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15.03.2017
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Lenny

27 - SC Paderborn (H)


Hart umkämpft und teuer bezahlt war der 2:1-Heimerfolg des Chemnitzer FC gegen den SC Paderborn. Vor etwas mehr als 6.000 Zuschauern auf der „Festung Fischerwiese“ brachte Mast die Himmelblauen im ersten Durchgang in Front, Türpitz erhöhte nach dem Seitenwechsel auf 2:0. Nach dem Platzverweise für Jopek kamen die Gäste besser ins Spiel und zum Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit flog Mast noch vom Platz.

Eine „Englische Woche“ hat den Vorteil, die Pleite vom Wochenende schnell wieder korrigieren zu können. So hat der Chemnitzer FC die letzten beiden Spiele verloren, jeweils ohne eigenen Treffer. Beim SC Paderborn sieht es noch düsterer aus, so verließen die Gäste aus Ostwestfalen die letzten vier Ligaspiele – ebenfalls ohne eigenen Treffer – als Verlierer. Mehr noch: Wenn sie nicht die Kurve kriegen, folgt der dritte Abstieg in Folge und damit der Fall von der Bundesliga in die Regionalliga.

Die Himmelblauen wiederum – aktuell auf dem achten Rang platziert – wollen wieder zurück in die Spitzengruppe, um in Bezug dem Aufstieg ein Wörtchen mitzureden. Das funktioniert aber nur, wenn es sowohl im Verein selbst als auch auf dem Platz die Chemie stimmt. Gegenwärtig wird diesbezüglich ein anderes Bild vermittelt. So gab es beispielsweise in Zwickau eine heftige Meinungsverschiedenheit zwischen Kapitän Conrad und Coach Köhler. Außerdem erzeugte Präsident Hänel medial unnötig Druck. Es wurde sogar indirekt von einem Endspiel für Köhler gesprochen. Verrückte himmelblaue Fußballwelt…

Für das Spiel gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn wollte der Chemnitzer FC ein volles Stadion – und damit die Unterstützung von mehr als gewöhnlich. Aus diesem Grund kosteten die Sitzplatz- analog den Stehplatzkarten. Es fiel infolgedessen auf, dass die Gegengerade voller als sonst wirkte, dafür klafften in der „Südkurve“ einige Lücken auf. Am Ende kamen wieder nur 6.289 Zuschauer, darunter waren 50 Gäste, die es sich im oberen Teil des Blockes hinter dem Banner „Der SCP darf niemals untergehen!“ standen und überraschenderweise Support an den Mittwochabend legten. Dabei waren ebenso zwei Schwenkfahnen im Einsatz.

Vor der „Südkurve“ hing das Transparent mit der unmissverständlichen Botschaft: „Zusammenhalt! Jetzt! Alle!“ – Und das taten heute alle himmelblauen Anhänger, die einen starken Auftritt zeigten, vor allem nach dem Seitenwechsel.

Im Vergleich zur Zwickau-Pleite musste Eigentorschütze Grote draußen bleiben, für ein kam ein sichtlich motivierter Türpitz, der den Ball gleich in der ersten Minute ans Außennetz hämmert. Die Himmelblauen begannen zielstrebig. So hatte Fink nur wenige Minuten später nach energischem Einsatz von Cincotta die Führung auf dem Fuß, jedoch parierte der Gästeschlussmann glänzend. In der 21. Minute war er aber machtlos, Mast sein Schuss drückte ein Paderborner final über die Linie. Wobei der Schuss wohl auch so im Netz gelandet wäre, die Vorlage steuere Fink bei.

Auch in der Folgezeit blieb Paderborn eher blass als auffällig. Kurzzeitig sorgte die Verletzung von Dabanli für ein wenig Gefahr, diese war aber mit der Einwechslung von Mbende wieder vorüber.

Die zweite Halbzeit leitete die „Südkurve“ mit einem Spruchband für Rainer Wendt, dem Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), ein, der erheblich in der Kririk steht. Trotz dass er seit 2006 nicht mehr als Polizeibeamter gearbeitet haben, soll er vom Bundesland Nordrhein-Westfalen dennoch ein Teilzeitgehalt als Polizist bezogen haben. So war folglich zu lesen: „Eins kann hier keiner – bescheissen wie der Rainer!“, dazu wurde der Support weiter angehoben – und daran hatte ebenso die Gegengeradensitzer einen beachtlichen Anteil.

In der 55. Minuten durften sie dann zum zweiten Mal jubeln. Fink zeichnete sich zum zweiten Mal an diesem Abend als Vorlagengeber aus und Türpitz erzielte mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze sein erstes Saisontor, welches er emotional vor der „Südkurve“ zelebrierte.

Anschließend überschlugen sich die Ereignisse – und die Partie drohte zu kippen. Jopek flog nach wiederholtem Foulspiel vom Platz und die Paderborner kamen wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Mehr als 20 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen. Die Gäste drückten, und hatten durchaus Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen, jedoch stand entweder Kunz oder an anderer himmelblauer Akteur im Weg.

Nach 93. „harten“ Minuten waren es nur noch neun Chemnitzer, so musste in der Nachspielzeit Mast den Platz verlassen. Er grätschte seinen Gegenspieler von hinten um und kassierte die rote Karte.

Auf der einen Seite stehen drei Punkte, auf der andere drei gesperrte sowie ein verletzter Spieler. Der Sieg ist damit teuer erkauft, katapultiert den Chemnitzer FC auf den vierten Platz. Als nächstes wartet – unter anderem ohne Jopek, Mast, Stenzel und Dabanli – der VfL Osnabrück an der „Bremer Brücke“. Und auch die sind gegenwärtig alles andere als gut drauf…


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