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13.12.2014
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2014/2015
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Von: Lenny

21 - VfL Osnabrück (A)


Der freie Fall des Kraftklubs geht unaufhaltsam weiter. Der Chemnitzer FC verliert mit 0:2 gegen den VfL Osnabrück und kassiert damit die vierte Pleite in Folge. Im „Stadion an der Bremer Brücke“ waren etwas mehr als 8.000 Zuschauer zugegen, darunter 250 Himmelblaue.

Wenn die Situation schwer ist, kommt mit dem VfL Osnabrück, noch dazu auswärts, genau der richtige Gegner. Wie beispielsweise in der Vorsaison, wo überraschend drei Punkte entführt werden konnten. 2:0 hieß es vor fast einem Jahr. Dementsprechend hoffnungsvoll waren die 250 angereisten himmelblauen Schlachtenbummler, welche den Gästeblock chic beflaggt hatten, zudem eine kleine Choreografie zeigten. Initiiert von der Fangruppe „Contra Cultura Chemnitz“. Hinter dem Banner mit der Aufschrift „Wir wollten nie erwachsen sein!“ wurde mit blauen und weißen Glitzerfähnchen gewedelt, dazu ein himmelblaues Trikot tragender Tabaluga gezeigt, der zielstrebig blickend im Marschritt noch vorn schreitet. Die zehn Stadionverbolter ließen es sich derweil außerhalb – unter den Blicken der Staatsdiener, die sich ebenfalls im Block breit machten – das Geländes gut gehen.
Auf der Gegenseite, im Block der „Voilet Crew“, wurde erst gesungen und geklatscht, danach Schals, Doppelhalter und Fahnen in die Höhe gehalten.

Insgesamt waren exakt 8.276 Zuschauer im „Stadion an der Bremer Brücke“, von denen die meisten sicherlich etwas verwundert waren, als sie einen Blick auf die Trainerbank des Chemnitzer FC warfen. Denn dort saß nicht Karsten Heine, sondern sein Co-Trainer, Torsten Bittermann, sowie Kay-Uwe Jendrossek, der Trainer der U-23. Der Chef-Trainer war erkrankt und blieb in Chemnitz, stimmte sich aber mit seinen Stellvertretern ab, welche Startformation beginnen wird – und auch da gab es Überraschungen. Die Rückkehr von Marc Hensel stand schon während der Woche fest, das allerdings Pentke wieder das Tor hüten wird, hatte sich nirgendwo abgezeichnet, zumal Reule bei seinen Einsätzen keinerlei Schwäche offenbarte. Weiterhin tauchten Cincotta, Conrad, Scheffel und Kehl-Gomez da auf. Die Not wurde zu einer Tugend.

Und das funktionierte in der ersten Halbzeit – bis auf wenige Momente – nahezu ausschließlich. Die Gastgeber konnten sich gegen die kompakt stehenden Himmelblauen kaum Chancen erspielen. Die erste hatten sie nach einem Eckball, geschlagen an den langen Pfosten, wo via Direktabnahme das Ziel nur knapp verfehlt wurde. Kurz vor der Pause musste Pentke nach einem Schuss aus der Nahdistanz eingreifen, was er glänzend tat. Osnabrück letztlich einen Tick besser, der CFC mit nur einer ernstzunehmenden Möglichkeit, jedoch legte sich Stenzel den Ball nach feiner Ballstafette zu weit vor, sodass er suboptimal abschließen konnte. Dessen ungeachtet machte der erste Durchgang Mut, schuf Hoffnung, zumindest auf einen Punkt.

In der zweiten Halbzeit ging es genauso weiter, doch dann entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für Osnabrück - und damit die Partie. Hensel, der gefoult haben soll, stellte dies in Frage – und hatte Recht. Das Verhängnis nahm anschließend sein Lauf. Aus eben diesem Freistoß resultierte die Führung, an denen zwei himmelblaue Akteure nicht ganz unschuldig waren. Sowohl Cincotta als auch Conrad waren bei den Kopfballduellen jeweils nur zweiter Sieger. Und Pentke schlussendlich chancenlos. Bitter, zum ersten.

Und leider ging es so weiter: Türpitz schlägt eine halbhohe Ecke zum ersten Pfosten, diese wird geklärt, allerdings mit der Hand, klar sichtbar, für alle, nur nicht für die Unparteiischen. Kein Elfmeter, stattdessen eine erneute Ecke, die nichts einbrachte. Bitter, zum zweiten.

Osnabrück dominierte daraufhin, spielte sich in einen kleinen Rausch, in dem der zweite Treffer erzielte wurde. Cincotta wird auf seiner Seite überlaufen, Conrad fälscht nach der Flanke den Kopfball seines Gegenspielers unglücklich ab, wodurch Pentke sehr, sehr alt aussieht. Es sei aber angemerkt: Bei diesem Gegentreffer konnte er nichts ausrichten. Doch damit nicht genug: Zu allem Übel flog Abwehrstabilisator Endres nach einem unnötigen Foul mit gelb-rot vom Platz. Bitter, zum dritten.

Auf den Rängen kippte entsprechend die Stimmung. Die Heimischen waren erfreut, die Gäste damit nicht zufrieden. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wedelten Im Gästesektor mehrere Minuten lang mehrere Fahne, ehe zwei Blinker das Licht der Welt am 1.3.1.2. erblickten. Im Heimblick wurde mit dem Spruchband „SV wegen Beleidigung? Scheiß USK!“ der „Freund und Helfer“ einer jeden Fanszene gegrüßt.

Zum Jahresabschluss reist der Chemnitzer FC kommenden Samstag zu keinem geringeren als zur Arminia aus Bielefeld, die den Platz an der Sonne innehaben. Es wird – wie gegen den VfL Osnabrück – alles andere als leicht, vielleicht ist das aber wieder genau die Chance. Avanti FC Karl-Marx-Stadt!

„Du wirst nicht enttäuscht, wenn Du nie etwas erwartest.
Und bevor Du etwas falsch machst, dann mach mal lieber gar nichts.
Irgendjemand sagt schon irgendwann mal irgendwas,
ansonsten musst Du halt zufrieden sein mit dem, was Du hast“
Und selbst wenn alles scheiße ist, Du pleite bist und sonst nichts kannst,
dann sei doch einfach stolz auf Dein Land -
Oder gib die Schuld ein paar anderen armen Schweinen:
Hej, wie wäre es denn mit den Leuten im Asylbewerberheim?!

Und nein, ich war nie Anit-Alles, ich war immer Anti-Ihr!
Doch hab schon lange angefangen mich mit Dingen zu arrangieren.
Und genau das wollte ich nicht, bin schon viel zu lange hier:
Ich muss hier weg, denn ansonsten werde ich irgendwann…

Und ich schieße in die Luft (bäng, bäng, bäng).
Ich zieh in den Krieg aber keiner zieht mit.
Drei Schüsse in die Luft (bäng, bäng, bäng).
Der einzige hier draußen bin leider wieder ich.

Doch keine Reaktion, nur Beschwerden über Krach.
Drei Schüsse in die Luft (bäng, bäng, bäng).
Die Revolution oder Berlin Tag und Nacht…“


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