03. Testspiel: TSG Neustrelitz (@Chemnitz)

Der Chemnitzer FC konnte das dritte Testspiel für sich entscheiden. Gegen den Regionalisten TSG Neustrelitz siegten die Himmelblauen nach einer starken zweiten Halbzeit mit 3:1. Zur Pause hatte es vor 662 Zuschauern im altehrwürdigen Sportforum 1:1-Unentschieden gestanden.

Wenige Minuten vor dem Testspiel zwischen dem Chemnitzer FC und der TSG Neustrelitz, welche die abgelaufene Regionalliga-Saison mit dem achten Platz abgeschlossen hat, stand eine lange Menschenkette, die sich noch ihren Weg auf die altehrwürdige Tribüne des Sportforums bahnen musste. Für freche sieben bzw. fünf Euro erhielt man Ein- und Zutritt. Für gewöhnlich besuchen – wenn überhaupt – nicht mehr als 300 himmelblaue Anhänger einen freundschaftlichen Vergleich im Sportforum, doch was an diesem sonnigen Abend zu sehen war, ist auf der einen Seite beachtlich, gleichzeitig aber ebenso beängstigend. Final waren 662 Zuschauer anwesend, darunter wenig „Fanszene Chemnitz“, dafür viele Event-Fans. Ein kleiner, bittersüßer Vorgeschmack auf das, was uns gegen Borussia Dortmund und bei den Sachsenderbys erwartet wird.

Dementsprechend gestaltete sich auch die Stimmung. Im Normalfall gibt es – bis auf den Torjubel – nichts Nennenswertes, jedoch war es – auch weil der Stadionsprecher immer wieder aufforderte – diesmal anders. Als sich leider Gottes in der Anfangsphase Scheffel verletzte und ausgewechselt werden musste, ist ein aufmunternder Applaus nachvollziehbar. Ständiges, zum Teil grundloses Klatsches sowie Hassiraden gegen die Gäste wiederum weniger, wenngleich diese den ein oder anderen Zweikampf – auch aus meiner Sicht – etwas zu ruppig führten. Und Glück hatten, nur mit einem gelben Karton davon gekommen zu sein.

Die Führung der Neustrelitzer glich der Führung des BFC: In dem Fall machte sich Adamyan in der 27. Minute auf und davon und ließ den erneut im Tor stehenden Kunz keine Abwehrmöglichkeit. Zuvor musste dieser bereits mehrfach beherzt eingreifen. Bei den Himmelblauen stockte derweil der Motor. Erst ein Freistoß half, um wieder besser in die Spur zu finden und den Ausgleich zu erzielen. Fink flankte butterweich, König köpfte wuchtig. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt 32 Minuten.

Zur Pause folgten es insgesamt neun Wechsel – und die taten dem himmelblauen Spiel sehr, sehr gut. Allen voran die Offensivkräfte bereicherten die Partie. Explizit muss hierbei Dartsch genannt werden, welcher ein Tor selbst und das zweite mehr-oder-weniger-selbst erzielte. Beim Führungstreffer in der 58. Minute wurde er mustergültig von Cappek in Szene gesetzt; den Ball einfach nur über die Linie zu schieben, war anschließend reine Formsache. Beim zweiten Treffer sieben Minuten später, dem ein Pass von Stenzel vorausging, wollte er eigentlich nach innen passen, nur wurde der Pass ins Tor abgefälscht. Dazu wuselte Löning akribisch. Bis zum Schlusspfiff gab es auf beiden Seiten noch die ein oder andere Chance, schlussendlich geht aber der Sieg – auch in dieser Höhe – für den ein Klasse höher spielenden Chemnitzer FC in Ordnung.

Kleine Randnotiz: Um Unterständen könnte das Spiel gegen Neustrelitz das Spiel im Hauptstadion des Chemnitzer Sportforums gewesen sein; auch weil die zweite Mannschaft im Sommer aufgelöst wurde.

Das vierte Testspiel bestreitet der Chemnitzer FC am kommenden Freitag gegen den ZFC Meuselwitz. Gespielt wird in Meuselwitz.