< 36 - SC Preussen Münster (H)

14.05.2017
Kategorie: Punktspiel, 2016/2017, 1.Mannschaft
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Von: Lenny

37 - SSV Jahn Regensburg (A)


Unglücklich verliert der Chemnitzer FC sein letztes Auswärtsspiel. Gegen den SSV Jahn Regensburg hieß es am Ende 2:3. Den Rückstand drehten die Youngsters Breitfelder und Baumgart innerhalb von zwei Minuten. Für die Entscheidung sorgte Lais kurz vor Schluss.

Das Motto der letzten Auswärtsfahrt in der sechsten himmelblauen Drittliga-Saison wurde eine Woche zuvor beim Heimspiel gegen Münster bekanntgegeben: „Alle (in) Blau nach Regensburg!“ – und daran hielt sich auch ein Großteil der 800 via Bahn, Bussen, Transportern und Autos angereisten himmelblauen Anhänger, von denen einige – aufgrund penibel genauer Kontrollen – den Anpfiff leider nicht miterlebten. Diejenigen, die bereits im neuen „Stadion Regensburg“, welches im Sommer 2015 eröffnet worden ist, waren, führten eine kleine Choreografie durch. Die „67er“-Doppelhalter aus der Vorwoche wurden kurzerhand in kleine Schwenkfahnen verwandelt, dazu hing am Zaun – neben einigen Gruppenfahnen –erneut die „DDR-Meister-1967“-Fahne. Der Heimbereich um die „Ultras Regensburg“ zeigte einzig einige Schals sowie wenige Schwenkfahnen. Der anschließende Support war auf beiden Seiten stark – und dem Spiel würdig.

Der Aufsteiger vom SSV Jahn Regensburg hat noch die Möglichkeit, den Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga zu schaffen. So rangiert der Jahn aktuell auf dem vierten Platz, punktgleich mit dem 1. FC Magdeburg, jedoch mit dem schlechteren Torverhältnis. Ein Sieg gegen die Himmelblauen, für die es in den letzten Saisonspielen gewohnheitsgemäß nur noch um die „Goldene Ananas“ geht, bildete folglich die Grundvoraussetzung dafür.

Mit Pentke, Hofrath, Lais und Pusch standen vier ehemalige himmelblaue Akteure in der Starformation der Platzbesitzer. Auf der Gegenseite veränderte Köhler sein Team im Vergleich zur Münster-Pleite auf zwei Positionen. Für den schwachen Mbende erhielt Cincotta eine Chance, dazu ersetzte Hansch den gesperrten Frahn. Die in solargrünen Trikots spielenden Himmelblauen bissen sich sofort fest – und erspielten sich zügig zwei Chancen. Die erste hatte Fink, der jedoch mit seinem schwächeren linken Fuß nur das Außennetz traf. Kurze Zeit später schoß Hansch nach Vorlage von Fink mit links in die Arme von Pentke.

Mitte der ersten Halbzeit kamen die Regensburg dem Tor von Kunz langsam aber sicher näher, richtige Gefahr konnten sie aber erst in der 34. Minute versprühen. Zuvor gingen zwei Möglichkeiten daneben. Hofrath initiierte überfallartig einen Angriff, der von Saller zur Führung abgeschlossen wurde. Dieser stand vollkommen frei und schob eiskalt in die lange Ecke. Kunze ohne Chance, da seine Vorderleute sich in diesem Augenblick wie ein Hühnerhaufen präsentierten. Die Regensburger blieben am Drücker und hatten vor der Pause noch zwei weitere Chancen, um die Führung auszubauen. Beide Male wurde das Tor verfehlt, Kunz musste folglich nicht eingreifen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Regensburg am Drücker – und scheiterten nach einem Freistoß am Pfosten. Pusch trat diesen, welcher via Kopfball verlängert wurde. Bei den Himmelblauen kam zur Pause Baumgart für einen unauffälligen Danneberg, dazu wurde kurze Zeit der schwache Cincotta von Mbende ersetzt – und dieser machte genau dort weiter, wo er gegen Münster aufgehörte: mit katastrophalen Fehlern. Glücklicherweise stand Kunz auf den Posten und machte den Patzer mit einer sehr guten Parade wieder wett.
In der 70. und 71. Minute hatten Baumgart und Jopek auf einmal die Chance, um den Ausgleich zu erzielen. Vier Minute später wurde die Hoffnung auf einen Punktgewinn zerstört. Grote verlor den Ball leichtsinnigerweise in der Vorwärtsbewegung, nach zwei Pässen landete der Ball bei Pusch, welcher Maß nahm und traf – und das, weil Kunz vorbeigriff. Der sonst so sichere Rückhalt patzte ausnahmsweise.

Das Spiel schien damit entschieden. Dachten sicherlich die meisten der 12.113 Zuschauer, welche für Regensburg einen neuen Rekord darstellen sollte. In der 84. Minute kamen die Himmelblauen zum Anschlusstreffer. Jopek setzte Mast auf der linken Seite ein, dieser flankte präzise auf Baumgart, dessen Kopfball Pentke parieren konnte, jedoch gegen den Nachsetzerkopfball von Breitfelder, der für Hansch in die Partie kam, chancenlos war.

Gerade einmal eine Minute später schickte Fink Baumgart genial auf die Reise. Ein Blick, ein Lupfer – ein exzessiver Jubel des Youngsters vor dem Gästeblock, der kollektive durchdrehte. Innerhalb von zwei Minuten wurde der Tief- zum Wendepunkt gemacht. Der Support im Gästeblock war – genau wie im Heimsektor – ordentlich. Das furiose Finale gehörte den Regensburgern, die sich in der Nachspielzeit über den 3:2-Siegtreffer von Lais freuen durften, welcher in einen Schuss die Picke reinhielt und damit den Ball für Kunz unhaltbar abfälschte. Es bildete den Abschluss einer irren Schlussphase.

Die himmelblaue Mannschaft erhielt nach dem Spiel aufmunternden Applaus, zudem den lautstarken Hinweis, dass das Sachsenpokalfinale gegen Lokomotive Leipzig unbedingt gewonnen werden muss. Aus Respekt und Dankbarkeit bedankte man sich mit Philipp-Pentke-Rufen beim ehemaligen Torwart, der artig vorbeischaute und winkte. Auf den Zaun und ans Megaphon wollte er aber schlussendlich nicht.


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