< 28 - 1. FC Saarbrücken (H)

15.03.2014
Kategorie: Punktspiel
Gelesen: 1966
Von: Lenny

29 - Stuttgarter Kickers (A)


Dem Chemnitzer FC gelingt der dritte siegreiche Streich in Folge – und damit endgültig ein Befreiungsschlag. Gegen die Stuttgarter Kickers gewannen die Himmelblauen vor 3.800 Zuschauern im Gazi-Stadion auf der Waldau mit 3:0. Kegel, Garbuschewski und schlussendlich Fink sorgten dafür, dass die 400 Damen und Herren im Gästeblock einen feucht-fröhlichen Support-Tag verlebten. Bis weit nach Abpfiff hinaus. Heja FCK! Und: Chemnitz steigt niemals ab!

Viele wollten auf der himmelblauen Euphorie-Welle, hinter der sich zwei Siege und ein Unentschieden verbergen, mitreiten. Der Andrang, um nach Stuttgart, zu den Kickers, zu kommen, war immens. Innerhalb von kürzester Zeit waren die beiden angebotenen Fan-Busse bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen. Der Rest reiste in Autos und Transportern zum altehrwürdigen Stadion an der Waldau. Unter den 400 Gästefans tummelten sich zum einen eine große Abordnung aus Zürich sowie zum anderen eine kleine aus Lustenau, die beide einen Anteil daran hatten, dass dieser Tag auf positive Art und Weise bleiben in Erinnerungen wird.

Im Gästeblock wedelten zu Beginn kleine und große Fahnen, der Zaun war entsprechend beflaggt worden – und erneut waren Liebesgrüße an den MDR zu lesen. Im Stuttgarter Bereich flatterten kleine Stadtfahnen sowie größere Schwenker in der Luft. Der Support danach startete identisch und optimistisch, erst nach einer Viertelstunde veränderte sich dieser Zustand.

Die in rot spielenden Himmelblauen, bei denen das Duo Hofrath-Pfeffer Birk und Makarenko auf der linken Seite ersetzten, gingen mit ihrer ersten Chance in Front. Fink passte zu Kegel, der den Ball elegant stoppte und mit einem Schuss von der Strafraumgrenze sein Glück versuchte – und dabei das Glück des Tüchtigen hatte, was in Anbetracht seiner Leistung in den letzten Spiel auch stimmt. Ein Stuttgarter Verteidigerbein fälschte den Ball optimal ab. Die anschließende Bogenlampe landete unhaltbar im Netz. Im Gästesektor sprang der Funke sofort über und ein Großteil auf den Zaun. Alle zusammen skandierten: „Auswärtssieg!“ Die erste Chance im Spiel hatten allerdings die Kickers gehabt, jedoch stand Pentke souverän auf dem Posten, als er geprüft wurde.

Zehn Minuten später zahlte sich die auf Pressing ausgelegte Spielweise der Gäste wiederum aus: Eine Balleroberung, ein Doppelpass, ein Tor. Garbuschewski, wieder im Zentrum unberechenbar agierend, passte zu Lais, der den Ball mit der Hacke streichelte und an seinem Gegenspiel vorbeilegte. Allerdings zu weit, um selbst zu schießen, allerdings nicht zu weit, um wieder den Ball abzugeben. In dem Fall zu Garbuschewski, der – wie schon in der Vorwoche gegen Saarbrücken – mit seinem schwächeren linken Fuß, dafür aber mit großem Selbstbewusstsein abzog. Und traf. Zwei Chancen, zwei Tore – der Chemnitzer ist effektiv und in der Spur. „Auswärtssieg“, zum zweiten.

Kurz darauf musste Garbuschewski verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn kam Semmer. Was eine Vorsichtsmaßnahme gewesen ist, entpuppte sich mittlerweile als Mittelfußbruch und wird leider Gottes eine längere Pause nach sich ziehen. Der Wechsel sorgte bis zum Halbzeitpfiff für etwas Unruhe im himmelblauen Spiel, der Motor stockte, kurzzeitig. Die Kickers, im Übrigen das beste Team der Rückrunde, kamen infolgedessen zu einem Pfostenkopfball und einem Lattenschuss. Ein Tor gelang ihnen glücklicherweise nicht. Puh. Durchatmen. Und die Konzentration wiederfinden.

Die Kickers versuchten nach dem Seitenwechsel so weiterzumachen, allerdings fehlte ihnen die Durchschlagskraft. Die himmelblaue Defensive stand sicher. Dazu wurden ihre Fans immer besser, immer lauter. Wenn es Pausen gab, dann einzig zum Luft oder Bier holen. Das, was heute im Block geschah, war sensationell – und erhielt sogar noch einen absoluten Höhepunkt. Conrad schlug in der Schlussphase einen Freistoß aus der eigenen Hälfte weit nach vorn. Der Ball landete dabei bei Fink, der sich nicht langen bitten ließ und zum 3:0 einschob. Ab vor die Kurve, mit der ganzen Mannschaft, vor die Fans, die zum Teil oberkörperfrei bei Stuttgarter Nieselregen im Zaun hingen.

Danach begann die Party, die fast eine Stunde andauerte: „Heja FCK“ wurde gesungen und gesungen und immer wieder gesungen. Mit der Mannschaft, die sich anfangs zierte, dann aber doch hüpfend mitsang. Arm-in-Arm, mit glücklichen Gesichtern. Erst in Trikots, später ebenso beim Auslaufen in Trainingsanzügen. „Heja FCK!“ – Unfassbar!

Kommenden Sonntag geht es im Ost-Derby gegen den Halleschen FC weiter! Alle auf die „Baustelle Fischerwiese“, um die Mannschaft nach vorn peitschen. Chemnitz steigt niemals ab!


blog comments powered by Disqus