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17.01.2016
Kategorie: Testspiel, 1.Mannschaft, 2015/2016
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Von: Lenny

Jubiläumsspiel: VfL Wolfsburg (H)


Der Chemnitzer FC knüpft an seine Leistung aus dem Trainingslager an. Gegen den VfL Wolfsburg mussten sich die Himmelblauen nur mit 2:3 geschlagen geben. Frahn erzielte die Führung, Cincotta den Anschlusstreffer. Einzig enttäuschend war die Zuschauerresonanz.

Die himmelblaue Geschichte seines Ehrentags, der – mehr denn weniger vergessen worden ist – geht exakt 48 Stunden vor dem Jubiläumsspiel gegen den VfL Wolfsburg so richtig los. Da bis zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 4.000 Karten im Vorverkauf abgesetzt werden konnten, wurde sich überlegt, 66 Minuten lang, sprich von 15:01 Uhr bis 16:07 Uhr, zwei beliebige Tickets zum Preis von 19,66 Euro zu verkaufen. Dass man damit den Sitzplatzkäufern, die bereits ein Ticket haben, eins auswicht, wurde gekonnt ignoriert.
Die 66 Minuten brachten allerdings nicht sonderlich viel, so griff man am Sonntagvormittag zum letzten Mittel. Alle Getränke – ob Bier, Glühwein, Wasser, kaffee oder Tee – kosten beim Spiel nur 50 Cent, dazu auf alle Fanartikel 15 Prozent. Aber auch diese Marketing-Maßnahmen verfehlten die gewünschte und erhoffte Wirkung. Zum Jubiläumsspiel gegen den VfL Wolfsburg, aktuell die drittstärkste Mannschaft in Deutschland, welche zuletzt unter anderem Manchester United in seine Schranken verwies, kamen gerade einmal 5.325 Zuschauer. Darunter waren auch 70 Gäste, welche einzig mit den am Zaun befestigten Spruchbändern „Der 70 Jahre alte retortenclub gratuliert dem FCK zu 50 Jahren Tradition!“ die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Damit aber überhaupt gespielt werden konnte, hatten fleißige himmelblaue Anhänger am Sonntagmorgen Schippen in die Hand genommen und das grün vom weiß befreit.

Mit Jahresbeginn endete auch der Boykott der „Fanszene Chemnitz“. So hingen erstmalig wieder die bekannten Banner in der „Südkurve“, dazu gab es situativen Support, der sich – aufgrund der niedrigen Zuschauerzahl – durchaus hören lassen konnte, ja sogar ein Stück weit etwas für versprach für die kommenden Ostduelle im heimischen Stadion gegen Cottbus, Magdeburg und Dresden.

Während es die Fans ruhig angingen, legten die himmelblauen Akteure auf dem Feld richtig los. So gelang nach zwölf Minuten der Führungstreffer und dieser wurde – und eben genau solche Geschichten schreibt der Fussball immer wieder gern – ausgerechnet von Frahn erzielt. Nach Vorlage von Fink. Der F-F-Sturm hat zugeschlagen, wie aus dem Eff-Eff. Ein kleiner Trupp nahm das direkt zum Anlass, um den Torschützen als „Fussballgott“ zu ehren. Aus meiner Sicht deutlich zu früh. Mehrere Beweise diesbezüglich sind noch in der Liga zu erbringen.

Mit Koch, Uzoma und Kotze standen drei bereits aus dem Trainingslager bekannte Spieler im der Startformation, zu denen sich mit dem vereinslosen Gouriye ein weiterer gesellte.

Wolfsburg blieb cool nach dem Rückstand und reagiert mit einem Doppelschlag vor der Pause eiskalt. Die Nationalspieler Draxler, Vorlage Schürle, und Schürle selbst, nach Vorlage von Draxler, drehen die Partie bei winterlichen Bedingungen. Kunz bei beiden Treffern ohne Abwehrchance. Nach der Pause kam für ihn Winterneuzugang Gersbeck, welcher nach wenigen Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel hinter sich greifen muss. Caligiuri erhöhte nach starker Einzelleistung auf 3:1.

Die Himmelblauen bissen sich weiter durch – und wurden ein zweites Mal dafür belohnt. Eine Balleroberung nach Pressing, ein Pass von Fink in den Rückraum zu Cincotta, der nicht lange fackelte und den Ball aus 20 Metern in den Maschen versenkte. Am Ende blieb es dabei und es gab anschließend noch eine streitbare Lasershow. Die „Südkurve“ präsentiere zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spruchband „Die Zeit heilt alle Wunden - doch vergessen kann man nicht! Ungi unvergessen!“ und erinnerte.


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