< 15 - FC Rot-Weiß Erfurt (A)

09.11.2013
Kategorie: 1.Mannschaft, 2013/2014, Punktspiel
Gelesen: 2305
Von: Gott

16 - SV Wehen-Wiesbaden (H)


Der Chemnitzer FC setzt seine Talfahrt fort. Gegen den SV Wehen-Wiesbaden reichte die 1:0-Halbzeitführung durch Fink nicht aus. Nach der Pause drehten die Gäste die Partie und gewannen schmeichelhaft mit 2:1. Zwei himmelblaue Fehler sorgten dafür, dass die Lage immer prekärer wird. Das Abstiegsgespenst nimmt Kurs auf Karl-Marx-Stadt...

Wie man lesen durfte, haben die Spieler des Chemnitzer FC die Woche über im Training einen sehr guten Eindruck gemacht. Man durfte gespannt sein, mehr noch: sich freuen, auf das Spiel, gegen den SV Wehen-Wiesbaden, der, nach gutem Saisonstart, zurück im Mittelfeld der Tabelle gelandet ist. Seit sieben Spielen wartet man auf einen Sieg. Nach Rot-Weiß Erfurt in der Vorwoche treffen die Himmelblauen erneut auf einen Gegner, der aufgebaut, wieder in die Spur gebracht werden muss.

Vor etwas mehr als 4.000 Zuschauern auf der Fischerwiese wäre dies, mal wieder, schon in den Anfangsminuten geschehen, jedoch hatten Pentke, der stark parierte, und Hensel, der den Ball in höchster Not klären konnte, etwas dagegen. Gespielt waren erst wenige Sekunden. Und es geht schon wieder los, zum Glück aber nicht weiter, da den Gäste, begleitet von 19 Fans, die Sieglosigkeit anzumerken war. Man traute sich nichts zu, der Chemnitzer traute sich auch nicht sonderlich viel zu, allerdings mehr als die Gäste.
Mit Birk, Mauersberger und  Kegel rückten drei neue in die Startformation. Landeka, Semmer und Garbuschewski mussten mit der harten Auswechselbank vorlieb nehmen, letzterer hatte Probleme mit dem Sprunggelenk und wurde vorerst geschont. Nach einer reichlichen Viertelstunde schlug Cinar den Ball, da man mit spielerischen Mitteln bis dato nicht vor das Wehener Tor gekommen war, weit nach vorn, auf Pfeffer, der sich clever seinen Gegenspieler vom Leib hielt, dem Ball hinterher sauste und diesen kurz vor der Torauslinie in der Partie hielt. Er passte zurück auf Kegel, dieser dann zu dem frei an der Sechszehnmeterlinie stehenden Fink, welcher kaltschnäuzig abzog und mit der ersten Chance die Führung erzielte. Effektiver Chemnitzer FC! Eine sporadisch bis gar nicht supportende Südkurve nahm es jubelnd zur Kenntnis.

Die Himmelblauen nahmen kurzzeitig Fahrt auf. Freistoß Birk, Kopfballvorlage von Cinar, Abschluss Mauersberger – sein Schuss rauschte knapp am Pfosten vorbei! Applaus. Es geht doch, wenn man will. Weitermachen gewünscht! Und das tat man. Auch wenn es kein spielerischer Rausch war, konnten sich die Spielzüge durchaus sehen lassen. Eine flache Pfeffer-Flanke verpasste Mauersberger ganz knapp. Die Pausenführung spiegelte den Spielverlauf eindeutig wieder.

Und dann kam die Pause, der Seitenwechsel – und aus unerklärlichen Gründen wendete sich das Blatt. Wehen-Wiesbaden war mit unorthodoxen Mitteln auf den Vormarsch, auf regelmäßiger Besuchstour bei Pentke, der, bis auf den Schreckmoment zu Beginn, einen ruhigen Herbsttag verlebte. Nun wurde er gefordert. Und das mehrfach. Er hielt alles, bis zum Foulelfmeter. Ein Befreiungsschlag wurde länger und länger. Bankert legte vor, brachte damit Birk in Schwierigkeiten. Dieser wusste sich nur mit Trikotzupfen zu helfen, was in dem Fall vom Stürmer dankbaren zum Zu-Boden-Sinken angenommen wurde. Der fällige Strafstoß landete sicher in der Ecke, in die Pentke nicht sprang. 50. Minute, Ausgleich. Herzlichen Glückwunsch!

Dem Chemnitzer FC fehlten anschließend die Antworten, um darauf reagieren zu können. Die Bälle wurden sich zugeschoben, ohne Ertrag. Stenzel, wieder im defensiven Mittelfeld aufgeboten, fasste sich ein Herz und zog aus 20 Metern ab. Sein Flatterball wurde prallen gelassen, Fink setzte nach – und fiel. Großes Aufschreien auf den Rängen, nur kein Pfiff auf dem Feld. Und das zu Unrecht. Es gab eine Berührung, es hätte Strafstoß geben müssen.

Danach, in den verbleibenden 20 Minuten, erspielten sich die Himmelblauen keine einzige ernstzunehmende Torchance mehr. Nach einem Garbuschewski-Freistoß nahm das Verhängnis schlussendlich seinen Lauf. Die Gäste konterten eiskalt. Drei Stationen, ein Tor, das zweite. Minute 82, 1:2!
Die Himmelblauen waren danach völlig von der Rolle: Stenzel beging ein Frustfoul und flog mit rot vom Platz. Die letzten Minuten ging es drunter und drüber. Fink wurde wiederholt ein berechtigter Elfmeter versagt. In der Schlussminute vergab Mauersberger zudem den Ausgleich.

Von den letzten sechs Spielen hat der Chemnitzer FC fünf verloren, einzig gegen RasenBallsport Leipzig konnte gewonnen werden. Der Kurs geht nach unten, in den Keller, auf direktem Weg in Richtung Abstiegsplatz. Der Kraft-Klub hat seine Kraft verloren – und wird es mit dem aktuellen Leistungsstand auch im Sachsenpokal gegen Chemie Leipzig schwer haben.
Dessen ungeachtet: Wer kann, der muss – Alle nach Leipzig und für Europapokal-Stimmung sorgen!

"Und wenn Du kurz davor bist,
kurz vor dem Fall,
und wenn Du denkst:
"Fuck it all!".
Und wenn Du nicht weißt,
wie soll es weitergehen:
Kapitulation ohohoh...

Und wenn Du denkst,
"Alles ist zum Speien!".
Und so wie Du jetzt bist,
willst Du überhaupt nicht sein.
Wenn Du Dir sicher bist,
niemand kann Dich je verstehen:
Kapitulation ohohoh…

Und wenn Du traurig bist,
und einsam und allein,
wenn die Welt im Schlaf versunken ist,
Du wirst es nie bereuen.
Wenn Du denkst, "Fuck it all,
wie soll es weitergehen?":
Kapitulation ohohoh…

Die Vögel im Baum, sie kapitulieren.
Die Füchse im Bau, sie kapitulieren.
Die Wölfe im Gehege, sie kapitulieren.
Die Stars in der Manege, sie Kapitulieren.
Alle, die die Liebe suchen, sie müssen kapitulieren.
Alle, die die Liebe finden, sie müssen kapitulieren.
Alle, die disziplinieren, sie müssen kapitulieren
Alle, die uns kontrollieren, sie müssen kapitulieren.
Alle, die uns deprimieren, sie müssen kapitulieren.
Lasst uns an alle appellieren – Wir müssen kapitulieren…“


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