< 01 - VfL Osnabrück (H)

27.07.2013
Kategorie: Punktspiel
Gelesen: 1927
Von: Lenny

02 - SpVgg Unterhaching (A)


Der Chemnitzer FC tritt weiter auf der Stelle. Gegen die Spielvereinigung Unterhaching kamen die Himmelblauen nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Die frühe Führung von Cinar wurde vor 1.800 Zuschauer im Hachinger Sportpark bis in die 89. Minute verteidigt. Danach schlug Welzmüller in der Hitzeschlacht eiskalt zu – und traf damit die Chemnitzer mitten ins Herz.

0:3 und 3:4 lauteten die Ergebnisse, die der Chemnitzer FC in den vergangenen Spielzeiten gegen die Spielvereinigung Unterhaching in deren Sportpark erzielte. Die Vorzeichen standen, zudem nach der Auftakt-Pleite gegen den VfL Osnabrück, unter wahrlich keinem guten Stern. Dessen ungeachtet pilgerten 400 himmelblauen Fans in den Münchner Süden. Dazu gehörte auch ein 80 Mann starker Zugfahrermob, der, trotz Polizeibegleitung, einen entspannten Tag im Sonnenschein erlebte; u.a. durfte man sich auch in einem Gewässer abkühlen. Im Stadion half überteuertes Wasser sowie in der Halbzeitpause die Feuerwehr weiter. Der geteilte Block, die einen standen in der Sonne, die anderen im Schatten, bedankte sich artig und lautstark – und auch die eigene Mannschaft bekam mit dem Anpfiff Unterstützung.

Vier Änderungen gab es im Vergleich zur Vorwoche: Auf der rechten Seite wirbelten wieder Stenzel und Pfeffer, da le Beau außer Form ist und Garbuschewski gesperrt war. Im defensiven Mittelfeld gab Hensel neben Landeka sein Debüt, im Sturm bekam Semmer den Vorzug und auf der linken Seite agierte Makarenko. Jener trat nach acht Minuten einen Freistoß – und dieser landete bei Cinar, welcher zur viel umjubelten Führung einnickte. Als Dank bekam er erst die Faust des Hachinger Schlussmanns an den Kopf, ehe danach seine Mitspieler über ihn herfielen. Im Gästeblock waren die Doppelhalter und Fahnen gerade eingepackt gewesen, schon durfte das erste Tor der Saison gefeiert und besungen werden.

Auf der Gegenseite hatten die Ultras der Spielvereinigung am Zaun den Banner „Stadion am Sportpark“ sowie im Block das Spruchband „Für heute und für alle Zeit…“ präsentiert. Danach supporteten die 30 Jungspunde überraschend intensiv und abwechslungsreich. Ihre Mannschaft ließ sich von dem Rückstand nicht beirren und versuchte elegant mit spielerischen Mitteln zum Ausgleich zu kommen. Allerdings gelang ihnen dies, da die Himmelblauen sehr gut standen, so gut wie nie. Vielmehr hatte man Glück, dass der Gast zu inkonsequent bei seinen Möglichkeiten war. Ein höherer Rückstand wäre alles, nur eben nicht unverdient gewesen.

Ein jeder kennt die Weisheit, das, wer seine Chancen nicht nutzt, irgendwann dafür bestraft wird. Nach dem Seitenwechsel wurde die Spielvereinigung besser und tauchte ein ums andere Mal gefährlich vor dem Kasten von Pentke auf, der aber alles abwehrte. Vorerst zumindest. Je länger das Spiel dauerte, desto ruhiger wurde der Gästeblock, desto mehr bettelten die himmelblauen Akteure um den Ausgleich, welcher schlussendlich leider Gottes doch noch fallen sollte. Über die linke Seite von Birk begann das Verhängnis, ein Pass landete beim Hachinger Kapitän Welzmüller, welcher von der Strafraumgrenze wuchtig abzog. Pentke war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte aber den bitteren Einschlag, der noch den Innenpfosten berührte, nicht verhindern. Wie bitter. Der Chemnitzer FC gibt einen sicheren Sieg aus den Händen. Zuvor vergab Fink überhastet die Vorentscheidung.

Die Meinungen gehen auch nach dem zweiten Spieltag weit(er) auseinander: Die einen verteufeln, die anderen hoffen, andere schweigen, wiederum andere halten sich zurück. Die Bilanz – ein Pünktchen aus zwei Spielen – ist ohne Zweifel in Anbetracht der eigenen Ansprüche zu mager. Nichtsdestotrotz stellt Unterhaching jedoch einen Anfang dar, weil das spielerische Potential phasenweise abgerufen wurde. Einzig die Konzentration blieb noch zu oft auf der Strecke. Wenn diese gefunden wird, siegen wir auch wieder. Und ebenso wichtig ist es, sich nach Niederlagen nicht mit Alkohol zu präsentieren. Fussballer sind zwar auch nur Menschen, dafür aber Vorbilder.

Am kommenden Freitag, am Pokal-Wochenende, findet das Hochwasser-Benefizspiel zwischen dem Chemnitzer FC und dem FSV Zwickau statt. Anpfiff ist 18:30 Uhr im Stadion an der Gellertstraße. Die Woche darauf gastiert der 1. FC Heidenheim dort.

"Ihr sitzt in euren Zimmern und ihr wartet auf das Glück,
und ihr habt schon 20.000 Zigaretten ausgedrückt.
Redet nur von den Projekten und von eurem neuen Stück,
manchmal frag' ich mich : „Bin ich oder ihr verrückt?“
Ich will nicht schlecht über euch reden, es ist ja doch nur primitiv.
Ich verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst…

Es gibt eine Herzlichkeit jenseits vom Jonglieren.
Das ist doch wirklich gar nicht allzu schwierig zu kapieren.
Ihr werdet 100.000 Kaffee trinken gehen,
und werdet 100.000 Mal wieder nichts verstehen.
Ich will nicht schlecht über euch reden, es ist ja doch nur primitiv.
Ich verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst…"


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