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28.02.2016
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2015/2016
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Von: Lenny

27 - SC Preussen Münster (A)


Der Chemnitzer FC verspielt in Münster nach einer Halbzeitführung. Gegen den SC Preußen unterlagen die Himmelblauen mit 1:3 – und rutschen damit immer mehr in Abstiegsgefahr.

Auf der einen Seite stehen drei Spiele ohne Niederlage zu Buche, auf der anderen sind es doppelt so viele Spiele seit dem letzten Sieg vergangen – und nun geht es ausgerechnet zum SC Preußen, wo der Chemnitzer FC – bis auf den sensationellen Sieg im Vorjahr – in aller Regelmäßigkeit als Verlierer den Platz verlassen hat. Für Hoffnung, dass das nicht eintritt, sorgte der zweifache F-Sturm. Sowohl Fink als auch Frahn kehrten in die Startformation zurück. Der erste hatte seine Krankheit auskuriert, der zweite seine Rotsperre abgesessen.

Nach 35. Minute zeigte das Duo das Potential, welches in ihm steckt. Danneberg eroberte an der Mittellinie mit einer riskanten, dessen ungeachtet aber fairen Grätsche den Ball, welchen Türpitz mitnahm. Er stürmte nach vorn, passte zu Fink, dieser hätte aufs Tor schießen könnte, wählte aber den Pass in den Strafraum, wo Frahn lauerte. Annahme, Abschluss, erster Saisontreffer – und damit die Führung für die Himmelblauen mit ihrer ersten gefährlichen Chance. Die erste halbe hatte Dem in der Anfangsphase. Nach seiner Balleroberung nahm er Uzoma mit, der final aber zu unpräzise flankte, sodass der Doppelpass ausblieb.

Die Platzbesitzer hatten danach mehr Spielanteile, konnte allerdings nur über Standardmomente Kunz, der für den verletzten Gersbeck zwischen den Pfosten stand, prüfen, jedoch hatte dieser damit keine Probleme. Zur Halbzeit blieb es bei der Gästeführung, sehr zur Freude der angereisten 150 unentwegten Chemnitzer, die bis dato einen recht passablen Auftritt im mit 6.532 Zuschauern gefüllten Preußenstadion hinlegten. Neben diversen kleinen Chemnitz-Fahnen war der Pyrotechnik-ist-kein-Verbrecher-Schwenker dauerhaft im Einsatz, zum Teil auf dem Zahn sitzend.

Die beiden Münster-Fanblöcke supporten sporadisch, wedelten mit Fahnen, zeigten Schals und präsentierten ein Vielzahl von kritischen Spruchbändern – ein abwechslungsreiches Portfolio.

Auf der Tribüne hing die ganze Spielzeit über „Kein Derby ohne Gästefans“, dazu im leeren Block neben dem Gästesektor „Sa. 5.5.: Alle zur Demo!“. Weiterhin „Bis zum letzten Atemzug“ und „Schluss mit der Kriminalisierung von Fussballfans!“. Als Spruchbänder wurden chronologisch folgenden in die Höhe gehalten: „Jungs, haltet durch!“, „Kein Derby ohne Gästefans!“, „Wir sind der Dorn im Augen derjenigen, die den Fussball zerstören!“, „Ultras unaufhaltbar!“, „Hände weg vom Fussball!“, „05.03. 11 Uhr -> Alle zur Demo!“, „Freiheit für Ultras!“, „Ihr denkt, ihr stoppt uns mit Betretungsverboten. Wann checkt ihr, Vereinsliebe ist stärker als eure Repressionen!“ sowie „Ein Derby mit Gästeverbot?! So schlagt ihr den Fussball tot!“.

Anfang der zweiten Halbzeit durften die Münsteraner Anhänger direkt jubeln, allerdings erst im zweiten Versuch, da Bischoff seinen Elfmeter erst im Nachschuss über die Linie drücken konnte. Der Elfmeter war aber unberechtigt, da Röseler die Hereingabe mit der Brust und nicht mit dem Arm abwehrte. Der Schiedsrichter sah das leider anders. 1:1 nach 49 Minuten.

Direkt im Gegenzug hatte Endres den Ausgleich auf dem Fuß, nur will er den Schlussmann tunneln, schafft es aber nicht. Die Vorlage kam von Dem, der sich den Ball erneut erobern konnte. In der Folgezeit nahm das Spiel den Verlauf aus dem ersten Durchgang wieder an, mit dem Unterschied das Münster diesmal traf. Und das nicht nur einmal, sondern gleich zweimal. Grimaldi, der nicht in die Abseitsfalle lief und deswegen Kunz im Anschluss beim 2:1-Treffer tunneln konnte, und Pischorn nach einem Freistoß stellten die Weichen für den SCP-Heimsieg. Einzig positiv aus himmelblauer Sicht war die Einwechslung von Baumgart, der in zehn Minuten für mehr Betrieb sorgte als Fink in den gesamten 90 Minuten. Höhepunkt seiner schwachen Leistung war ein Freistoß aus aussichtsreicher Position, den er weit über den Kasten schlenzte.

Ein Fazit entfällt. An und für sich wäre es – und das nach wenigen Wochen – wieder Zeit für die Kein-Wir-ohne-Leistung-Stimmung, nur sind scheinbar die Fans die einzigen, die den Ernst der Lage begriffen haben. Folglich wird gegen Großaspach alles getan, was der Mannschaft hilft. Wenn diese versagt – und das ist auch bei einem Scheiß-egal-wie-das-final-zustande-gekommen-ist-Unentschieden – muss ein Herr endlich fliegen…


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