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26.08.2015
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2015/2016
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Von: Lenny

05 - 1. FC Magdeburg (A)


Am fünften Spieltag geschieht es zum ersten Mal: Der Chemnitzer FC verliert eine Partie. Und zwar gegen den Aufsteiger vom 1. FC Magdeburg, welcher vor heimischer Kulisse in jeder Halbzeit einmal eiskalt zuschlug. Der pyrotechnische Weckruf der fast 1.000 himmelblauen Anhänger, die dessen ungeachtet einen guten Abend unter Flutlicht hatten, schlug leider fehl.

Die Erinnerungen an den letzten Auftritt bei 1. FC Magdeburg die allerdbesten. So gewannen die Himmelblauen im „goldenen Herbst“ 2010 mit 6:1 beim FCM – und stellten damit die Weichen, um in eben dieser Saison in die 3. Liga aufsteigen. Die Magdeburger benötigen vier Serien mehr und sind nun – nach den zwei Siegen in den Aufstiegsspielen gegen die Kickers aus Offenbach – auch endlich in dieser angekommen. Deren Start mit zwei Heimsiegen sowie zwei Auswärtsremis kann sich durchaus sehen lassen. Die Himmelblauen wiederum haben ebenfalls bereits acht Punkte geholt, sodass es am Dienstagabend vor 19.112 Zuschauern im „Stadion Magdeburg“ zu einem Spitzenspiel kam, welches der MDR selbstverständlich zu einem Live-Spiel erklärte. Beide Teams wollte an die bis dato gezeigten erfolgreichen Auftritte anknüpfen und ungeschlagen bleiben.

Drei himmelblaue Busse mit größtenteils sportlich motivierten Jungs begaben sich auf den Weg in die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt, welche man aufgrund eines neuen Verkehrskonzeptes erst sehr spät erreichte. So wurde man frühzeitig von der Autobahn geholt und musste anschließend mehr als eine Stunde über Dörfer tingeln. Es galt – wie in der Vergangenheit – mögliche Konfrontationen zu unterbinden. Sowohl auf der Anreise als auch im Stadion selbst. So hatten im Vorfeld einige schnell gesprühte himmelblaue Schriftzüge für Aufsehen und Aufregung gesorgt.

Die 954 Gästeanhänger standen – und auch das ist seit dieser Saison neu – nicht mehr im Eck-Block, sondern direkt hinter dem Tor, auf den Sitzplätzen. Eine chice Beflaggung ist schlechterdings möglich. Zum Einlauf der Mannschaften wurden mehrere Schwenkfahnen präsentiert sowie Schals in die Höhe gehalten.

Die Magdeburger hatten derweil schon beim Stadionlied und dem damit verbundenen Hochhalten der Schals für ein beeindruckendes Bild gesorgt. Gleiches galt für den Support, welcher anschließend folgte. Wobei dieser auf beiden Seiten einem Ost-Duell würdig war.

Auf dem Rasen geben die erneut in ihren solargrünen Trikots spielenden Himmelblauen den Ton an. Für die verletzten Danneberg rückte Steinmann ins defensive Mittelfeld. Die erste Chance der Partie hatten die Gastgeber via Freistoß, den Kunz aber entschärfen konnte. Auf der Gegenseite sorgte Steinmann mit einem Distanzschuss für Gefahr. Danach hatte Röseler nach einem Eckball aus dem Gewühl die Führung auf dem Schlappen. Die Chemnitzer blieben am Drücker, kamen aber trotzdem zu keinem weiteren finalen Abschluss.

Wie aus heiterem Himmel lag nach 20 Minuten auf einmal der Ball im Tor von Kunz. Nach einem viel zu einfachen doppelten Doppelpass zog ein Magdeburger aus der Distanz ab, dessen Schuss erst geblockt wurde und anschließend von Röseler geklärt werden sollte. Nur schoss dieser dabei Steinmann an, welcher unfreiwillig Pingpong spielen musste und damit die perfekte Vorbereitung zur Führung lieferte, die vom FCM-Goalgetter Beck erzielt wurde. Die Heimfans logischerweise aus dem Häuschen und ohrenbetäubend laut. Dazu gab es Schalparaden, Hüpf- und Klatscheinlagen sowie das Spruchband „Für die Stadt und den Verein stehst Du seit 20 Jahren ein! Danke Tischi!“, das Torwart Matthias Tischer gewidmet ist, der bereits seit Juli 1996 zum 1. FC Magdeburg spielt und bis zum heutigen Tag treu geblieben ist. Bei den Gästen wurde das abgerufen, was möglich war, sodass man sich durchaus ein ums andere Mal bemerkbar machen konnte.

Ebenso eine gelungene Pyro-Aktion wusste zu gefallen und sorgte für ein Pfeifkonzert. Diverse Blinker sowie etwas Rauch stiegen hinter Schwenkfahnen und Schals empor. Nach dem Seitenwechsel blieb der Gast tonangebend und hatte mit Fink, Cappek und Steinmann Möglichkeiten, den mittlerweile hochverdienten Ausgleich zu erzielen. Nur fiel dieser leider nicht. In der 77. Minute nutzt Brandt eine der wenigen Kontermöglichkeiten eiskalt. Unbedrängt zog er aus 20 Metern ab und traf unhaltbar in die lange Ecke, woraufhin das gesamte Stadion „Sachsen-Schweine“ intonierte. Der himmelblaue Mob wurde danach entsprechend immer leiser.

Es blieb schlussendlich beim 2:0. Der FCM bleibt ungeschlagen, der CFC kassierte – trotz guter Leistung – seine erste Niederlage.

Auf dem Parkplatz vor dem Block gab es kurzzeitig Rennereien, welche die Staatsmacht zum Anlass nahm, um deren Anwesenheit mit Taten zu beweisen. Das Vorgehen wie gewohnt unverhältnismäßig und überhart. Einen direkten Kontakt mit Magdeburger gab es weder vor als auch nach dem Spiel.


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