< 23 - Fortuna Köln (H)

08.02.2015
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2014/2015
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Von: Lenny

24 - MSV Duisburg (A)


Innerhalb von sechs Minuten folgte der Knock-Out im Wedau-Stadion zu Duisburg. Bereits zur Halbzeit war das Spiel zwischen dem Chemnitzer FC und dem MSV Duisburg entschieden und die himmelblaue Niederlage in Sack und Tüten. Die 200 himmelblauen Schlachtenbummler hatten dessen ungeachtet ihren Spaß.

 

Das Fragezeichen, welches hinter Kapitän Fink im Wochenverlauf noch gestanden hatte, konnte schon bei der Erwärmung ad acta gelegt werden. Weiterhin tauchte mit Karlik der vierte Winterneuzugang in der Startformation auf, für ihn musste mit Türpitz ein Torschütze aus der Vorwoche gegen Fortuna Köln auf der Bank Platz nehmen. Der Rest blieb gegen den Viertplatzierten unverändert. Und dass dieser nach Höherem strebt, wurde erst durch seine Fans und dann durch die Mannschaft selbst bestätigt.

 

Im Zentrum des MSV-Blocks wurde eine Blockfahne präsentiert, auf welcher ein Zebra mit MSV-Fahne auf einem Pferd saß. Umrahmt wurde das Ganze mit den Worten: „Das Ziel fest im Blick – in Richtung Aufstieg – Schritt für Schritt!“ Im Gästeblock wedelten vereinzelt Fahnen, der Rest hielt die Hände nach oben, klatschte und sang.

 

Der MSV versprühte nach wenigen Augenblicken die erste Gefahr, allerdings hatte Pentke keine Mühe mit diesem Versuch. Bei den in roten Trikots auftretenden Himmelblauen rückte Fink in die Rolle eines Unruheherdes. Seine erste Möglichkeit misslang, weil er verpasste, den Ball an- und mitzunehmen. Kurze Zeit später profitierte er vom einen Fehlpass, lief infolgedessen allein auf den Schlussmann zu, an welchem er jedoch scheiterte. Der Schuss war gut, allerdings nicht gut genug. Das wäre nach nicht einmal einer Viertelstunde die Führung gewesen.

 

In der 18. Minute kollidierte Conrad mit seinem Gegenspieler Hajri, der zu Boden ging, liegen blieb, behandelt wurde und schlussendlich ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Grote aufs Feld – und dieser wurde zum Matchwinner. In nicht einmal sechs Minuten.

 

Der Reihe nach: Nach einer halben Stunde wird er mit einem sensationellen Traumpass in die Nahtstelle der Innenverteidigung mustergültig eingesetzt, danach schloss er via Lupfer – auch weil Pentke zu unentschlossen aus seinem Tor eilte – in die lange Ecke perfekt ab. Zuvor hatten die Himmelblauen Glück, als ein Treffer wegen angeblichem Abseits nicht gegeben wurde. Es ging aber weiter, wie am Fließband: Ein schnell vorgetragener Spielzug von der Mittellinie, über drei Stationen, welcher erneut von Grote erfolgreich abgeschlossen wurde. Pentke chancenlos und wütend. Die 11.000 MSV-Supporter, die einen soliden Stimmungstag erwischt hatten, waren selbstverständlich aus dem Häuschen.

 

In der 36. Minute durfte man ein weiteres Mal jubeln. Endres mit einem Querschläger nach einem Eckball, der natürlich bei Grote landet. Dieser schoss diesmal nicht selbst, sondern passte zu Onuegbu, welcher aus der Nahdistanz keinerlei Probleme hatte, den Ball unter die Latte zu hämmern. Drei Treffer in sechs Minuten – Halleluja und Pause, in welcher es zwei Wechsel auf Seiten der Himmelblauen gab: Danneberg und Türpitz kamen für die unauffällig gebliebenen Cecen und Karlik.

 

Duisburg schaltete im zweiten Durchgang mehrere Gänge zurück, hatte aber durchaus noch die ein oder andere Chance. Die Himmelblauen hatten derweil mehr vom Spiel, nur waren die Möglichkeiten, die sie hatte, allesamt zu harmlos. Ein Ehrentreffer sollte folglich nicht fallen. Auch ein Schuss von Türpitz wurde letztlich noch aus dem Winkel gefischt. Die himmelblauen Anhänger ließen sich vom Ergebnis nicht beirren und skandierten lautstark „Auswärtssieg“, dazu wurden weitere bekannte Lieder gesungen. Wir sind jedes Mal da…

 

Auf der anderen Seite herrschte natürlich ausgelassene Stimmung. Die MSV-Anhänger waren höchst erfreut über den Sieg und den damit verbundenen Sprung auf Relegationsplatz 3. Dessen ungeachtet machte man mit insgesamt neun Spruchbändern auf sich aufmerksam bzw. ließ damit den Unmut über Geschehnisse der letzten Wochen freien Lauf: „In guten wie in schlechten Zeiten für unsere SVler fighten!“, „PGDU und ZB'03 – Wir stehen hinter Euch!“, „2. Liga ist das Ziel! Unser Support, Euer Spiel!“, „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse Halte(rman)n!“, „Gegen alle Stadionverbote!“, „Ist der Jäger kriminell, kommt die Kripo nicht so schnell!“, „Wir beglückwünschen Martin Haltermann zum populistischen Schnellschuss!“, „Gegen Hausdurchsuchungswahn und Strafumlage!“ und „Gruß nach Münster! Fick Dich SCP!“.

 

Zum Hintergrund: Nach der Pyro-Show in Münster wurden mehr als 20 Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der „Proud Generation“ durchgeführt. Daraus resultierend sprach der Verein zehn neue Stadionverbote aus. Explizit wird bei dieser Vorgehensweise am Pressesprecher vom MSV Duisburg, Martin Haltermann, der, so lautet der Vorwurf, sich viel zu schnell – und damit unüberlegt – zu dem Sachverhalt geäußert habe, harsche Kritik geübt.

 

Am kommenden Wochenende reist mit den Stuttgarter Kickers ein Team aus dem oberen Tabellendrittel auf die „Baustelle Fischerwiese“.


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