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20.10.2013
Kategorie: 1.Mannschaft, 2013/2014, Punktspiel
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Von: Lenny

13 - Wacker Burghausen (A)


Der Chemnitzer FC meint es mit allen gut und schenkt infolgedessen auch dem Tabellenschlusslicht die volle Punktzahl. Gegen Wacker Burghausen unterlagen die Himmelblauen mit 1:0. Auch unter dem neuen Trainer Karsten Heine scheint sich die Talfahrt fortzusetzen.

Es läuft die 76. Minute. Der Chemnitzer FC forciert den nächsten Angriff. In der zweiten Hälfte dominiert Einbahnstraßenfussball. Die Gastgeber, die Spieler vom Wacker Burghausen, schlagen sich wacker gegen die himmelblaue Dauerbelagerung ihrer Hälfte. Ein Ballverlust von Pusch, auf der linken Mittelfeldseite agierend, sorgt nicht nur für Entlastung, sondern leitet vielmehr einen Konter ein, der zudem noch mit Erfolg abgeschlossen wird. Holz taucht am Ende frei vor Pentke auf und schiebt den Ball überlegt an diesem vorbei, ins Tor, ins Glück. Der Tabellenletzte führt in seiner Wacker-Arena, die zum heutigen Spieltag von 2.100 Zuschauern besucht gewesen ist, gegen den Verein, der im Sommer am meisten mit dem Aufstieg in Verbindung gebracht wurde. Nun, nach 13 Spieltagen, dümpelt der Chemnitzer FC auf dem 16. Rang traurig vor sich hin und hat gerade einmal zwei Zähler mehr als die Kickers aus Stuttgart, die aktuell den ersten Abstiegsplatz besetzen. Schön ist das gerade alles nicht, vor allem, wenn man sieht, wie die Spiele verloren werden.

Unmittelbar vor dem Rückstand hatte Semmer, der für den verletzten Förster stürmte, die Führung freistehend auf dem Fuß. Anstatt den Ball sicher im Kasten unterzubringen, wurde unüberlegt die rohe Gewalt gewählt. Ein strammer Schuss, der jedoch pariert werden konnte. Im Anschluss nahm, wie bereits schon erwähnt, das Verhängnis seinen Lauf. Und davor spielte quasi nur eine Mannschaft, nur traf diese nicht. Birk verzog direkt nach dem Anpfiff. Ein Hensel-Kopfball wurde pariert. Ein Semmer-Kopfball landete knapp neben dem Tor. Nach der Pause vergab Hensel mehrfach, zum Teil kläglich.

Burghausen wiederum kam nur zu Chancen, wenn diese es schafften, die wackelige himmelblaue Defensive unter Druck zu setzen. In beiden Durchgängen gelang dies einmal, zudem sorgten Standardsituationen regelmäßig für Gefahr und damit für Schreck-Momente bei den circa 200 himmelblauen Schlachtenbummlern, die es sich im großen Gästesektor gemütlich gemacht hatten.  Zumeist schweigend. An dauerhaften Support war in der Wacker-Arena nicht denken. Man war da – und zeigte Flagge. Immerhin. Sowie vor dem Spiel Ausweise, da die bayerische Staatsmacht wieder ein Horrorszenario heraufbeschwor. Aus unerklärlichen Gründen. Selbst die Busfahrer, die zuvor in einer Kneipe haxenessend und weißbiertinkend „14 Jahre Ultras Chemnitz“ zelebrierten, blieben seriös und tiefenentspannt.

Dass nach dem Rückstand der Frustpegel in die Höhe ging, ist verständlich. Langsam aber sicher reicht es. Schädlich ist weg, Heine da – und nichts, aber auch gar nichts, ändert sich. Die Mannschaft ist keine Mannschaft. Nach der Partie traute sich keiner den Weg zu ihren Anhänger zu. Traurig, aber wahr. All deren Qualitäten – und die Mannschaft hat genügend davon – werden, aus welchen Gründen auch immer, leider Gottes nicht abgerufen. Es wird nicht einmal mehr Alibi-Fussball gespielt, um zu gewinnen.

Es war die dritte Pleite in Folge, die zweite im Übrigen – und das sorgt ebenfalls nicht für sonderlich viel Hoffnung – ohne einen eigenen Treffer erzielt zu haben. Wer keine Tore schießt, kann auch nicht gewinnen. Wir sterben vor dem Tor allzu oft in Schönheit.

Nächste Woche kommt RasenBallsport Leipzig auf die Fischerwiese, wo vor allem gezeigt werden muss, dass Tradition nie stirbt. Ferner gilt es aus den Tief- endlich einen Wendepunkt zu machen. Und dafür ist dieser Gegner perfekt, mehr als das! Zudem haben wir mit den RasenBallisten noch eine Rechnung offen. Alles für Chemnitz!

„Kennst Du das Gefühl, wenn Du nur Leere spürst?
Das Auf und Ab zwischen Deinen Träumen und dem endlosen Fall.
Und in Deinem Herzen tobt ein Aufstand zwischen Liebe und Hass.
Wann geh ich endlich diesen Weg, der mich doch so glücklich macht?

Ich bin komplett im Arsch,
weiß nicht wohin mit mir.
Ich bin komplett im Arsch,
keine Ahnung wie es weiter geht.

Ich bin komplett im Arsch,
zu viele Fragen stell ich mir.
Ich bin komplett im Arsch,
hab' hier wirklich nichts zu verlieren.

Sie löchern mich mit ihren Fragen, auf die ich alle keine Antwort weiß.
Mein radikales Nein zu dieser Welt ist es, was mich stark und lebendig macht.
Ich liebe dich, ich liebe Freiheit und ich liebe meine Freunde,
und ganz nebenbei belüg' ich mich auch noch selbst.

Ich lieg' im Bett herum, ganz allein
Meine Gedanken quälen mich, ich fühl' mich klein.
Ich hab' keine Kraft, jetzt aufzustehen.
So vergeht der Tag ohne dass ich heute einmal draußen war..."


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