< 16 - SV Wehen-Wiesbaden (A)

12.11.2011
Kategorie: 1.Mannschaft, 2011/2012, Sachsenpokal
Gelesen: 2052
Von: Lenny

SaPo: 1/8-Finale @Auerbach


Es ist die erwartet schwere Standortbestimmung geworden: Im Achtelfinale um den Sachsenpokal setzte sich zwar der Chemnitzer FC gegen den VfB Auerbach mit 2:0 durch Tore von Schlosser und Dobry vor 1.300 Zuschauern im „VfB-Stadion“ durch. Es war allerdings ein Auftritt, bei dem sich der Favorit phasenweise sehr, sehr schwer tat.

Die Reise ins Vogtland ist nichts Neues für uns. Da wir in gewohnter Regelmäßigkeit hier vorspielen dürfen, hat vielleicht deswegen der eine oder auch der andere es vorgezogen, dem Spiel nicht beizuwohnen. Nichtsdestotrotz tummelten sich mehr als 700 himmelblaue Schlachtenbummler im aus drei Stufen bestehenden Gästeblock, welcher nur sporadisch beflaggt wurde und folglich ein schwaches Bild abgab. Beim Support sah es hingegen noch schlimmer aus: Sie war nicht existent! – Die vereinzelten Kommentare von betrunkenen Unbekannten zähle ich an dieser Stelle bewusst nicht mit dazu. Der Großteil trank, futterte – und schwieg. Einzig bei den beiden Toren wurde es laut.
Auf der Gegenseite, vom schwarz-gelben „Mythos“, war ebenso nichts zu hören. Es zählte die Anwesenheit, das Spiel und das Weiterkommen.      

Die Hausherren waren offensiv auf- und eingestellt – und das spürten die Himmelblauen, die aufgrund von Verletzungen auf einigen Positionen umbauen mussten, schon in den ersten Minuten: Nach einem Konter konnte Schmidt, dem Schädlich Spielpraxis schenken wollte, in höchster Not klären, da die neue Verteidigungskette um Strässer-Wilke-Trehkopf-Birk noch nicht funktionierte. Und dieser Zustand hielt auch noch paar Minuten an. Innerhalb von nicht einmal 60 Sekunden hatte der Oberligist drei Hochkaräter: Den ersten konnte Schmidt, heute mit Abstand der beste Mann, parieren, den zweiten rettete Wilke per Kopf und der dritte ging knapp am langen Pfosten vorbei. Auerbach stürmte, der Club wartete – vor allem: ab. Erst Mitte der ersten Halbzeit fing sich der Club und kam gefährlich vor das Tor des Oberligisten. Strässer schoss, Henning schoss, Garbuschewski schoss. Alles schossen. Aber es gab kein Durchkommen, keiner traf.

Es war ein ausgeglichenes Spiel, von einem zweifachen Ligenunterschied – und das sollte die gesamt Partie über so bleiben – war nichts zu sehen. Sonderlich viel Selbstbewusstsein für die kommen Ligaaufgaben konnten sich die Himmelblauen infolgedessen nicht holen. Aber immerhin waren sie erfolgreich: Garbuschewski flankte unbedrängt, Schlosser nickte freistehend ein. Eine Führung, kurz vor der Halbzeit, die wie aus dem Nichts fiel. Aber so sind Pokalspiele. Wer die Chancen hat, der nutzt diese nicht, und wer keine hat, der nutzt die eine. Das ist Fussball.
Auerbach ließ sich jedoch nicht unterkriegen. Sie spielten weiter tapfer nach vorn – und erarbeiteten sich Chancen, die himmelblaue Führung war insofern zur Pause sehr, sehr schmeichelhaft.

Nach der Pause gab es unverzüglich die nächste Schrecksekunde: Trehkopf mit einem Katastrophenpass, aus dem beinahe der Ausgleich entstanden wäre, glücklicherweise konnte Wilke in letzter Sekunde kurz vor der Linie klären. Es war kein berauschendes Spiel, welches der Drittligist bot. Es war schon fast enttäuschend, wie man sich präsentierte. Gefährlich wurde es nur vor dem eigenen Kasten: Eckball für Auerbach, Schmidt fängt, macht das Spiel in Manuel-Neuer-Manier schnell – und dann ab dafür! Garbuschewski zündet den Turbo, passt zu Dobry, welcher die Ruhe hat und zum, so dachte man, entscheidenden 2:0 einschob.
Doch wer dies glaubte, der irrte. Der Club machte es sich mal wieder selbst schwer. Wilke foulte rüpelhaft im Strafraum – und da er zuvor für ein taktisches Foul, aus meiner Sicht eine völlig unnötige Aktion, schon gelb kassierte hatte, flog er folgerichtig vom Platz. Den fälligen Elfmeter parierte Schmidt, der unbedingt zu Null spielen wollte, mustergültig und setzte damit seiner tadellosen Leistung die Krone auf. Erwähnt sein zum Schluss noch, dass der eingewechselte Förster ein Abseitstor erzielte, welches jedoch keines war, nachdem Peßolat aus der Distanz an den Querbalken hämmerte.
Mehr gibt es nicht aus dem Vogtland zu berichten, außer noch dem Umstand, dass die Polizei vollzählig zugegen war und sich langweilte.

People try to put us down
Just because we get around
Things they do look awful cold
I hope I die before I get old

This is my generation, baby!


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