< 31 - FC Rot-Weiss Erfurt (A)

25.03.2016
Kategorie: 2015/2016, 1.Mannschaft, Punktspiel
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Von: Lenny

22 - FC Energie Cottbus (H)


Der Chemnitzer FC beginnt zu einem elementaren Zeitpunkt in der heißen Saisonphase mit einer Serie. Und das zu Null. Und das in neogrünen Trikots. Nach Erfurt wird Cottbus in einem Ost-Duell geschlagen. In dem Fall auf der heimischen Fischerwiese. Vor erneut frenetischen Fans, die einfach nur: diesen Verein lieben – und alles für diesen tun. Home und Away! Chemnitz steigt niemals ab…

Vier Tage nach dem Sieg beim FC Rot-Weiß Erfurt stand die Partie gegen den FC Energie Cottbus an. Nachholpartie am Gründonnerstag. Ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel, mit dem, wenn gewonnen wird, die himmelblauen Weichen ein weiteres Stück in Richtung Klassenerhalt gerückt werden können. Energie – mit einem Punkt zwei Plätze vor dem Chemnitzer FC rangiert – wurde von mehr als 1.000 Anhänger begleitet, welche diverse Zaun- und einige Schwenkfahnen mitbrachten; dazu gut vernehmenden Support, der sich spielbezogen darstellte.

Die „Südkurve“ war pickepackevoll, auch die Auslastung der Gegengerade konnte überzeugen. Mehr als 10.000 Zuschauer wollten das Ost-Duell und den Chemnitzer FC siegen sehen. Mit einer Schalparade und den bekannten Fahnen wurde das eigene Team, welches auf zwei Positionen verändert werden musste. Zum einen fehlte Cincotta, der erneut für die Nationalmannschaft Guatemalas berufen wurden, für ihn kehrte Türpitz nach seiner gelb-roten Karte im letzten Heimspiel gegen Würzburg zurück in die Startelf. Zum anderen stand Endres seine fünfte gelbe Karte – gemeinsam mit dem verletzten Stenzel – in der „Südkurve“ inmitten der „Fanszene“ ab. Bei Bier und brachialen Support. Die Innenverteidigung bildeten Conrad und Röseler, die im ersten Durchgang kaum etwas zu tun. Weil die himmelblaue Offensive funktionierte und weil die Gäste aus der Lausitz sich dezent, den Ernst der Lage nicht begreifend, präsentierten.

Die erste Chance hätte der erneut aufgebotene Baumgart nach Flanke von Bittroff gehabt, nur schlug er ein Luftloch. Wenige Augenblick später landete eine Hereingabe von ihm in den Armen des Cottbusser Schlussmanns, welcher zuvor einen Distanzschuss von Danneberg entschärfen konnte.

Der einzige Cottbusser mit Normalform hatte aber nach 26. Minute das erste Mal das Nachsehen. Via einstudierter Ecke wurde er überwunden: Türpitz schlägt diese an den Elfmeterpunkt, wo Dem das Kopfballduell für sich entscheiden kann und den Ball an den langen Pfosten köpft, an dem Fink mutterseelenallein genau darauf lauert. Er nimmt den Ball direkt – und drischt diesen unhaltbar unter den Querbalken. Die Führung, die sich abgezeichnet hatte und die dafür sorgte, dass nahezu das gesamte Stadion durchdrehte. Und bei Fink scheint – seitdem er die Kapitänsbinde abgegeben hat – nun der Knoten geplatzt zu sein. Nach seinem Elfmetertreffer in Stuttgart folgte das erste Tor aus dem Spiel heraus im Jahr 2016. Bis zur Pause blieben die erneut in neogrünen Trikots spielenden Himmelblauen – unterstützt von einer erneut bärenstarken „Südkurve“ – am Drücker, ein zweites Tor gelang aber nicht. Zumindest vorerst nicht.

Es sollte bis zur 54. Minute dauerte, ehe es das zweite Mal im Kasten der Gäste klingelte. Kunz schlug – eigentlich eine Schwäche von ihm – den Ball weit und punktgenau nach vorn, in dem Fall zu Baumgart, der zu Fink weiterleitete. Dieser schaute, wo Frahn steht. Ein Blick, ein Beinschuss wird zur perfekten Vorlage – und das Frahn in aller Regel weiß, wo das Tor steht, müsste auch in Cottbus bekannt sein, so schnürte er in der Spielzeit 2005-2006 für den FCE die Schuhe. Aus Respekt blieb der Jubel vor der „Südkurve“ aus; die wiederum drehte ein zweites Mal durch.

Und es geht schon wieder los… Ja, auch das, aber in erster Linie geht es mit Tempo und ohne Gnade weiter. Danneberg passt in die Nahtstelle der Verteidigung, durch die Türpitz schlüpfte. Dieser hebt den Kopf und erspäht den winkenden und allein stehenden Baumgart, der anschließend leichtes Spiel hat und den Ball nur noch über die Linie drücken muss. 3:0 nach einer Stunde – Wahnsinn, was auf einmal möglich ist! Selbst den „Fan“ Endres hielt nun nichts mehr, er schwang sich auf den Zaun und ballte die Faust – genau wie viele andere neben ihm.

Während die „Südkurve“ feierte, waren die Gästeanhänger aus der Lausitz bedient und packten derweil ihre Fanartikel ein, ließen zudem die Mannschaft von Miruata wissen, was sie von diesem Auftritt halten… „Wir haben die Schnauze voll!“

Dass die FCE-Kicker eine desolate Leistung zeigten, symbolisiert der vierte Treffer. Steinmann, eingewechselt für den leicht angeschlagenen Fink, erkämpft sich den Ball und passt diesen sofort zu Frahn, der den Ball mit seinem schwachen linken Fuß ins Tor einschiebt. 4:0. Die Messe war gelesen, die ernergielose Energie geschlagen.

Der Chemnitzer FC marschiert weiter. Zwei Siege gegen unmittelbare Konkurrenten, jeweils ohne Gegentor. Der Triumph wurde ausführlich vor der „Südkurve“ mit einer „Uffta“ zelebriert. Tolle Gefühle an einem tollen Abend.


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