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08.03.2015
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2014/2015
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Von: Lenny

28 - FC Hansa Rostock (A)


Der Chemnitzer FC bleibt seiner traurigen Linie treu und schießt in der Ferne keine eigenen Treffer. Gegen den FC Hansa Rostock verlor man deswegen schlussendlich mit 0:1 – der Gegentreffer resultierte nach einem Handspiel, war folglich irregulär.

Der FC Hansa Rostock ist für den Chemnitzer FC in den letzten drei Jahre ein Gegner gewesen, gegen den man immer mindestens einen Punkt holen und in vier von fünf Fällen sogar ein Tor erzielen konnte. Wenn das fortgeführt wird, würde zum einen die Serie von Spielen ohne Niederlage auf vier hochgeschraubt werden, zum anderen könnte seit September endlich wieder ein Auswärtstor bejubelt werden. Die Vorzeichen waren nicht die schlechtesten für eine gute Aussicht an der Ostsee. Trotz alledem machten sich leider nur 500 himmelblaue Fans via Bahn, Bussen, Transportern und Autos auf die Reise. Wie üblich sammelte sich der Mob am Hauptbahnhof und wurde von Shuttle-Bussen in den Gästekäfig befördert. Während sich der Gästeblock zusehend füllte und diesen ordnungsgemäß beflaggte, war die daneben befindende „Rostocker Süd“ beflaggt, jedoch spärlich gefüllt, was sich bis zum Anpfiff ändern sollte. Aus der Sonne, in den Block – mit lauter, und das auf beiden Seiten, Stimme ins Ost-Duell. Dazu gab es Schalparaden, und ebenso große und kleine Fahnen wurden geschwenkt.

Mit 11.200 Zuschauern wurde ein neuer Saisonrekord aufgestellt und diese sahen auf einem arg ramponierten Platz im Ostseestadion einen starken FC Hansa, der sich einen Freistoß nach dem anderen erkämpfte. Nach einem Foul von Stenzel, der nach seiner Geldsperre wieder im defensiven Mittelfeld neben Danneberg aufgeboten wurde, resultierte die Führung für die Gastgeber. Savran vollendete nach 13 Minuten nicht mit dem Kopf, sondern schlitzohrig mit der Hand. Der Ball zappelte im Netz, der Torschütze blickte kurz zu den Schiedsrichtern und als beide keinerlei Anstalten machten, gegen das Tor zu votieren, drehte er – gemeinsam mit seinen Mitspielern – jubelnd ab. Die himmelblauen Spieler, allen voran Pentke und Fink, suchten den Schiedsrichter auf, der die klare Entscheidung jedoch nicht zurücknahm. Es bliebt beim Rückstand für den Chemnitzer FC, dessen Fans bis dato alles versucht hatten, jedoch sollte sich am heutigen Tag kaum eine Chance bieten, um gegen die „Süd“ anzukommen. Diese hatte nahezu keinen schwachen Moment – und die Himmelblauen auf dem Feld wiederum allzu viele. Bis zur Pause sprang keine einzige gefährliche Aktion heraus, da alles – in welcher Form auch immer – von den Hanseaten geklärt werden konnte.

Es blieb nach wie vor beim Rückstand, an dem sich auch nach dem Seitenwechsel – trotz eines Wechsels: für den schwachen Lorenzoni kam Ofosu – nichts ändern sollte. Der Chemnitzer FC brachte kaum ein Bein auf die Erde, entsprechend langweilig gestaltete sich die Partie. Beide Seiten kamen ohne ernstzunehmende Chancen aus. Erst Mitte der zweiten Halbzeit, nach einer Flanke von Fink zu Danneberg, der freistehend vorbei köpfte, lag erstmals der Ausgleich in der Luft. Einige Minute zuvor lag im Gästeblock etwas Pyrotechnik in der Luft, dessen Rauch in Richtung „Süd“ weiterzog, die das mit Pfiffen quittierte – und danach wieder in voller Lautstärke Gas gab, wenngleich zumeist einfaches, kurzes Liedgut gesungen wurden. Dessen ungeachtet dezent laut, ab der 75. Minute dann richtig brachial.

Das Geschehen dümpelte auf dem Ostseestadionacker bis zur 87. Minute vor sich hin. Endres dringt in den Strafraum, sieht die Gelegenheit mit dem Gegenspieler Kontakt aufzunehmen, dazu kommt es aber nicht, dennoch fällt er – und erhält die durchaus vertretbare Ampelkarte. Und was geschieht danach in Unterzahl?! Der Chemnitzer FC weiß auf einmal, wo das Tor steht und kreiert sich Möglichkeiten. Mehrfach sogar. Vor dem Tor gab es zwei Tohuwabohu-Aktionen, dazu einen gefährlichen Freistoß von Fink, welcher im letzten Augenblick um den Pfosten gewickelt werden konnte. Bei einer Aktion war zudem eine Rostocker Hand mit im Spiel, was der Schiedsrichter, der einen rabenschwarzen Tag erlebte, selbstverständlich übersah. Die kurze Drangphase reichte aber nicht mehr aus, um den Ausgleich zu erzielen.    
Nach dem Spiel kamen einige Spieler in die Kurve und bedankten sich mit hängenden Köpfen für den Support. Die Fahrt zum Hauptbahnhof verlief anschließend störungsfrei, genau wie die Rückfahrten.

Zum zehnten Mal in Folge gelingt dem Chemnitzer FC auswärts kein eigener Treffer – ein unglaubliche Bilanz, die gegen den FC Hansa Rostock um ein weiteres trauriges Kapitel reicher ist. Deren Sieg ist keineswegs unverdient, allerdings aufgrund der Art und Weise, wie der Treffer erzielt wurde, mehr als glücklich, auch weil man – bis auf einen Latten-Eckball – keine weitere nennenswerte Möglichkeit vorweisen konnte. Nichtsdestotrotz gilt es für die Himmelblauen wenigstens die Heimbilanz positiv zu gestalten. Am kommenden Samstag gastiert die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart auf der „Baustelle Fischerwiese“.


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