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22.12.2013
Kategorie: 1.Mannschaft
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Von: Lenny

21 - VfL Osnabrück (A)


Ende gut, alles gut. Der Chemnitzer FC siegt überraschend beim VfL Osnabrück und überwintert damit auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Förster traf im ersten Durchgang, Kegel in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Wir fanden das Glück in Osnabrück…

Wenn man sich eines nicht wünscht, dann so eine Woche: Den Anfang macht am Montag auf der Mitgliederversammlung PD Dr. Mathias Hänel, der auf das Jahr zurückblickt und dabei in gewohnter Art und Weise kritische Worte verwendet. Gerichtet an die Spieler, die sich dato kaum mit Ruhm bekleckert haben, in dieser enttäuschenden Saison. Zuletzt wurde, immerhin, keines der letzten vier Ligaspiele verloren, wenngleich allerdings drei mit einer Punktteilung endeten. Nichtsdestotrotz fuhr man mit mehr Rückenwind und einer breiteren Brust gen Niedersachsen. Wobei das nicht alle taten. Insgesamt beherbergt das himmelblaue Lazarett mittlerweile sage und schreibe sieben Herren; dazu gehören seit eben dieser „verrückten“ Woche ebenso Pentke und Fink. Kurzzeitig war Ersatztorhüter Riederer außer Gefecht, es wurde an einen Nachwuchs-Keeper gedacht. Doch nur für einen kurzen Schockmoment. Riederer stand im Osnabrücker „Hexenkessel“, in dem zum letzten Spiel des Jahres 7.325 Zuschauer kamen, zwischen den Pfosten. Erstmalig in dieser Saison. Aus Chemnitz waren 150 Unentwegte vor Ort, die es sich im großen Gästesektor gemütlich machten und von Beginn an für gute Stimmung sorgten. Die Heimischen standen dem nicht nach und erhoben ebenfalls ihre Stimmen.

Bereits nach vier Minuten musste Riederer sofort eingreifen. Ein Schuss, aus, so sah es der Schiedsrichter, Abseitsposition, wickelte er glänzend neben das Aluminium. Die erste Tat war gut – und gab Selbstbewusstsein. Nicht nur bei ihm, sondern bei allen auf dem Feld war ein enormer Wille anzumerken. Keine Angst, viel Mut. Die wieder in roten Trikots auftretenden Himmelblauen spielten konzentriert mit und erfrischend nach vorn, kauften damit den Gastgebern den Schneid ab. Ein Birk-Schuss setzte mit seinem schwächeren rechten Fuß nach einer Ecke den ersten Warnschuss ab. Es sollte nicht der einzige bleiben, denn es ging munter weiter. Der Ball lief gut durch die himmelblauen Reihen. An vorderster Front agiert Förster, für Fink, der in der 22 Minute erstmalig in Erscheinung treten sollte.

Dass Sportfreund Garbuschewski eine präzise Flanke schlagen kann, ist hinlänglich bekannt, sollte man meinen, nur scheinbar in Osnabrück nicht. Und auch dass Sportfreund Förster durchaus in der Lage ist, Tore zu erzielen, ebenfalls nicht. Garbuschewski schlägt die Flanke, die Förster eiskalt abschließt. 150 Himmelblaue machen aus dem chic beflaggten Gästesektor ein Freudenhaus. Endlich! Das ist der Club, den wir lieben, den wir sehen wollen. Druckvoll und effektiv, dazu in der Defensive sicher. Auch gegen einen Tabellensechsten. Das, was im Hinspiel geschah, wird nun korrigiert. Wir drehen den Spieß um. Wir wollen siegen. Zuvor hatte sowohl Garbuschewski als auch Makarenko die Führung jeweils auf dem rechten Fuß. Einmal stand der Schlussmann, das andere Mal der Pfosten im Weg. Osnabrück kam zumeist nur zu harmlosen Distanzschüssen. Die Führung zur Pause war hochverdient. Und nach dieser Woche: überraschend.

Nach der Pause drückten die Gastgeber auf die Tube, wollten den Rückstand sofort wettmachen. Allerdings fehlten ihnen Ideen und Mittel. Der Chemnitzer FC präsentierte sich in bester Verfassung. Angetrieben von den nimmermüden Anhängern wehrten sie sich tapfer. Und fair. Je mehr Zeit verrannte, umso besser wurde der eh schon starke Auftritt.  Ein wunderbares Zeichen der Treuen zum Ende des Jahres an Mannschaft und Verein! Und auf dem grünen Rasen?!

Die beste Chance für Osnabrück resultierte aus einer unglücklichen Verkettung. Ein Befreiungsschlag wurde abgeblock und Richtung Riederer abgelenkt. Zum Glück lupfte der Stürmer vorbei. Die Himmelblauen antworteten getreu dem Motto, dass Angriff nun einmal die beste Verteidigung darstellt. Garbuschewski verzog, Pusch wurde gehalten. Die Zeit sprach immer mehr für den Chemnitzer FC, der, so die lautstarke Forderung des Mobs, sich unbedingt die drei Punkte holen soll...

Den Sack zu machen. Schnell. Irgendwie. Warten, warten, warten. Und darauf hoffen, einmal das Glück - und in dem Fall trifft das vollkommen zu - des Tüchtigen zu haben. Förster schickte die Entscheidung auf die Reise und hämmerte den Ball in Richtung Winkel. Von der Strafraumgrenze. Auf den ersten Blick unhaltbar, auf dem zweiten jedoch glänzend vom Schlussmann über das Tor manövriert. Wahnsinn! Um Himmels Willen! Nachspielzeit. Immer noch warten. Auf die Erlösung, den Abpfiff, das Sprudeln der Freude. Den Sieg.

Einige standen schon auf den Zaun, hingen im Netz, und sahen wie der Rest gebannt zu. Der Osnabrücker Torwart geht mit nach vorn. Ein himmelblauer Konter kommt just in diesem Moment leider nicht zustande. Einen sollte es aber noch geben – und dieser hatte es in sich: Der letzte Konter, das zweite Tor, die Entscheidung. Le beau und Semmer und Scheffel und schlussendlich Kegel schieben sich den Ball zu, letzter vollendete mit letzter Kraft – Extase danach sowohl vor als auch im Block! Kein Wiederanpfiff mehr! Kein Zittern mehr! Chemnitz 2, Osnabrück 0. Auswärtssieg! Revanche für das Hinspiel! Der FCK ist wieder da…

Es schallte noch Minuten nach dem Abpfiff ein lautstarkes „Chemnitzer FC...“ durch den Block. Davor tanzten die Spieler ausgelassen. Ein gelungener Abschluss des Jahres, das aber – vor allem in der zweiten Hälfte – mehr Schatten als Licht hatte. Zum Ende hin wurde es wieder heller – und darauf muss aufgebaut werden. Platz 13 ist das Ergebnis von heute, aber nicht von morgen…

An dieser Stelle wünsche ich allen Besuchern von „cfcfans.de“ ein erholsames und gedankenvolles Weihnachtsfest im Kreise ihrer Herzensmenschen sowie einen toll-toll-tollen Rutsch ins Jahr 2014 – Bleiben Sie sportlich!

„Ihr trefft den gleichen Ton.
Ihr singt dieselben Lieder,
zum selben Mond!

Ein Lebenslauf,
und die gleichen Ziele!
Der selbe Traum,
gleiche Gefühle!

Eure Vita hat nicht viel gemein,
doch ihr fallt euch auf.
Hört auf, allein zu sein!
Ihr wisst genau, dass da noch jemand ist,
aus einem Kreis, das eine Lied...

Über all den Wellen,
und gegen den Strom -
Durch das Rauschen hört man euren Ton,
mit einer Stimme und zur selben Zeit -
Wenn Du es bist; ich bin bereit...!"


Dieser Beat, auch 2014, ein Leben lang, für immer für immer!


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