< 17 - SC Preußen Münster (A)

10.12.2016
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Lenny

18 - SSV Jahn Regensburg (H)


Der Chemnitzer FC verliert erneut: Gegen den SSV Jahn Regensburg unterlagen die Himmelblauen vor etwas mehr als 9.000 Zuschauern mit 0:3. Der "Fanszene Chemnitz e.V." verfehlte damit sein Ziel von „10.000 plus X“ leider. Die, die da waren, sangen trotz schwacher Leistung bis nach Schlusspfiff.

Neben der Eröffnung eines Spendenkontos, das innerhalb von fünf Tagen bereits mit mehr als 35.000,- Euro gefüllt werden konnte, hatte sich der „Fanszene Chemnitz e.V.“ das, wenngleich sehr optimistische Ziel gesetzt, dass zum letzten Heimspiel des Jahres gegen den SSV Jahn Regensburg mehr als 10.000 Zuschauer auf die Fischerwiese kommen. Aus diesem Grund wurden Tickets, vor allem für die in der Regel dürftig gefüllte Gegengerade, erworben. Diese wurde dann – in Zusammenarbeit mit dem „Fanprojekt Chemnitz“ – an Kinder- und soziale Einrichtungen verschenkt. Die Resonanz war beeindruckend, so konnten mehr als 500 Karten verschenkt werden. Ein erster kleiner Schritt, auf einen langen Weg, dem Verein und Fans nur gemeinsam gehen könnten.

Die Mannschaft lief sich mit einem Shirt warm, auf welchem auf der Vorderseite „Tradition-stirbt-nie“ und auf der Rückseite „Wir für Euch – Ihr für Uns!“. Zum Einlauf gab es eine große Schalparade über die „Südkurve“, dazu wurden große Schwenkfahnen gehisst. Im Gästeblock überraschten 250 Regensburger, die hinsichtlich des Supports einen guten Tag erwischten, zudem den Gästesektor ordentlich beflaggten, und dabei bewusst – in Anspielung an der Auseinandersetzung nach dem Testspiel zwischen Blau-Weiß Linz und dem Chemnitzer FC – eine Fahne von Linz hissten, zudem waren weiterhin Anhänger der Stuttgarter Kickers anwesend. Zur Vorgeschichte: Im Sommertrainingslager hatten Linzer, unterstützt von Regensburgern und Stuttgarter, die anwesenden Chemnitzer attackiert.

Der emotionale Höhepunkt war für viele Anhänger vor dem Spiel, so flimmerte der Trailer zum Projekt „10.000 plus X“ über die Anzeigetafel, ehe danach die Mannschaften aufs Feld liefen. Bei den Himmelblauen gab es im Vergleich zur Münster-Pleite zwei Veränderungen. Für den rotsperrten Bittroff kam Reinhardt, außerdem ersetzte Türpitz den zuletzt formschwachen Grote.

Die Himmelblauen starteten keineswegs schlecht und hatten mit Frahn und Fink erste Chance, die aber von Pentke, für den es das erste Mal gegen seinen Ex-Verein ging, pariert werden konnten. Mast flankte, Frahn köpfte falsch und Fink war nach seinem Abschluss nur zweiter Sieger. Die Regensburger begannen vor allem aggressiv und frech – und mit vier Ex-Chemnitzern. Neben Pentke standen Nandzik, Lais und Pusch in der Startformation der Gäste, allesamt bis in die Haarspitzen motiviert. Nach 24 Minuten – und das quasi mit ihrer ersten richtigen Möglichkeit – gingen die Gäste aus Bayern in Führung. Aus einem langen Flankenball, der aus einem Fehlpass von Danneberg resultierte, kam es zum Rückstand. Grüttner nahm den Ball perfekt an und verwandelte – bedrängt von Dem und Stenzel – volley. Letztgenannter verletzte sich und musste unmittelbar danach ausgewechselt werden. Grote wurde daraufhin eingewechselt.

Es folgt eine direkte Antwort, die beinahe zum Ausgleich geführt hätte. Der Angriff wird erneut über die linke Seite vorgetragen. Mast flankte wieder auf Frahn, der aus Nahdistanz den Ball ungewohnterweise über das Tor anstatt ins Tor schießt. Es sollte aber im ersten Durchgang nicht die einzige Möglichkeit bleiben, mit welcher der Ausgleich möglich war. Nach feinem Doppelpass zwischen Reinhardt und Türpitz kam Danneberg frei zum Abschluss, jedoch war Pentke erneut zur Stelle und klärte mit einer Fußabwehr. Vor der Pause traten ein weiteres Mal Danneberg sowie Jopek in Erscheinung.

Ein himmelblaues Tor fiel weder vor der Pause noch danach. Es schien ein gebrauchter Tag zu sein, zudem stand Pentke stets im Weg und spielte damit eine perfekte Partie. Genau wie seine Vorderleute, die effektiv zuschlugen. Der zweite Treffer fiel wiederum ebenfalls viel zu einfach. Grüttner stand allein vor Kunz und schob den Ball an ihm vorbei, der Abseitsversuch von Conrad schlug fehl und Kunz agierte zu halbherzig. In der „Südkurve“ gab es zu diesem Zeitpunkt gerade eine Schalparade. Auch beim dritten Treffer, für den sich erneut Grüttner verantwortlich zeigte, waren Conrad und Kunz beteiligt. Der eine stand zu weit weg, der andere flog am Flankenball vorbei.

In der zweiten Halbzeit gab es kaum Bemühen, um ein Tor zu erzielen. Die Mannschaft wirkte schwach und war scheinbar aufgrund der aktuellen Situation dezent verunsichert. Unterm Strich ist es – zumindest von der Mannschaftsleistung her gesehen – ein rabenschwarzer Samstag gewesen. Mit den Rängen wiederum konnte man mehr als zufrieden sein, wenngleich für das Projekt „10.000 plus X“, welches sich der „Fanszene Chemnitz e.V.“ auf die Fahnen geschrieben hat, final 913 Zuschauer fehlten.

Nach dem 0:3-Rückstand und mehr als eine Stunde nach dem Spiel wurde in der „Südkurve“ das neue Lied gesungen: „67 war’n wir Meister – Mit Erler, Vogel, Feister! – Vorwärts, immer weiter! – CFC!“ Die Mannschaft stand davor und war sichtlich gerührt. Und dankbar. Es war von den Fans ein deutliches Zeichen und ein klares Bekenntnis, sowohl an den Verein als auch an die Stadt selbst, dass der Chemnitzer FC niemals untergehen darf.


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