< Sachsenpokalfinale: RasenBallsport Leipzig

18.05.2013
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2012/2013
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Von: Lenny

38 - SpVgg Unterhaching


Der Chemnitzer FC ballert sich nach dem verlorenen Sachsenpokal-Finale gegen RasenBallsport Leipzig den gesamten Frust von der Seele. Vor gerade einmal 2.900 Zuschauern zerlegten die Himmelblauen die Spielvereinigung aus Unterhaching mit 5:0 – Förster steuerte drei Treffer bei, dazu erzielte Fink seinen 20. Saisontreffer und ist damit Torschützenkönig der Liga. Der Führungstreffer war ein Eigentor der Gäste. Nach dem Spiel kam die Mannschaft entgegen vieler Erwartungen doch in die Fanhalle, um Rede und Antwort zu stehen. Als Dank gab es vom UC-Capo die „goldene Ananas“.

Die Niederlage gegen RasenBallsport Leipzig manövrierte die Fans, vor allem die treuen, auf den absoluten Tiefpunkt, hatten diese in den Wochen zuvor über die zumeist schwachen Auftritt hinweggesehen und stets Applaus sowie aufmunternde Worte gespendet. Doch damit war es nun vorbei. Zum letzten Heimspiel der Saison hing in der spärlich besetzten Südkurve ein einziges Plakat – und dieses trug die Aufschrift: „Versager!“ Zahlreiche anerkannte Fanclubs unterstützten diese Aktion und ließen ihre Banner zuhause, einige wenige Zaunfahnen hingen trotzdem. Im Stadion waren zudem keine 3.000 Zuschauer zugegen. Absoluter Minusrekord in der – unterm Strich: zufriedenstellenden – zweiten Spielzeit in der 3. Liga. Wenn man so will, waren diejenigen da, welche am Mittwoch auch in Leipzig vor Ort gewesen sind.

Auf dem Feld standen – im Vergleich zur Pokal-Pleite – mit Baude, Buchner, Mrowiec, Landeka und Förster fünf neue Akteure in der Startformation – und diese wuselten von der ersten Minute an, um aus dem Tief- einen Wendepunkt zu machen. Bereits nach 5 Minuten landete eine Landeka-Ecke auf dem Kopf von Schwabl, welcher Bankert und Förster die Arbeit abnahm und ins eigene Tor köpfte. Keine zwei Minuten später flog erneut eine Landeka-Ecke an den kurzen Pfosten, nur setze sich diesmal Förster durch und nickte selbst ein. 2:0 nach 7 Minuten, nach zwei Ecken. Am Mittwoch hatten wir, so meine ich mich zu erinnern, insgesamt nur zwei Eckbälle im gesamten Spiel.

Heute war allerdings alles anders, auch weil die Rollen vertauscht waren. Chemnitz konnte spielen, die jungen Unterhaching waren alles, nur kein Gegner. Mit ihrem körperlosen Spiel hatten sie, die von 19 schweigsamen Supporters begleitet wurden, nicht den Hauch einer Chance. Bis zur Pause blieb es bei der souveränen Zwei-Tore-Führung.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Führung bei Sonnenschein weiter ausgebaut. Förster tanzte nach einer Stunde alle Hachinger, die sich ihm in den Weg stellten, aus und erhöhte auf 3:0. In der Südkurve wurde derweil das erste inoffizielle Kegelturnier mit Bier- und Cola-Bechern veranstaltet. Der Sieger ist mir nicht bekannt. Es wurde aber auf jeden Fall die Reislinie gezogen…

Auf dem Rasen gab es nur einen Sieger, und dieser hieß Chemnitzer FC – und dieser hatte noch lange nicht genug, allen voran Förster nicht, welcher nach 71 Minuten seinen dritten Treffer erzielte. Eine Kegel-Flanke konnte der bereits vor der Pause für Landeka in die Partie gebrachte Makarenko nicht im Tor unterbringen. Förster stand da, wo ein Stürmer stehen muss, und vollendete das Unvollendete Werk seines Mitspielers sicher. Den Schlusspunkt hatte er damit aber noch nicht gesetzt. Dieser war, dieser konnte nur einem vorbehalten sein: Anton Fink. Der Grund: Torjägerkanone. Es dauerte bis zur Schlussminute, ehe das realisiert wurde. Mit seinem 20. Saisontreffer manifestierte Fink den 5:0-Endstand und katapultierte sich damit auf Platz 1 der Torjägerliste, die er sich gemeinsam mit Klos von Arminia Bielefeld teilt.

Nach dem Anpfiff ging ein Großteil der Fans in die Fanhalle, um dieser die letzte Ehre zu erweisen. Mit dabei – und das trotz Ausladung – war auch, wenngleich nur für einen kurzen Moment, die Mannschaft, samt Trainer und Offizieller. Dazu gehörte auch PD Dr. med. habil Mathias Hänel, der die Saison, trotz des verlorenen Finals, als positive Entwicklung bezeichnete. Kritische Worte äußerte er in seiner typischen Art und Weise über die Ausladung der Mannschaft, welche von „einigen Fangruppen“ ausgesprochen worden ist. Für ihn sei das nicht akzeptabel. Den Frust bzw. die Wut konnte er hingegen nachvollziehen. Letztendlich wird alles nie so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die humorvolle Antwort ließ folglich nicht lange auf sich warten. Die Mannschaft erhielt, um nicht ohne Trophäe die Saison zu beenden, eine „goldene Ananas“ vom ehemaligen UC-Capo, der gerade sein Stadionverbot absitzen muss, sowie erklärende Worte. Der Abschluss war damit halbwegs versöhnlich über die Bühne gebracht worden: Chemnitzer FC, Du bist niemals allein… Auch nicht bei Deinen Saison-Ausklang-Testspielen kommende Woche gegen die BSV Eintracht Zschopautal und den FSV Soßa.

Das Team cfcfans.de wünscht allen himmelblauen Anhängern eine erholsame und ruhige Zeit und verspricht seinen Lesern, dass es in der neuen Saison genauso weiter geht mit „Buchstaben sortieren, Emotionen inkludieren!“, sowie seinen Bilder-Guckern, jeden denkbaren himmelblauen Moment festzuhalten.
Bleiben Sie sportlich!

"Ach komm doch lieber Paule-Mann,
heute sind die Münchner dran.
Wir hassen dieses fiese Pack,
und hauen den Bayern auf den Sack!

Paul, der Hooligan!
Held der dritten Halbzeit!
Paul der Hooligan – HOOLIGAN!
Zum Kampf bist Du bereit!"


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