samstage mit den treuen himmelblauen Fans zu verbringen.

Da die „Taliban der Fans“, sprich: die bösen Ultras und ihre Unterstützer, nicht da waren, blieb es im Stadion folglich ruhig und friedlich und aus dem Heimspiel wurde ein, wenn man die Stimmung als Maßstab nimmt, Auswärtsspiel. Mehr als das Spruchband „CFC-Fans gegen Polizeiwillkür“, hochgehalten in Block 5, wurde nicht gezeigt; ferner hing nicht einmal eine zweistellige Anzahl an Bannern am Zaun. Unterm Strich war dies mehr als ein Armutszeugnis. Glücklicherweise reiste mit dem VfL Osnabrück ein Team an, welches keinen – nicht so wie zuletzt beim Halleschen FC – großen Mob auswärts im Rücken hat. Die 50 Niedersachen wedelten zu Beginn mit großen und kleinen Schwenkfahnen, trällerten anschließend ab und an paar Lieder und präsentierten zudem ihre Schals. Mehr kam nicht – und um ehrlich zu sein: Mehr mussten diese auch nicht machen, schließlich gab es keinen Gegner, mit denen diese sich hätten duellieren können. Doch da sie wussten, wo und aus welchem Grund ihre Kontrahenten fehlten, schickten diese Fussball-Mafia-DFB- sowie Gegen-alle-Stadionverbote-Grüße in die leere Südkurve…

Auch auf dem Rasen waren Gäste besser, wenngleich ihnen in der ersten Hälfte kein Tor gelingen sollte. Selbst ein äußerst fragwürdig Elfmeter, angeblich soll Wilke seinen Gegenspieler mit unfairen Mitteln vom Ball getrennt haben, konnte ihnen nicht helfen. Der schwach auf die Mitte geschossene Strafstoß wurde von dem wieder im Tor stehenden Schmidt pariert, welcher anschließend von den Anwesenden kurz gefeiert wurde. Wer glaubte, dass dies eventuell eine Initialzündung war, der wurde enttäuscht. Der Club spielte schwach und konnte zu keinem Zeitpunkt an die Leistung der Vorwoche anknüpfen.
Was dann nach dem Seitenwechsel folgte bzw. irgendwann eintreten musste, war klar – und nur eine Frage der Zeit: Der Club bettelte förmlich um den Rückstand. In der 54. Minute trafen die Gäste das erste und in der Nachspielzeit das zweite Mal, womit die erste himmelblaue Heimpleite der Saison realisiert wurde. Nicht ganz unschuldig an diesem Tag war, leider Gottes: mal wieder, der Unparteiische, welcher seine Aufgabe ganz, ganz selten nach bestem Wissen und Gewissen erledigte. Nichtsdestotrotz hat sich die Mannschaft diese Pleite aber selbst zuzuschreiben. Wer sich kaum Chancen erspielt, kann auch nicht gewinnen. Die größte hatte Fink, welcher aus wenigen Metern den Ball allerdings nicht im Osna-Tor unterbringen konnte. Die Niederlage geht schlussendlich in Ordnung, weil an diesem Tag gar nichts funktionierte, glücken wollte.

Sonderlich viel Zeit bleibt jedoch nicht, um alles genau analysieren zu können. Am kommenden Dienstag geht es schon weiter, geht es nach Bielefeld, wo wir vergangene Saison mit 1:3 unter die Räder gekommen sind. Nicht mit dabei sein wird Pfeffer, welcher aufgrund der Ampelkarte ein Spiel pausieren muss. Egal, wer letztlich spielt – die Herren müssen es richten und eine Trotzreaktion zeigen! Lautstarke Fans werden Euch unterstützen. Auf geht’s, Kraft-Klub – Wir sind (wieder) bei Euch!

„Man sieht sich um und weiß nicht weiter,
Die Zeit scheint gerade zu stehen.
Und könnte man sie so zurückdrehen,
Ich schwöre, ich würde rückwärtsgehen.
Ich bin nur da und sitze ganz still und finde keine Ruh.
Komm mir die ganze Zeit zu einzeln vor, schaff es von alleine nicht mehr hoch.

Ich bin wie ausgestorben,
Bin irgendwie nur noch halb.
Wohin mit diesem halben Leben,
kurz vorm freien Fall?
Ich will fort und finde kein Versteck, das für mich jetzt richtig ist.
Ich trete auf der Stelle –
Ohne Dich bin ich ohne mich!

Du fehlst meinem Leben,
Und manchmal auch mir selbst.
Ja, Du fehlst meinem Leben,
Immer mehr.
Du fehlst meinem Leben,
Ich gebe zu, dass Du mir fehlst!
Und ich spüre wie ich versinke,
Immer mehr..."


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