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13.10.2013
Kategorie: Sachsenpokal
Gelesen: 1970
Von: Lenny

1/16-Finale: Döbelner SC


Der Chemnitzer FC zieht standesgemäß in die nächste Runde des Sachsenpokals ein. Gegen den Döbelner SC gewannen die Himmelblauen vor 1.420 Zuschauern im Stadion „Am Bürgergarten“ mit 8:2. Erfolgreichster Schütze war Fink mit drei Treffern. Nichtsdestotrotz hat Karsten Heine noch allerhand Arbeit vor sich, allen voran in der Defensive, die erneut ein ums andere Mal schluderte. Im Gästebereich qualmte zu Spielbeginn Rauch in der Vereinsfarbe.

Wenn man so will: Der Sachsenpokal kam, nach dem selbst gewählten Abschied von Gerd Schädlich, zum richtigen Zeitpunkt, um eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Diesbezüglich wurden diverse Herren von Medien und Fans auf dem Trainer-Karussell platziert. Nur drehte sich dies nicht sonderlich lang, denn bereits am Dienstag schüttelten die Verantwortlichen des Chemnitzer FC Karsten Heine aus dem Ärmel. Dieser war in die letzten 15 Jahre bei Hertha BSC Berlin in den unterschiedlichsten Positionen angestellt, u.a. auch als Trainer der zweiten Mannschaft, wo er es  beispielsweise mit den Boateng-Brüdern, beides bekanntermaßen keine Kinder von Traurigkeit, zu tun hatte. Dort, wo diese heute gegen den Ball spielen, ist mit Heines Verdienst. Wer es im großen Berlin schafft, kommt sicherlich ebenso in Chemnitz klar. Sein erstes Spiel auf der Trainerbank wurde gleich zu einer Hürde, die es zu überspringen galt: In der dritten Runde des Sachsenpokals musste der „Kraft-Klub“ beim Döbelner SC antreten.

Die „Ultras Chemnitz 1999“ riefen via Flyer zu einer Europapokal-Ausfahrt aus. Zum Döbelner Sport-Club und seinem Stadion „Am Bürgergarten“, welches, wenn man dem neuen Sachsen-Informer Glauben schenken darf, insgesamt 4.500 Zuschauer fast. Mehr als die Hälfte muss stehen, der Rest kann sich auf blauen Bänken niederlassen. Alles unüberdacht. Heute strömten fast 1.500 Zuschauer zu dieser Partie, darunter 400 Gäste.
60 von denen trafen sich, angereist via Bahn oder Auto, am Niedermarkt, wo ein Pub zum gemütlichen Stell-Dich-Ein mit Bier und Schnaps und Kaffee ausgesucht wurde. 13 Uhr sammelte sich der Mob und lief, mit dezenter Polizei-Begleitung, lautstark zum Areal. Zuvor qualmte ein himmelblauer Rauchtopf. Zum Einlauf der Teams erblickte hinter Doppelhaltern und großen Schwenkfahnen weiterer Rauch das Licht der Sonntags-Welt, danach wurde – entgegen des sonst üblichen Pokal-Trotts – angenehm und sehr durchgängig supportet. Nach elf Minuten durfte man dann bereits das erste Mal jubeln, Förster traf; keine zwei Minuten später erhöhte Fink auf 2:0. Frühe Treffer sorgen für Beruhigung, und das war Balsam auf die Wunden der vergangenen Woche.

Wie viel Karsten Heine in den bis dato absolvierten Trainingseinheiten erreicht hat, ist bei solch einem Spiel schlecht zu bewerten. Zur Pause führten die Seinigen mühelos mit 4:0. Hensel hatte mit einem Doppelpack den Pausenstand hergestellt. Die Innenverteidigung im Birk und Bankert, flankiert von Stenzel und Conrad, hielt stand. Nach der Pause kam Makarenko für Conrad, wodurch Landeka auf die Linksverteidigerposition zurück beordert wurde.  Vielleicht dieser Umstellung geschuldet sorgte, wie schon so oft, phlegmatisches Verhalten zu einem Gegentreffer. Das sich auch ein Landesligist den Ball zu spielen kann, wurde in der 54. Minute deutlich. Riederer wurde im Stich gelassen, war infolgedessen chancenlos. 1.000 Döbelner bejubelten das Tor – und wollten mehr, was beinahe geglückt wäre, allerdings stand Riederer, nach dem Bankert den Ball leichtsinnig verlor, sicher auf dem Posten.

Nach einer Stunde zerstörte das Sturmduo Fink-Förster die Träume der kühnsten Optimisten. Danach war der Bann gebrochen und das Spiel entschieden. Ein weiteres Mal Fink sowie Landeka sorgten für die letzten beiden himmelblauen Treffer. Kurz vor Schluss markierte der Gastgeber, bei dem sich zahlreiche Dynamische tummelten, noch einen sehenswerten Sonntagsschuss.

Ohne großes Ausschweifen: Der Kraft-Klub zieht sicher in das Achtelfinale des Sachsenpokals ein. Die nächste Hürde, die sich auf dem Weg nach Europa stellt, ist die BSG Chemie Leipzig.
Im Liga-Alltag wartet kommendes Wochenende Wacker Burghausen. Wir reisen dahin, wo wir zuletzt zweimal verloren haben. Es ist Zeit für eine Wende!
  
„Ein Kopf bleibt stehen…
Es ist die Ahnung, die uns gähnen lässt - Oder ich!
Wir haben es einfach nicht gemerkt - Nennst du es Zweifel?
Oder Leben?
Im siebtem Akt – Ach, was soll’s… Was soll dieser Quatsch?

So ein Leben muss doch etwas bringen.
So ein Zeug geht doch alle an!
Und wir zappeln, zappeln, zappeln im Eimer.
Eure Kneipen treiben uns so schnell nach Haus…

So wie du, bleibt der Kopf halt niemals stehen!
Und er kreist um mich und meine Welt.
Was er drauf hat, kannst Du Dir morgen ansehen.
Und vielleicht hatte er auch recht…“


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