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19.02.2017
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Lenny

23 - VfR Aalen (H)


Der Chemnitzer FC gab und zeigte zu wenig, um die Partie zu gewinnen. Gegen den VfR Aalen verlor man in der „Festung Fischerwiese“, in welcher seit vier Monaten nicht mehr gewonnen werden konnte, mit 0:1. Erst in Unterzahl wurden die Himmelblauen ein kleines bisschen stärker.

Anton Fink ist der Spieler, der in der Regel bei den Himmelblauen den Unterschied macht: Ob als Torschütze oder Vorlagengeber – wenn er auf dem Platz steht, sorgt er in den meisten aller Fälle für Gefahr. Vor allem aus diesem Grund stand er nach seiner Verletzung gegen den VfR Aalen – für einige etwas überraschend – in der Startformation und ersetzte den formstarken Hansch. Da sich unter der Woche Cincotta verletzte, wurde Reinhardt aufgeboten, der auf der rechten Position agierte – und sich auf dieser mit Morys duellieren musste, was zu Beginn alles andere als gut funktionierte.

Die Aalener starteten offensiv und prüften Kunz bereits nach zwei Minuten mit einem gefährlichen Flankenball. Kurze Zeit später klärte Conrad schlecht und legte dabei unfreiwillig auf. Den fälligen Distanzschuss konnte Kunz nur abprallen lassen, riskierte er aber direkt danach Kopf und Kragen. Es kam zu einer Kollision mit Folgewirkung, sodass es in der zwölften Minute, wenngleich durchaus folgerichtig, zum Rückstand kam. Diesem ging eine Fehlerkette voraus. Fink produziert einen Fehlkopfball, aus dem der Konter resultierte. Jopek trabte seinen Gegenspieler im Sicherheitsabstand hinterher – und dieser zieht final ab. Kunz, noch nicht wieder ganz auf der Höhe, patzte leider ebenso.

Den 200 Aalenern im Gästeblock, die einen soliden Eindruck hinterließen und ein ums andere Mal auf sich aufmerksam machten, war dies selbstverständlich egal. Sie zelebrierten die frühe Führung. In der „Südkurve“, welche die Partie mit Schals und Schwenkfahnen einleitete, saß der Stachel kurzzeitig tief, jedoch trieb man das eigene Team lautstark nach vorn, nur nahm diese die Unterstützung nicht auf; auch weil die Gäste kompakt und sicher standen. Mehr als eine Halbchance von Danneberg nach einer Grote-Flanke sowie ein Schuss von Bittroff nach einstudierter Freistoßvariante sprangen nicht heraus.

Für mehr Aufsehen und Aufregung sorgte der Schiedsrichter, der – milde formuliert – nicht seinen besten Tag erwischte. So verwehrte er den Gastgebern, wenn man so will, zwei Strafstöße. Erst wurde Frahn klar beim Kopfball behindert, danach Danneberg zu Boden gerissen. Der Schiedsrichter wertete beide Aktionen als normale Strafraumzweikämpfe – und zog damit die Wut der himmelblauen Fans und Spieler auf sich.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel brannten bei Grote – mehr oder weniger – die Sicherungen durch. Fink verliert das Kopfballduell, weil er gefoult wird. Kein Pfiff. Grote erobert den Ball, sein Gegenspieler klärt den Pass mit der Hand. Kein Pfiff. Grote spielt weiter, rennt hinterher, möchte den Ball ein zweites Mal zurückerobern – und sagt währenddessen: „Leck mich am Arsch...“. Der – eh schon überforderte – Schiedsrichter bezieht diese vier Worte auf seine Person und Leistung und gibt Grote die rote Karte. Dieser versteht – genau wie ein Großteil der anwesenden 6.048 Zuschauer – daraufhin die Fußballwelt nicht mehr. Die zweite Halbzeit ist gerade einmal 120 Sekunden alt gewesen, schon war diese, wie auch das Spiel, entschieden.

Mit Hansch und Türpitz kamen zwar noch zwei Offensivkräfte, nur konnten sie dem Spiel keine nennenswerten Akzente mehr geben. Einzig dem Schiedsrichter gelang dies. So wurde Frahn im Strafraum beim Kopfball leicht behindert, allerdings reichte das aus, um den Ball nicht mit dem Kopf, sondern vielmehr mit der Hand zu berühren. Anschließend landete der Ball auf der Brust von Hansch und dann im Tor. Selbstverständlich wurde dem Treffer wegen eines vorteilsbringenden Handspiels die Anerkennung verweigert. Aalen konterte – wie schon im ersten Durchgang – weiterhin, ein zweiter Treffer gelang aber nicht, da Kunz stets zur Stelle war.

Final hat die Niederlage jedoch nicht nur am Schiedsrichter gelegen, sondern vielmehr an der eigene Schwäche sowie einer Spielstrategie bzw. -plan. Unterm Strich war die Leistung zu schwach, um selbst einen Zähler zu holen. Bei den Sportfreunden Lotte muss das anders aussehen, wenngleich der Chemnitzer FC auswärts wesentlich weniger Probleme als in der „Festung Fischerwiese“ hat.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren im Mittelblock der „Südkurve“ allerhand Spruchbänder mit Verboten zu lesen: Neben den regelrechten Klassikern „Pyroverbot“, „Stadionverbot“, „Fahnenverbot“, „Hausverbot“, „Bahnverbot“, „Meinungsverbot“, „Vermummungsverbot“, „Choreoverbot“, „Ausreiseverbot“, „Rauchverbot“, „Stadtverbot“ gesellte sich außerdem das lustige „Riverboat“ sowie die Frage: „Wie wäre es mit einem Verbote-Verbot?!“ – Eine sehr gute Frage…


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