< 05 - 1. FC Magdeburg (A)

29.08.2015
Kategorie: Punktspiel
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Von: Lenny

06 - SV Wehen-Wiesbaden (H)


Nach der Niederlage in Magdeburg folgt ein Heimsieg gegen den SV Wehen-Wiesbaden. Das goldene Tor des Tages erzielte Dartsch vor etwas mehr als 8.000 Zuschauern in der 83. Minute.

Der große Vorteil an einer „englischen Woche“ ist, dass man eine Pleite bereits wenige Tage später schon wieder wettmachen kann. Jedoch präsentierte sich mit dem SV Wehen-Wiesbaden ein Kontrahent auf der „Baustelle Fischerwiese“, der unter der Woche seinen ersten Saisonsieg feiern durfte. Die Himmelblauen wiederum verloren im Ost-Duell beim 1. FC Magdeburg nicht nur die Punkte, sondern auch Löning, welcher einige Wochen ausfallen wird. Für ihn rückte König in die Anfangsformation, außerdem erhielt Türpitz eine Chance. Für ihn musste Cappek auf die Bank.

8.085 Zuschauer fanden sich bei bestem Fußballwetter ein, die 13 Fans der Gäste verhielten sich die gesamte Spielzeit über hinter dem Banner „Block N“ ruhig. Die Fanszene war – aus welchen Gründen auch immer – nicht angereist. In der wie gewohnt gut gefüllten „Südkurve“ gab es diesmal nur Schals und große Schwenkfahnen zu sehen, zudem wurde Geburtstagskind Jürgen „Bähre“ Bähringer lautstark gratuliert, ehe anschließend eben jene Inbrunst auch in die Lieder für die aktuelle Mannschaft gesteckt wurde. Ab und an – aber das gehört dazu – grüßte man die dynamischen aus der Landeshauptstadt, in welche die Fans des Chemnitzer FC, unter anderem mit einem Sonderzug, kommende Woche reisen.

Auf dem Feld erwischten die in himmelblauen Trikots spielenden Himmelblauen einen vielversprechenden Auftakt: Eckball, ausgeführt von Fink, der zu dem am Strafraum positionierten Stenzel passt. Dieser leitet den Ball weiter und findet in Steinmann, der erneut den verletzten Danneberg gut zu vertreten verstand, den passenden Abnehmer, nur landet sein Schuss am Außennetz. Wiesbaden kam kaum vor das Tor von Kunz, wenn die Gäste es aber schafften, wurde es gefährlich. So verfehlte der erste Schussversuch das Tor hauchzart.

Bis auf diese Situation hatten die Himmelblauen das Spiel im Griff – und mehrere Möglichkeiten in Führung zu gehen. Türpitz spielte mit Fink Doppelpass, zielte dann aber zu genau. Er traf den Pfosten. Kurze Zeit später setzte Fink wieder einen Mitspieler mustergültig ein, in dem Fall König, der sofort abschloss – und traf. Jedoch hatte der Herr an der Linie etwas dagegen. Und hob die Fahne. Abseits. Eine streitbare Entscheidung. Unmittelbar vor der Pause entschärfte Kunz auf sensationelle Art und Weise noch einen Freistoß aus etwas mehr als 20 Metern.

Die zweite fing wie die erste Hälfte an: Mit einem starken Chemnitzer FC, der von der „Südkurve“, auf die er spielte, nach vorn gesungen wurde. Die erste Chance nach dem Seitwechsel oblag Türpitz, der einen sehr guten Eindruck hinterließ, der nach einem König-Kopfball frei vor dem Gästeschlussmann auftauchte, an diesem aber scheiterte. Die Himmelblauen waren dran: Fink zirkelte einen Freistoß über die Mauer und in die Ecke, nur wurde dieser aus eben dieser gekratzt.

Wehen-Wiesbaden schaffte es selten aus der eigenen Hälfte. Zu einem Schuss kam man allerdings dann doch einmal, diesen konnte Kunz nur abprallen lassen. Die daraus resultierende Kopfballchance landete zum Glück neben und nicht im Tor. Glück gehabt! Und sofort wieder den Weg nach vorn gesucht: mit Cappek und Dartsch, die für Türpitz und Ofosu kamen. Und das war auch gut so: Cappek setzte sich durch, als er den Ball aber verlor, setzte er nach, sodass der Ball auf dem Fuß von König landete. Dieser stoppte diesen, kam aber nicht zum finalen Abschluss, weil ihm der eingewechselte Dartsch zuvor kam. Er nahm König den Ball weg – und drosch diesen kompromisslos in die Maschen. Endlich! 1:0! Nach 83. Minuten. Die Führung, welche überfällig war, dessen ungeachtet exzessiv zelebriert wurde.

Wenige Augenblicke zuvor hatten die Himmelblauen zwei riesige Bretter: Nach einer Fink-Ecke köpfte Endres zu Steinmann, der gedankenschnell abzog und an dem am kurzen Pfosten Stehenden scheiterte. Die Szene ging aber noch weiter: Fink katapultiere den Ball nochmals in den Strafraum, erneut gewann Endres das Kopfballduell. Dessen Vorlage landete bei König, welcher mit seinem Kopfball das Tor knapp verfehlte. Wahnsinn, was die Himmelblauen zeigten.

Die Gäste gaben nach dem Rückstand die defensive Grundordnung auf und wurden mutiger und offensiver. Auf einmal drückte Wehen-Wiesbaden. Und verlangten Kunz alles ab. Dieser glänzte nach zwei Kopfbällen mit großartigen Reflexen. Er wuchs nun förmlich über sich hinaus. Einmal musste er aber doch hinter sich greifen, nur stand der vermeintliche Schütze des Ausgleichstreffers angeblich in Abseits. Wenn man so will: ausgleichende Gerechtigkeit.

Der Chemnitzer FC behauptet sich mit diesem Sieg in der Spitzengruppe der Tabelle. Und trifft in der kommenden Woche auf den Ligakrösus Dynamo Dresden, der bis dato noch keine Niederlage einstecken musste. Zeit, dass sich das ändert… „Ihr habt 90 Minuten Zeit, die Tabellenspitze zu verlassen!“ – ALLE NACH DRESDEN!


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