< 18 - FC Rot-Weiß Erfurt (A)

03.12.2011
Kategorie: 1.Mannschaft, 2011/2012, Punktspiel
Gelesen: 2025
Von: Lenny

19 - SV Wacker Burghausen (H)


Der Chemnitzer FC kann doch noch gewinnen: Mit zwei Treffern innerhalb von gerade einmal drei Minuten wurde die Partie gegen Wacker Burghausen gedreht und damit die Negativserie von acht Spiele ohne Sieg endlich beendet. Ein Garbuschewski-Hammer von der Strafraumgrenze sowie der erste Förster-Treffer der Spielzeit bescherten den 3.650 Zuschauern zum Hinrundenende im Stadion an der Gellertstraße einen besonderen Moment der Glückseligkeit.

Wenn die Punkteausbeute bis zum Winter selbst die bescheidenen Erwartungen nicht erfüllt, die man hatte, dann wird stets nach möglichen Verstärkungen gesucht, welche einen im neuen Jahre weiterbringen könnten. So ist es auch in dieser Saison. Der Club rangiert noch über dem ominösen Absteigerstrich, allerdings wird die Luft, wenn sich nicht bald etwas ändert, immer dünner. Deswegen wird der Markt, welcher im Winter zumeist wenig Potential anbietet, dessen ungeachtet fleißig sondiert. Und mittlerweile werden in himmelblauen Kreisen diesbezüglich auch erste Name genannt, die als mögliche Verstärkungen in Betracht gezogen werden. Jedoch haben diese alle – und das erzürnt das himmelblaue Herz – einen Veilchen-Fleck in der Vita. Die Südkurve reagierte mit Spruchbändern auf diese angedachte Transferpolitik und
ließ damit ihren Unmut freien Lauf. Am Zaun pappte das Plakat: „Schachtis? Nein, Danke!” – und im Anschluss wurden noch drei weitere unmissverständliche Aussagen im Block in die Höhe gehalten: „Curry & Ramaj? Wollt Ihr uns verarschen?!“; „Ihr verschachtert unsere Seele!”; „Tod und Hass dem FCE!”. Die Stimmung war zu Beginn der Partie folglich ziemlich gereizt – und daran änderte auch die lustige Forderung per Spruchband, um das Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten,„Bockwurst statt Curriwurst!“ aus dem Block 3 nichts.
Die Jungs aus Burghausen hatten hingegen ganz andere Probleme. Ihnen wurde eine Polizeiwillkür-Stoppen-Fahne am Eingang zum Verhängnis. Nach hartem Kampf fand die Fahne nicht den Weg in den Block, zudem durften einige Burghausener aufgrund von Reibereien nicht ins Stadion. Dementsprechend war die Stimmung getrübt. Ein richtiger Support – wer mag ihnen das verdenken – kam zu keinem Zeitpunkt zustande. Wacker standen die 80 Wackeren und wedelten mit ihren drei Schwenkfahnen.

Auf dem Rasen begann das Geschehen schwerfällig und bedächtig. Die erste Möglichkeit hatte Garbuschewski nach 12 Minuten, die mustergültig herausgespielt wurde. Aus der eigenen Hälfte, nach Balleroberung, schnell und präzise, einzig der erfolgreiche Abschluss fehlte. Aber hier konnte man eindrucksvoll sehen: Der Club kann, wenn er will. Und auch kurze Zeit später wiederholte sich dies. Nach dem der Ball gut und sicher in den eigenen Reihen gehalten wurde, war es Schlosser, welcher die Führung auf dem Schlappen hatte. Sein Schuss verfehlte aber das Gehäuse um einige Meter. Die Gäste spielten zurückhaltend, jedoch gefälliger. Und wenn sie vor Pentke auftauchten, waren diese brandgefährlich. Der Club, der besser war, hatte noch eine
Wahnsinns-Chance: Nach einem Schlosser-Eckball köpfte erst Hörnig – auf der Linie geklärt! Dann bugsierte Wachsmuth den Ball wieder in Richtung Tor – erneut auf der Linie geklärt! Es ist zum Verrücktwerden. Ohne Tore ging es in die Kabinen.

Der Club ist besser, der Club spielt besser, nutzt seine Chancen aber leider nicht – und die Gäste, die im Grunde genommen nicht sonderlich viel machen, gehen wie aus dem Nichts nach 55 Minuten in Führung. Hörnig verliert im Mittelfeld einen Zweikampf. Freistoss. Dieser wird schnell ausgeführt, Burghausen konterte erfolgreich, weil die Chemnitzer Abwehrreihe komplett schlief. Das ist, wenn man so will, die ungerechte Seite des Fussballs. Du säst und die anderen ernten. Nur bildete dies heute nur eine kurze Momentaufnahme. Der Grund: Der Club schlug postwendend zurück und spielte sich in einen Drei-Minuten-Rausch!
Tüting wird an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt. Freistoss, zentral vorm Tor, 18 Meter, Garbuschewski schießt. In solchen Situationen gilt einzig und allein: Alles oder Nichts! Garbuschewski packte den Hammer aus, gab alles und bekam alles. Sein Schuss schlug unter der Latte ein, der Ausgleich – und nun begann die wilde Fahrt zum Sieg! Ein schneller Sturmlauf, der mit einem Förster-Treffer gekrönt wurde. Tüting schickte Garbuschewski mit einem Chip-Pass auf die Reise und überlupfte damit die Gäste-Verteidigung, dieser passte zu Förster, der dieses Mal alles Glück der Welt hatte, um sein erstes Saisontor zu erzielen. Alle Himmelblauen flippten danach förmlich aus, in allen
Blöcken hingen Herren auf den Zäunen, waren die Siegesfäuste gen Himmel gestreckt. Es war eine Erfahrung, welche man nicht alle Tag erlebt, erleben darf. „Das, worauf es im Leben am meisten ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.“ Genau deswegen muss mann und frau den Fussball lieben…

Die Hinrunde ist Geschichte, der Club steht mit 22 Punkten auf dem 17. Rang. Nach unten sind es 6 Zähler Vorsprung, nach oben nur 2 Punkte Rückstand. Wenn man so will, sind wir auf Klassenerhaltskurs. Dieser darf zum dritten Advent gegen Münster gern fortgesetzt werden. Alle, die gen Münster reisen: Seid laut, unterstützt unser Team – Holt uns die 3 Punke…
Lenny will be absent…

Just when it falls apart
And when it’s time to start
Will you sit down here for another day?

And when it’s time to be
All the things that we
Are wishing away for another day

Cause me and my soul we know where we’re going
We’re going where the grass is free
And the air is clean
And the good times are growing

So take me away just for today
Cause I’m sat here on my own
I’d like to be under the sea
But I’d probably need a phone

I could be you if I wanted to
But I never got the time
You could be me and pretty soon you will be
But you’re gonna need a line...

P.S.: Das war das letzte Oasis-Zitat…


blog comments powered by Disqus