< 14 - SV Wehen-Wiesbaden (A)

12.11.2016
Kategorie: Sachsenpokal, 1.Mannschaft, 2016/2017
Gelesen: 1159
Von: Lenny

Viertelfinale (Sachsenpokal): FSV Budissa Bautzen (A)


Der Chemnitzer FC tut sich verdammt schwer, um den Einzug ins Halbfinale des Sachsenpokals zu erreichen: Gegen den Regionalligisten Budissa Bautzen verspielten die Himmelblauen erst eine 2:0-Führung und lagen dann sogar in der Verlängerung zurück. Am Ende war man jedoch der glückliche Sieger im Elfmeterschießen.

Im Grunde genommen sind die Kontrahenten auf dem Weg ins Sachsenpokal-Finale identisch. Wie schon vor zwei Jahren – damals im Halbfinale, diesmal nun schon im Viertelfinale – mussten die Himmelblauen beim FSV Budissa Bautzen antreten. An einem Freitag, unter Flutlicht, bei Temperaturen unterm dem Gefrierpunkt. Nichtsdestotrotz machten sich 150 Chemnitzer auf den Weg, um ihr Team hinter dem Chemnitz-Banner zu unterstützen. Organisierten Support gab es – wie üblich im Sachsenpokal – keinen.
Insgesamt – im wahrsten Sinne des Wortes – verirrten sich leider nur 600 Zuschauer auf die „Müllerwiese“, ein Umstand, so kritisierte es der Gäste-Trainer nach der Partie in der Pressekonferenz, der nicht tragbar sei. Mindestens 1.500 Zuschauer verdiene so ein Duell – erst Recht, wenn es so spannend wie diesmal war, als der David den Goliath dezent in Bredouille brachte.

Aber der Reihe nach: Die Wehen-Wiesbaden-Sieger – angeführt von Frahn – durften alle wieder von Beginn an ran – und starteten zielstrebig. Die gefährlichste erste Chance, um die frühe Führung zu erzielen, hatte Mbende, welcher seinen Kopfball nach einer Ecke jedoch nicht im Tor unterbringen konnte. Nach – und schon wieder schlagen die Himmelblauen innerhalb der Anfangs-Viertelstunde zu – 15. Minuten spritzte Grote in einen Fehlpass, welcher zu einer mustergültigen Vorlage für ihn wurde. Er enteilte daraufhin den Abwehrspielern und tunnelte anschließend den Schlussmann.
Die glühwein- und biertrinkenden Bautzener Anhänger, welche, zumindest ein Freundschaftsbanner wies darauf hin, von Fans der BSG Stahl Riesa unterstützt wurden, hielten sich anschließend mit dem Support etwas mehr zurück. Zwei Fahnen wurde aber weiterhin geschwenkt.

Als nächstes setzte Fink einen Freistoß von der Strafraumgrenze knapp über den Kasten. Die Gastgeber, welche in der Regionalliga-Nordost aktuell auf dem vorletzten Platz stehen, hatten anschließend eine Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Kunz fing einen Konterversuch ab, konnte jedoch anschließend den Ball zweimal nicht klären, sodass die Bautzener zu einem Schussversuch aus mehr als 40 Metern kamen. Dieser, mit Spann getretener Versuch verfehlte glücklicherweise das leere Tor, wenngleich nur um wenige Zentimeter.
Glück gehabt – und auf diese Schrecksekunde sofort die richtige Antwort gegeben: Balleroberung von Fink in der eigenen Hälfte, der die Spielgeschwindigkeit sofort beschleunigt und Grote auf die Reise schickt. Dieser hat das Auge und passt quer zu Frahn, der den Ball überlegt mit seinem linken Fuß zum 2:0 in die lange Ecke schiebt. Aus dem Gästesektor wird wieder lautstark „Auswärtssieg“ skandiert.

Hätte man in der zweiten weiter so wie in der ersten Halbzeit agiert, den wäre es reine Formsache gewesen, das Spiel über die Bühne zu bringen. Nur ließen sich die Himmelblauen – aus unerklärlichen Gründen – das Spiel aus der Hand nehmen. Ein Doppelpack der Gastgeber in der 78. und 82. Minute sorgte für den Ausgleich und eine Verlängerung. Der erste Treffer resultierte aus einem Kopfball, welcher für Kunz haltbar war, nur flutschte dieser ihm irgendwie durch. Beim Ausgleichstor – ein Faden aus der Ferne – war er chancenlos. Budissa machte das Unmögliche möglich und bat den Favoriten aus der 3. Liga zu einer kühlen 30minütigen Extraschicht.

Und in dieser setzten die Gastgeber noch einen drauf: Eckball, Kopfball – Führung in der 96. Minute. Was nun im Heim-Bereich, der, wie üblich, auch von zahlreichen dynamischen Anhängern bevölkern war, los gewesen, dürfte klar sein: Ektase pur – und hoffen, dass es so bleibt. Diese Rechnung hatte man aber ohne Fink gemacht. Gott sei Dank gibt es diesen, welcher die Blamage vorerst abwenden konnte. Abpfiff und Elftmeterschießen, wo das Team mit den besseren Nerven gewinnt.

Budissa fängt an, schießt unter die Latte, der Ball springt raus. Vorteil Chemnitz. Frahn chipt den Ball in die Mitte. Himmelblaue Führung. Kunz hält. Türpitz, eingewechselt, hämmert den Ball in den Giebel. 2:0. Bautzen verkürzt auf 2:1. Jopek trifft so sicher wie seine Vorgänger. 3:1. Bautzen trifft zum zweiten Mal. 3:2. Nun Kapitän Conrad, nach dem 2:2 eingewechselt, der sich ebenfalls keine Blöße gibt und schnörkellos vollendet, damit das Weiterkommen finalisiert.

Der Chemnitzer FC ist mit einem blauen Auge davon gekommen. Im Halbfinale wartet nun der FSV Zwickau auf die Himmelblauen. Gespielt wird – und das erstmalig seit 2010  - wieder auf der Fischerwiese.


blog comments powered by Disqus