< 02 - SpVgg Unterhaching (A)

02.08.2013
Kategorie: Testspiel
Gelesen: 2109
Von: Lenny

Benefizspiel: FSV Zwickau (H)


 

Der Chemnitzer FC hat das Benefizspiel zugunsten der Hochwasseropfer mit 3:0 für sich entschieden. Vor 1.300 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße trafen Hensel, Förster und Semmer. Alle Treffer fielen nach dem Seitenwechsel, auf die schwach besetzte Südkurve. Im Gästeblock tummelten sich 50 Rot-Weiße.

Die Vereine TSV Germania Chemnitz, FV Wolkenburg und der SV Remse sind vom Hochwasser arg gebeutelt worden. Infolgedessen setzen sich der Chemnitzer FC und der FSV Zwickau heimlich, still und leise zusammen und vereinbarten ein Testspiel am DFB-Pokal-Wochenende. Austagungsort war das Stadion an der Gellertstraße. Dieses wurde von über 1.000 Zuschauern bevölkert, eine Zahl, die durchaus beachtlich ist, aber dessen ungeachtet – zumal für einen guten Zweck – höher ausfallen hätte müssen. Im Stadion hing kaum ein Banner, Fahnen wurden gar keine geschwenkt, und ebenfalls an Stimmung war nicht zu denken. Es dominierte der gute Zweck – in den Farben getrennt, in der Sache vereint.

Selbiges Motto nahmen sich auch der Herren auf dem Rasen zu Herzen. Man passte sich den klimatischen Bedingungen an und agierte pomadig. Zur aller Überraschung war es der Gast aus Zwickau, der die stärkere von zwei schwachen Mannschaften. Es war in der ersten Halbzeit ein Spiel mit ganz wenigen Chancen, folgerichtig ging es torlos in die Kabinen. Auf den Rängen tobten sich derweil unbekannte Kleingruppen aus, die primitives Liedgut trällert. Aber an Tagen wie diesem hüllt man den Mantel des Schweigens darüber.
Das himmelblaue Spiel nahm erst Fahrt auf, als Förster gegen den Pfosten schoss. Zwickau wollte dies sofort unterbinden, geriet aber nach feinem Spielzug, abgeschlossen von Hensel, in Rückstand. Danach riss er Faden und sie konnten an die gute Leistung aus der ersten Hälfte nicht mehr anknüpfen, stattdessen wählte man von nun an das Foulspiel als legitimes Mittel. Als erstes wurde Torschütze Hensel auf rotverdächtige Art und Weise von den Beinen geholt. Nach einer intensiven Rudelbildung bekam der Übeltäter nur den gelben Karton. Für Hensel zu wenig, dieser teilte verbal weiter aus, mehr noch: Er bekam sich gar nicht mehr ein, man gewann das Gefühl, dass neben dem Foul die beiden noch irgendetwas verbindet. Während die beiden sich immer im Auge behielten, schlug Garbuschewski eine Ecke auf dem Kopf von Förster, der locker-leicht auf 2:0 erhöhte.  
    
Zwickau erlaubte sich anschließend nichts mehr, und der Kraft-Klub spielte Tempo-Fussball, konnte allerdings – trotz einiger guter Möglichkeiten – nur noch einen Treffer erzielen. Semmer stolperte den Ball, nach schlechter Annahme, zum 3:0-Endstand über die Linie.

Es war ein Test, mehr nicht, der dem einen und anderen himmelblauen Akteur Selbstvertrauen gegeben haben dürfte. Was zählt ist das nächste Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim.

„Es ist erschreckend, aber wahr:
Die Dürftigkeit, in die wir Jahr für Jahr,
In allen Lebenslagen, lebenslänglich sozusagen eingeschlossen sind,
Wird mehr und mehr und mehr und mehr und unerträglicher!
 
Selbst wenn wir beisammen sitzen,
In unserem Lieblingsbrauereilokal,
Dann sollten wir wissen, das mit jedem Bissen,
Den wir wie von Sinnen,
Nahezu herunterschlingen,
Ehe wir uns versehen.

Unser Stolz und unsre Würde verlorengehen
Und die Alltäglichkeit,
Die man uns jederzeit,
Aus vollen Fässern zapft,
Macht uns nicht mehr betrunken, sondern vielmehr bewusst:
Dass das Unglück überall zurückgeschlagen werden muss!“


blog comments powered by Disqus