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22.10.2011
Kategorie: 1.Mannschaft, 2011/2012, Punktspiel
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Von: Lenny

14 - SV Darmstadt 98 (A)


Die Talfahrt für den Chemnitzer FC geht – scheinbar unaufhaltsam – weiter. Auch im Aufsteigerduell gegen den SV Darmstadt stand man an Ende wieder mit leeren Händen da. Im Stadion am Böllenfalltor unterlagen die Himmelblauen vor 6.000 Zuschauern mit 1:2 und kassierten somit die dritte Pleite in Folge. Es geht bergab!

Im Vorfeld wurde einiges angekündigt, doch am Ende war es wie so oft: Viel Lärm um Nichts! Da die Darmstädter Jungs diese Saison schon mehrfach auf sich aufmerksam gemacht hatten – es sei nur an den Gastauftritt in Erfurt erinnert –, ließen es sich die Chemnitzer Jungs nicht nehmen und schickten einen ordentlichen Mob gen Südhessen. Mehr als 500 himmelblaue Schlachtenbummler machten es sich zum Anstoß im sonnenüberfluteten großen Gästesektor, welcher gut beflaggt war, gemütlich und wedelten mit Doppelhaltern und Fahnen.
Auf der Gegenseite präsentierten die „Ultras Darmstadt“ eine kleine Choreografie, welche den seit drei Jahren bestehenden Kontakt zu den Jungs vom „Urban Squad Bern“ zeigte: UD-03 – 3 Jahre – USBE. Danach wurde ein großer Schwenker in den Wind gehalten.
Währendessen trudelte leicht verspätet ein 100 Mann starker sportlicher Mob im Gästesektor, der nicht nur wegen dem Fussball angereist war.

Auf dem Feld geschah bis dato nichts Nennenswertes. Der Club agierte passiv und Darmstadt probierte diese Lethargie irgendwie zu nutzen. Es sollte aber immerhin bis zur 40. Minute dauern, ehe es funktionierte. Ein himmelblauer Fehlpass leitete einen Konter ein, welcher von Pentke vorerst entschärft werden konnte. Allerdings ließen ihn anschließend seine Mitspieler im Stich. Während er krabbelnd versuchte, den Ball dem Darmstädter vom Fuß zu spitzeln und damit eine Hereingabe zu verhindern, träumten Strässer und Wilke in der Mitte. Und wenn bekanntermaßen zwei träumen, freut sich der Dritte, in dem Fall Hübner, welcher den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Der Club lag – ohne wirkliche Torchance – verdienterweise in Rückstand; ein Rückstand, der den meisten himmelblauen Anhänger ordentlich aufs Gemüt schlug. Je länger das Spiel dauerte, desto verhaltener wurde der Support. Zur Pause musste infolgedessen – sowohl in der Kabine als auch auf den Rängen – Tacheles geredet werden. Es kann nicht sein, dass die Mannschaft so einen Trauerfussball spielt. Und es kann ebenso nicht sein, dass mit so einem Mob keine brachiale Stimmung realisierbar ist.

Das musste sich ändern – und nach der Pause sollte dies auch ein Stück weit gelingen. Allerdings trat zuvor die Politik auf die Fussballbühne. Die UD zeigten – und irgendwie war das vorhersehbar – das Spruchband „Karl Marx statt NS-Boys“ und provozierten damit ganz bewusst. Mehr als ein verbales Echo sollte es aber für sie nicht geben.
Da ich Diesbezüglich keine weiteren Worte verlieren möchte, geht es nun wieder zurück auf den grünen Rasen, denn dort spielte die Musik. Nach einer guten Stunde bugsierte Wilke nach Förster-Vorlage das runde Leder zum viel umjubelten Ausgleich in die Maschen. Der Gästeblock tobte, die Heimischen schwiegen. Ausgleich. Uhren auf Anfang. Hier ist weitaus mehr drin, als nur dieser eine Punkt. Doch: Wer katastrophale Fehler macht, der darf sich nicht beklagen, wenn ein Spiel verloren wird. Darmstadt hat einen ungefährlichen Freistoss fast von der Mittellinie. Dieser wird hoch und weit in den Strafraum geschlagen, wird länger und länger, Pentke analysiert die Flugbahn, geht nach vorn, merkt jedoch, dass er sich verkalkuliert hat, geht wieder zurück – und muss dann mit ansehen, wie der Ball über seinen Kopf fliegt und im langen Eck einschlägt. Zwei zu Eins. 76. Minute. Erneuter Rückstand. Es folgt ein Aufbäumen ohne Erfolg. Der Club verliert erneut. Ende und Ansage: So darf es nicht weitergehen. Es müssen endlich wieder Punkte her! Am Freitag kommen erstarkte Arminen aus Bielefeld zu uns…
Es muss werden! Ausreden zählen nicht!

And all the roads we have to walk along are winding
And all the lights that lead us there are blinding
There are many things that I would like to say to you
I don’t know how

Because maybe
You’re gonna be the one who saves me
And after all
You’re my wonderwall…


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