< 05 - MSV-Duisburg (A)

31.08.2013
Kategorie: Punktspiel
Gelesen: 1912
Von: Lenny

06 - Borussia Dortmund II (H)


Alle guten Dinge sind drei: Im dritten Heimspiel der Saison konnte der Chemnitzer FC seinen ersten Sieg einfahren. Vor 5.495 Zuschauern gewannen die Himmelblauen gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund mit 2:0. Auf dem Platz, aber vor allem auf den Rängen, hielten die Schwarz-Gelben lange Zeit sehr gut mit, sind sogar phasenweise besser gewesen. Als erstes war es die himmelblaue Elf, danach alle Fans, die Contra gaben: Pfeffer erlöste und Förster setzte anschließend noch einen drauf.

Das 1:1-Unentschieden beim Absteiger MSV Duisburg, der dritte ungeschlagene Auswärtsausflug in Folge, brachte neben einem Zähler leider Gottes ebenso zwei Ausfälle mit sich. Birk musste aufgrund einer gelb-roten Karte zusehen, wodurch der von der TSG 1899 Hoffenheim gekommen Conrad sein Debüt – und das tat er beachtlich – in der Startelf feiern durfte. Er agierte auf der rechten Verteidigerposition, Stenzel rückte somit auf die linke Seite. Wesentlich schlimmer hat es hingegen den Doppel-Torschützen von Regensburg, Pusch, erwischt, der sich einen Teilabriss am Außenband zuzog und damit die nächsten Wochen ausfallen wird. Für ihn bekam Kegel seine Chance, die er, unterm Strich, durchaus zu nutzen verstand. Zudem blieb der angeschlagene Pfeffer vorerst auf der Ersatz-Bank, für ihn sollte Makarenko wirbeln, allerdings erwischte dieser einen sehr, sehr schwachen Tag.

Nach den Heimpleiten gegen Osnabrück und Heideheim sollte gegen die kleine Borussia aus Dortmund, welche mit zwei Siegen und drei Niederlagen in die Saison gestartet und dabei auswärts bis dato tor- und punktlos geblieben sind, der Bock umgestoßen werden. 5.495 Zuschauer fanden sich im Stadion an der Gellertstraße ein; darunter war auch eine ordentliche Anzahl BVB-Sympathisanten, die Fahnen wedeln, Schals zeigend und Doppelhalter präsentierend hinter den Bannern „Sektion Stadionverbot“ und „Amateure“ die ganze Partie über für Stimmung sorgten, wenngleich zumeist einfache Lieder – und das auf eine monotone Art und Weise – gesungen wurden. Nichtsdestotrotz ist das ein Auftritt, noch dazu von einer zweiten Vertretung, welcher sich mehr als sehen lassen kann und in Erinnerung bleiben wird.

Auf der Gegenseite, in der Südkurve, wurden, nachdem Doppelhalter und Schwenkfahnen in die Höhe gehalten worden sind, die Aufgaben neu verteilt. Der Grund: der etatmäßige Capo war verhindert, so dass der Trommler in seine Rolle schlüpfte. Seinen Part übernahm wiederum ein neuer Vertreter, getreu dem Motto: „Der Trommler schlägt einen neuen Takt. Mit seiner ganzen Liebe und seiner ganzen Kraft.“  Der Support war anschließend ordentlich, jedoch gab es schon wesentlich bessere Auftritte.

Auf dem Feld gab der kleine BVB den ersten Warnschuss ab, Pentke parierte, danach verzog Makarenko. In der Folgezeit herrschte auf beiden Seiten Chancenarmut, man traf sich häufig im Mittelfeld. Aus himmelblauer Sicht war der erste Durchgang enttäuschend. In den heimischen vier Wänden, solange es diese, in dieser Form, noch gibt, muss eindeutig mehr kommen. Das es – hoffentlich! – bald anders wird, sprach ein Banner auf der Gegengerade aus: „Vergabekammer hat endlich entschieden! Lasst uns endlich ein Stadion bauen!“ Ein unterlegener Bewerber prüft jedoch weitere juristische Schritte… Wollen wir hoffen, dass wir alle bald das Licht am Ende des Tunnels erreichen und in unserem neuen Wohnzimmer stehen, singen und jubeln dürfen!

Als die Seiten getauscht wurden, spielte der Kraft-Klub wie ausgewechselt, obwohl es keine Auswechslungen gegeben hatte. Der BVB wehrte sich nach wie vor, musste aber die eine oder andere Chance zulassen. Als erstes schob Förster den Ball am Pfosten vorbei, danach köpfte er an diesen. Die Vorlage kam via gefühlvoller Flanke des formverbesserten Kegel, der kurze Zeit später die Führung auf dem Fuß hatte. Leider verzog er knapp.
In der 73. Minute brach dann aber – sehr zur Freude aller! – der Bann der Torlosigkeit: Pentke hämmerte auf gewohnte Art und Weise den Ball nach vorn, Förster gewann das Kopfballduell und verlängert auf Garbuschewski, der, auf die linke Seite gewechselt, den Ball punktgenau in die Mitte, auf den Fuß vom eingewechselten Pfeffer passte, welcher den Ball problemlos über die Linie drückte und damit für kollektive Extase sorgte, die bis zum Schlusspfiff nicht mehr abebbte. Die Südkurve gab den Takt an – und der Rest sang mit: Wir sind Chemnitz!

Nach 251 Minuten war es endlich soweit, die himmelblauen durften auf der heimischen Fischerwiese wieder ein Tor bejubeln. Mit diesem Premierentreffer der Saison wurde zum einen der erste Heimsieg, zum anderen das erste Zu-Null-Spiel eingeleitet.

Zehn Minuten nach der Führung vollendete Förster, nach feinem Spielzug über mehrere Stationen, das Werk. Chemnitz besiegt Dortmund verdient mit 2:0 und holt damit die ersten drei Punkte vor heimischer Kulisse. Der Auftakt in die englische Woche glückte, Dienstag geht es für die, die können, nach Darmstadt, zu den Lilien – und kommenden Samstag kommt die Hansa-Kogge nach Chemnitz. Anwesenheit ist Pflicht! Für Alle! Keine Ausreden, nur Support!

"Meine Freundin und ihr Freund.
haben es gut gemeint.
Als sie meinten sie würden mir mal schreiben...
Als sie meinten sie kämen mich mal besuchen...
Und als sie es mir gestand. An einem Imbissstand.
Meinte ich noch, ich könnte nicht lange bleiben.
Und im Leben geht es oft her.
Wie in einem Film von Rohmer.
Und um das alles zu begreifen.
Wird man, was man furchtbar hasst, nämlich Cineast.
Zum Kenner dieser fürchterlichen Streifen...."


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