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04.02.2018
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2017/2018
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Von: Lenny

23 - FC Carl-Zeiss Jena (H)


Die Negativserie hat endlich ihr Ende gefunden: Nach acht Niederlagen in Folge besiegte der Chemnitzer FC vor 6.778 Zuschauern auf der „Festung Fischerwiese“ den FC Carl-Zeiss Jena knapp mit 1:0. Das entscheidende Tor ein einem packenden Ost-Duell erzielte Baumgart.

Drittes Spiel, dritte Startformation
Beim Chemnitzer FC debütierte der Winter-Neuzugang Marcus Hofmann, der bis zum Sommer beim FC Hansa Rostock unter Vertrag stand, erstmals in der Innenverteidigung. Eine seiner ersten Station war unter anderen der heutige Gegner, wenngleich nur in der zweiten Mannschaft, mit der er in der Saison 2008/2009 auf die Himmelblauen traf und sogar gegen diese einen Treffer erzielen konnte. Im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Aalen erhielt außerdem der dribbelstarke Kluft den Vorzug gegenüber Frahn, der unter doch Woche mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte. Dazu kehrte Kapitän Grote nach seiner Gelbsperre wieder in die Startformation zurück und ersetzte Bachmann.

Himmelblaues Fahnenmeer & Thüringer Schalparade
Die „Südkurve“ zeigte zu Beginn der Partie im Zentrum dieser ein himmelblau-weißes Fahnenmeer mit Schals und wenigen Schwenkfahnen. Im Stehplatzsektor des Gästeblocks, im dem sich 700 Carl-Zeiss-Anhänger tummelten, wurde eine Schalparade mit einigen Doppelhaltern durchgeführt. Anschließend folgte auf beiden Seiten solider Support sowie der regelmäßige Einsatz von Tifo-Material. Der FC Carl-Zeiss Jena, der aus zehn Gastspiel bis dato gerade einmal vier Punkte holen konnte und damit die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga ist, begann forsch und griff regelmäßig über die rechte Seite an. So auch in der dritten Spielminuten.

Schock nach wenigen Minuten
In dieser wurde Hofmann direkt überlaufen, jedoch konnte Scheffel den Schuss vor der Linie klären. Danach prallten Reinhardt und Kunz nach Schubser von Mauer ineinander. Und das hat weitreichende Folgen: Kunz zog sich bei diesem Zusammenprall eine Schultereckgelenksprellung zu und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Tittel aufs Feld, welcher erst einen einzigen Einsatz in der dritten Liga in seiner Fußball-Vita stehen hat. In der Spielzeit 2015/2016 ersetzte er Kunz nach einem Platzverweise – und kassierte sofort via Elfmeter seinen ersten Gegentreffer. Nun erhielt er seine zweite Chance – und das in diesem brisanten Sechs-Punkte-Spiel.

Packendes Ost-Duell
Jena blieb am Drücker und kreierte – allen voran über die linke himmelblaue Seite – gute Angriffe mit gefährlichen Chancen. So verzog unter anderem Thiele aus spitzem Winkel, weiterhin schlug Pannewitz aus Nahdistanz über den Ball. Die beste Möglichkeit für die Gäste aus Thüringen hatte Eckardt, dessen Schuss aus elf Meter Tittel parieren konnte. Die Himmelblauen kamen einmal gefährlich vor das Jenenser Tor. Nach genialer Vorlage von Grote verzog Hansch jedoch deutlich. Mit dem Pausenpfiff musste Tittel noch einen Distanzschuss abwehren. Dementsprechend war das torlose Remis für die Himmelblauen schmeichelhaft.

Pyro-Aktion der „Horda Azzuro“
Als im vorderen Bereich des Gästeblocks zwei große Schwenk-Fahnen als Sichtschutz verwendet wurden, war klar, was zur zweiten Halbzeit geschehen wird: eine Pyro-Aktion – und diese bestand final aus 13 weißen bengalischen Fackeln, welche hinter dem Banner „Südtribüne bleibt“, abbrannten. Auf dem Feld brannte es in der 47. Minute auch lichterloh, und zwar im himmelblauen Strafraum, wo Thiele den Führungstreffer auf dem Fuß hatte. Tittel verhinderte diesen aber mit einem sensationellen Reflex. Kurze Zeit später hatte er großes Glück als zum einen ein Distanzschuss knapp drüber ging sowie zum anderen ein Schuss am langen Pfosten vorbeikullerte. Die Himmelblauen hatten bis zur 79. Minute keine Torchance, doch dann kassierte Linksverteidiger Cros nach Foulspiel an Reinhardt die Ampelkarte und sorgte damit unfreiwillig für die Entscheidung. 

Tor des Tages nach Ampelkarte
Genau in diese Lücke sprintete – nach Pass von Grote – der pfeilschnelle Hansch, der zur Grundlinie lief und den Ball in den Rückraum passte. An der Strafraumgrenze lauerte Baumgart, der abzog – und zur umjubelten Führung traf, die alle himmelblauen Fans in Ekstase versetzte. Bierbecher flogen durch die Luft, Leute hingen auf dem Zaun oder lagen sich in den Armen. Der Chemnitzer FC lebt wieder! Die letzten Minuten wurden – trotz Überzahl – dennoch zur Zitterpartie. Mit vereinten Kräften, Tittel und dem Glück der Tüchtigen konnte das 1:0 verteidigt werden. 

Neue Hoffnung auf den Klassenverbleib
Der erste Sieg nach acht Niederlagen in Folge gibt dem Chemnitzer FC neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Zwar stehen die Himmelblauen nach wie vor auf einem Abstiegsplatz, können diesen aber schon am nächsten Spieltag verlassen. So steht am kommenden Freitag bereits das nächste Sechs-Punkte-Spiel auf dem Programm. Die Himmelblauen müssen an die „Bremer Brücke“ zum VfL Osnabrück reisen. Mit einem Sieg könnten sie diesen – aufgrund des besseren Torverhältnisses – gar überholen.


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