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23.04.2017
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Lenny

34 - KSV Holstein Kiel (A)


Ein ersatzgeschwächter Chemnitzer FC verliert bei Holstein Kiel mit 0:2. Nachdem die erste Hälfe torlos endete, schlugen die Gastgeber nach dem Seitenwechsel via Doppelschlag zu. 150 himmelblaue Anhänger waren im hohen Norden vor Ort.

Drei Tage nach der erfolgreichen Pokalschlacht gegen den FSV Zwickau gastierte der Chemnitzer FC bei Holstein Kiel, die einen Lauf haben – und seit nunmehr acht Spielen keine Niederlage mehr kassiert haben. Die Himmelblauen wiederum können immerhin vier Partien ohne Niederlage vorweisen. Köhler bewertete das Duell beim Tabellenvierten als „Endspiel“ – und in eben diesem musste er auf diverse Akteure verzichten. So zog sich zuletzt Dabanli eine Verletzung zu, sodass die Innenverteidigung von Mbende und Reinhardt gebildet wurde. Dazu erhielt Hansch erneut den Vorzug gegenüber Frahn, weiterhin standen Koch und Danneberg in der Startformation.

Die heimstarken Kieler, die nur zwei Spiele im Holstein-Stadion abgeben mussten, begannen vor 5.972 Zuschauern zielstrebig und hatten nach elf Minuten die erste Chance. So entwickelte sich ein Abstoß von Kunz zu einem Bumerang, den Ducksch beinahe zur Führung genutzt hätte. Sein Schuss mit der Picke landete aber am Pfosten.

Die heimischen Anhänger zeigten vor dem Anpfiff neben Schals vor allem Doppelhalter gegen den verhassten Kontrahenten aus Lübeck, gegen den am kommenden Dienstag im Halbfinale des Landespokals gespielt wird. Dazu zeigte die „Sektion Spielsucht“ mit einem CFC-Shirt und sechs Schals sowie einem Cottbus-Trikot ein zwei Schals gezockte Devotionalien. In der zweiten Halbzeit forderte die „Suppside Kiel“ anlässlich ihres zehnten Ehrentags via Spruchband: „Alle in blau nach Regensburg!“. Der Support war größtenteils durchschnittlich.

Kurze Zeit später musste Kunz erstmalig – und in der Folgezeit immer wieder – eingreifen, da seine Vorderleute kaum Zweikämpfe suchten. Und wenn doch, dann gelang es ihnen allzu selten, diese für sich zu entscheiden. Dabei kassierte das Innenverteidigerduo, Mbende und Reinhardt, frühzeitig die gelbe Karte und musste entsprechend noch vorsichtiger agieren.

In der Offensive blieben die Himmelblauen bis in die Nachspielzeit des ersten Durchgangs blass. Mehr als ein Freistoß von Fink aus 30 Metern, der zur Ecke pariert wurde, sprang nicht heraus. Das torlose Remis war zur Pause mehr als schmeichelhaft.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Kieler das aktivere Team, das mit Hochdruck auf die Führung drängte. Es war folglich nur noch eine Frage der Zeit, bis diese fallen würde. Vorher hatte Fink seine zweite Möglichkeit. Erneut via Freistoß. Der diesmal jedoch vorbeiging.

Danach gaben die Gastgeber den Takt wieder vor. So klatschte ein Eckball mit der Macht des Windes auf den Querbalken. Kunz im Glück. In der 56. Minute war er dann aber chancenlos. Ein langer Ball landete erst auf der Brust von Ducksch, der von Reinhardt nicht entscheidend gestört werden konnte, und anschließend im Winkel. Vier Minuten später schloss Drexler, der Mbende düpierte, ebenfalls einen langen Ball ab. Zwei sehenswerte Sonntagstreffer sorgten an diesem wetterverrückten Samstag für die Entscheidung.
Köhler brachte danach einzig Frahn für Hansch und nahm damit einen positionsgetreuen Wechsel vor, weitere Wechsel blieben aus unerklärlichen Gründen aus. Die letzte Chance für die Himmelblauen hatte Mast mit einem überraschenden Flankenschuss.

Dementsprechend bedient waren die 150 mitgereisten himmelblauen Anhänger, von denen ein kleiner Teil nach dem Spiel am Zaun seinen Unmut mit wüsten Worten artikulierte. Zuvor wurde die sich abzeichnende Niederlage mit Humor und dem Karl-Dall-Klassiker „Heute schütte ich mich zu…“ besungen. Weniger lustig waren die Geschehnisse nach dem Spiel, wo ein Dutzend Kieler – wie üblich – aus der Ferne pöbelten. Die Polizei nahm das zum Anlass, um auf dem Gästeparkplatz Pfefferspray zu verteilen und die Schlagstöcke sprechen zu lassen. Nach wenigen Augenblicken beruhigte sich die Lage und via Eskorte wurde die Fans aus der Hauptstadt Schleswig-Holstein gebracht.

Die Saison des Chemnitzer FC ist mit der verdienten 0:2-Niederlage bei Holstein Kiel nun endgültig besiegelt worden. In den verbleibenden vier Spielen geht es maximal noch um Prestige, vor allem vor heimischer Kulisse in den Ost-Klassikern gegen Erfurt und Rostock.


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