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12.03.2016
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2015/2016
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Von: Lenny

30 - Würzburger Kickers (H)


Der Chemnitzer FC steht nach der 0:1-Heimpleite gegen die Kickers aus Würzburg auf einem Abstiegsplatz. Die Fans scheinen die einzigen zu sein, die das mit aller Kraft ändern wollen. Denn die Himmelblauen auf dem Feld tun dafür leider aktuell viel zu wenig…

Das erstes Heimspiel für Sven Köhler – und mit den Würzburger Kickers gastierte ein starker Aufsteiger, der mit 41 Punkten und gerade einmal 19 Gegentoren den sechsten Platz in der Tabelle einnimmt. Die Weichen waren dementsprechend gelegt worden.

Die „Fanszene Chemnitz“ macht selbiges und weist mit einem Spruchband, welches über die gesamte Länge der neuen, noch nicht geöffneten Haupttribüne geht, auf zwei Dinge hin. Zum einen: „Nie wieder vierte Liga!“, zum anderen: „Alle nach Erfurt am 20.03! Treff 8:45 Uhr am HBF!“ – Jetzt erst Recht, jetzt umso mehr!

Auch auf dem Rasen gab es klare Ansagen. So kehrte Kunz nach seiner Rotsperre wieder ins Tor zurück. Im Vergleich zu Gersbeck hinterließ er im Training den besseren Eindruck. Gleiches scheint wohl auch für Steinmann gegolten haben, auch er stand in der Startformation. Er ersetzte Kaffenberger. Mit Scheffel und Conrad kehrten zwei wichtige Akteure in den Kader, verletzungsbeding musste Cincotta passen. Zudem fehlte der gesperrte König.

Die erste Chance der Partie hatten die Gäste nach wenigen Minuten. Ein Kopfball segelte knapp am langen Pfosten vorbei. Die 70 angereisten Gästeanhänger, die mit sehenswerten Zaunfahnen anreisten, betraten kurz vor Spielbeginn geschlossen und lautstark den Block, jedoch verflachte zeitnah der Support. Nach einer halben Stunde wurde es dann aber doch wieder laut. Sie durften die Führung bejubeln. Steinmann, der sich nicht gut zeigte, mit einem schlampigen Kurzpass auf Dem, welcher den folgenden Zweikampf gegen Benatelli nicht gewonnen konnte. Der Würzburger zog davon, lief auf das Tor von Kunz zu, auch weil Röseler ihn nicht attackieren wollte. Endres kam final zu spät, sodass der Einschlag nicht verhindert werden konnte. 0:1. Es folgten erste Pfiffe.

Am Support lag es keineswegs, die „Südkurve“ zeigte sich phasenweise richtig laut, stellte zumindest aber in den seltensten Fällen die Unterstützung ein. Wenn man so will, sind die Fans die einzige, welche den Ernst der Lage erkannt haben – und trägt den Namen: Abstiegsplatz. Ein weiteres Indiz gegen die – verunsicherte und harmlose – Mannschaft. Sie schoss bis zur Pause kein einziges Mal auf das Tor der Würzburger, die zudem vor keinerlei Probleme gestellt wurden. In der Offensive hatte man noch eine zweite gute Chance.

Mit dem Pausenpfiff hagelte es Pfiffe aus dem Rund. Und mit Sportdirektor Beutel wurde eine weitere Person ausgemacht, die an dieser Misere nicht unschuldig ist. Ein großer Beutel mit der Aufschrift „Raus!“ hing über leeren Plätze auf der Gegengerade, die heute erneut schwach besetzt gewesen ist. Insgesamt pilgerten 5.586 Zuschauer auf die „Baustelle Fischerwiese“.

Der zweite Durchgang begann mit Conrad, der für Röseler kam, und einem Eckballfestival. Eine davon hätte Fink fast im Tor unterbracht, jedoch wurde diese kurz vor der Linie geklärt. Direkt im Anschluss folgte ein Frahn-Kopfball nach Bittroff-Flanke, der knapp vorbeiging. Die Stimmung stieg, genau wie die Hoffnung auf dem Ausgleich. Nur dauerte die Sturm-und-Drang-Phase nur wenige Minuten an. Als Türpitz nach seinem zweiten Foul mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde, war die Luft verflogen. Conrad verfehlte das Tor nach einem Freistoß hauchzart, und Endres traf diesen bei einer weiteren erst gar nicht. Würzburg verwaltete clever – und gewann mit wenig Mühe.

Die Atmosphäre auf den Rängen war gespenstig, nicht nur, weil das Abstiegsgespenst mittlerweile dazugehört. Einig ist man sich über das erneut schwache und chancenarme Spiel. Was macht man aber in dieser brenzligen Situation?! Dass Conrad und Fink die Defensive stärken?! Dass Köhler vielleicht im dritten Spiel den ersten Sieg holt?! Dass wir – wie damals schon – in Erfurt den Bock umschubsen?! Dass, dass, dass... In Erfurt muss die Mannschaft eine Reaktion zeigen, wenigstens muss sie den Kampf annehmen und einen eigenen führen...


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