< 33 - FC Saarbrücken (A)

18.04.2013
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2012/2013
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Von: TK & Lenny

23 - SV Darmstadt (A)


In einem turbulenten Spiel, in dem wirklich alles geboten wurde, was man sich nur vorstellen kann, trennte sich der Chemnitzer FC vom SV Darmstadt mit 1:1-Unentschieden. Den frühen Rückstand egalisierte Förster vor 4.300 Zuschauer im Stadion Böllenfalltor.

Was lange währt, wird bekanntlich gut, zumindest zumeist. Nachdem die Partie zwischen den Lilien aus Darmstadt und den Himmelblauen dreimal wegen Wetterkapriolen abgesagt worden ist, glückte der vierte Anlauf. Bei frühlingshaften Temperaturen versammelten sich mehr als 100 Chemnitzer im großen Gästeblock, hissten ihre Banner, wedelten ab und an mit zwei großen Schwenkern, tranken Bier und Äppelwoi. Und das alles im Sonnenschein. Auf der Gegenseite wurden ebenfalls Fahnen geschwenkt sowie gelegentlich supportet – und direkt nach drei Minuten konnten die Darmstädter, die sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen, das erste Mal jubeln. Wie schon in Saarbrücken geriet der Kraft-Klub in Rückstand.

Die auf drei Positionen umgestellte himmelblaue Abwehrreihe – Bankert und Birk waren gesperrt, Hazaimeh verletzt – wurde prompt auf dem falschen Fuß erwischt. Le Beau, Wachsmuth, Wilke und Stenzel suchten sich noch, als der Darmstädter Latza von der Strafraumgrenze abzog und Pentke keine Chance ließ. Dieser gab alles, doch leider zu viel. Beim Versuch, denn Flachschuss zu parieren, landete er unglücklich auf der Schulter und musste kurze Zeit später ausgewechselt werden. Für ihn kam Schmidt, der einen guten Eindruck hinterließ und seine Kiste anschließend sauber hielt.

Und die Herren vor ihm wollten Wiedergutmachung, wollten den Ausgleich. Erst scheiterte Stürmer 1, Fink, am Darmstädter Schlussmann, doch in der 35. Minute nickte Stürmer 2, Förster, nach einer Makarenko-Flanke ein. Das Resultat war zu diesem Zeitpunkt verdient, nur schieden sich beim Zustandekommen die Geister. An der Mittellinie gab es ein Duell zwischen Wilke und seinem Gegenspieler, welches der Schiedsrichter als fair bewertete. Es wurde – trotz dass der Stürmer am Boden liegen blieb – weiter gespielt. Und das eben erfolgreich. Die Darmstädter, allen voran deren Trainer, waren fuchsteufelswild erregt und schimpften wie die Rohrspatzen. Unabhängig ob es ein Foul war oder nicht: Der Schiedsrichter hätte danach die Partie durchaus noch unterbrechen können, nur tat er dies – aus welchem Grund auch immer – nicht. Und ja, die Himmelblauen hätten die Ball aus Gründen der Fairness ins Aus spielen können. Und ja, auch der Torwart von Darmstadt hat eine Aktie in dieser Geschichte. Er muss die – wenngleich leicht abgefälschte – Flanke einfach nur vom Himmel pflücken. Dann passiert nichts, ist Ruhe, herrscht Frieden. So war nun natürlich Feuer unterm Dach. Darmstadt agierte mit viel Wut im Bauch, wollte die Partie wieder zu ihren Gunsten drehen. Bis zur Pause blieb es aber beim dessen ungeachtet trotzdem gerechten Unentschieden.

Die Pause war gerade einmal zehn Minuten jung, schon standen die Platzbesitzer, motiviert bis in die Haarspitzen, wieder auf dem Feld. Was sie wollten, war klar. Was wir infolgedessen mussten, war ebenso klar: uns wehren, denn Darmstadt drückte, hatte Chancen, konnte jedoch keine nutzen. Selbst in Überzahl nicht. Fink, ausgerechnet Fink, flog vom Platz. Er foulte – und laut Schiedsrichter: überhart. Es gab keine zwei Meinungen, sondern nur eine Entscheidung. Rote Karte für den besten Chemnitzer Torschützen. Und noch waren mehr als 20 Minuten, die es zu überstehen galt. Der Kraft-Klub stand tief, verteidigte tapfer, lauerte auf Konter.

Doch das war noch längst nicht alles. Die Partie hatte noch einen Höhepunkt. Die Lilien gingen in ein weiteres Mal in Führung, nur wehrte diese Freude nur wenige Augenblicke. Der Schiedsrichter entschied auf abseits – und manövrierte sich damit selbst ins Abseits. Auch weil es schlussendlich beim Unentschieden bleiben sollte, was eine Darmstädter Anhänger dazu veranlasste, nach dem Spiel dem Herrn die Meinung zu geigen und diesen mit Gegenständen zu bewerfen.

Die Chemnitzer Fans nahmen es zur Kenntnis und beglückwünschten, am Zaun stehend, ihr Team für den Punktgewinn. Am Samstag kommen die Kickers aus Offenbach an die Gellertstraße.

„Ich bin nicht auf alles stolz,
was ich bisher tat.
Meine Weste hat Flecken,
die man nun mal hat.
In der Konsequenz macht vieles keinen Sinn.
Doch mich zu dem. der ich heute bin.

Nichts wird mehr ungeschehen,
vieles tut mir Leid.
Wenn ich Dir wehtat, bitte verzeih.
Muss das nicht nochmal haben.
Ich werde es nicht begehren.
Doch wie es war so soll es sein,
denn ich lebe und lern.

Alles, was ich tat, tät ich nochmal.
Alles, was ich sagte, sag ich nochmal.
Alles, alles, alles, alles was ich tat, tät ich nochmal.
Alles, alles, alles, alles geht: Es geht, was so feststand…“


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