< 2. Testspiel Winterpause: VfL 05 Hohenstein-Ernstthal

19.01.2013
Kategorie: Testspiel, 1.Mannschaft, 2012/2013
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Von: Lenny

3. Testspiel Winterpause: 1. FC Union Berlin


Im letzten Härtetest vor dem Spiel bei den Darmstädter Lilien unterlag der Chemnitzer FC dem 1. FC Union Berlin mit 1:2. Weniger als 1.000 Zuschauer – darunter 300 gut aufgelegte Hauptstädter – sahen über weite Phasen in der Kälte ein ausgeglichenes Spiel. Fink hatte die Seinigen via Handelfmeter verdient in Front gebracht, allerdings antwortete der Zweitligist mit zwei Treffern, eins vor und eins nach der Pause, die vor allem Cleverness und Kaltschnäuzigkeit verdeutlichten. Der Gäste-Sieg geht infolgedessen auch in Ordnung, jedoch zeigten die Himmelblauen, dass diese sich gegen solche Kontrahenten nicht verstecken brauchen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Chemnitzer FC einen attraktiven Testspielgegner ins Stadion an der Gellertstraße holt. Im Sommer war Newcastle zu Gast, und im Winter folgte mit dem 1. FC Union Berlin ein Gegner, der zuletzt aufgrund seiner kritischen Einstellung gegenüber den DFB/DFL-Maßnahmen deutliche Zeichen setzte. Für sich. Und seine treuen Anhänger. Union ist und bleibt: Eisern!

Und beim Blick in den Gästeblock wurde dies deutlich. 300 – zumeist schwarz gekleidete – Leute reisen bei eisigen Temperaturen zu einem Testspiel, sorgen für Stimmung, singen, tanzen und führen sogar eine Polonaise durch – und das alles hinter einem einzigen Banner: „1. FC Union“; daneben klebten – und das gehört in Ultra-Deutschland dazu – Souvenirs der gegnerischen Szene. Von dieser war allerdings keiner da. In der Südkurve klaffte eine riesige Lücke auf. Vereinzelte versuchten zwar, diese zu schließen, scheiterten – wie zuletzt beim „Chemnitz Cup“ – jedoch an sich selbst. Laut Verein waren angeblich 1.300 Zuschauer anwesend – eine Zahl, die ich bezweifele. Nicht einmal zähneknirschend würde ich die Zahl 1.000 in den Mund nehmen. Die beiden Hauptgründe für das Fernbleiben diverser Damen und Herren liegt dabei klar auf der Hand: Zum einen war es schweinekalt und zum anderen schreckte die aus meiner Sicht überzogene Preispolitik einen einfach nur ab. Ligapreise zu einem Testspiel schmecken halt nicht jeden…

Aber das sei nur im Rande erwähnt, was – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es nächste Woche endlich wieder los geht und um Punkte gekämpft wird – zählt, ist das, was auf dem Rasen geschieht – und das sah zu Beginn richtig gut aus. Die Himmelblauen hielten sofort gut mit und setzten sich in der Hälfte der Berliner fest. Lohn der Bemühungen: ein berechtigter Handelfmeter – Pfeffer zielte perfekt und traf die Hand seines Gegenspielers –, welcher, dem Wetter entsprechend, von Fink eiskalt verwandelt wurde. Ein Auftakt nach Maß. Und irgendwie gewann man danach das Gefühl, dass die Herren aus der Hauptstadt mit allem gerechnet hatten, nur nicht mit solch einem forschen Auftritt der Himmelblauen. Und diese machten weiter. Stenzel, der im defensiven Mittelfeld spielte, zog aus der Ferne ab und verfehlte das Tor nur knapp.

In der 35. Minute meldeten sich Union dann zurück: aus einem überfallartig vorgetragenen Angriff resultierte der Ausgleichstreffer, der kurz vor der Pause beinahe in eine Führung umgewandelt worden wäre. Glücklicherweise landete der Ball neben dem Pfosten.

Nach der Pause ging es ähnlich weiter. Der Club präsentierte sich gefällig, vergaß allerdings die Chancen, die sich hatten, zu verwerten. Wie es geht, zeigten die Gäste, die aus wenig das Maximum herausholten. Eine Stunde war gespielt, Eckball, Kopfball, Tor, Entscheidung. Der Zweitligist schlägt am Ende den Drittligist mit 2:1.

Halten wir fest: Der Club ist gut aufgestellt, um die Saison erfolgreich(er) zu Ende zu spielen. Und fest steht ferner: Es wird ein harter Weg…

"Siehst Dich um nach der Gnade Gottes,
und wo der Jakobsweg anfängt.
Die Kapillaren sind geweitet,
der Freiraum eingeengt,
denn die Einen kommen nie nach Hause,
beständig sitze ich und warte.
Ich geh mal Zigaretten holen,
setze alles auf eine Karte.
Diese Vorstadt wird niemals Rom,
wenn ich zum Abschied alles regle.
Grüße aus dem Nirgendwo,
setz die Zeichen und die Segel

Das wird ein, das wird ein... Harter Weg!
Go – See me Go – viel zu viel, was mir gefällt
Go – See me Go – wenig hier, was mich noch hält…"


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