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18.10.2014
Kategorie: Punktspiel, 2014/2015, 1.Mannschaft
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Von: Lenny

14 - FC Rot-Weiß Erfurt (A)


Der Chemnitzer FC verliert das Ost-Derby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 0:2. Nach einem Pentke-Fehler geriet der Kraftklub früh in Rückstand, in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit fiel das zweite Gegentor. 7.493 Zuschauer – darunter 750 Himmelblaue – weilten im altehrwürdigen Steigerwaldstadion, welches zuletzt mit einer beeindruckenden Pyroshow verabschiedet worden ist.

Er raufte sich in der zweiten Halbzeit mehrfach die Haare. Er hatte die Chance zum Ausgleich. Zwei Mal. Erst scheiterte er am Erfurter Schlussmann, der seinen Kopfball noch um den Pfosten wickelte, danach am Pfosten. Danneberg führte an, dennoch sollte der Ausgleich nicht glücken. Stattdessen fiel in der 94. Minute das 2:0 für die Platzbesitzer. Ein Konter konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Das Ost-Derby zwischen dem Chemnitzer FC lockte gerade einmal knapp 7.500 Zuschauer an. Und das trotz sommerlicher Temperaturen. Aus Karl-Marx-Stadt reisten enttäuschende 750 Himmelblaue an. Da die Bahn streikte, wurde kurzerhand ein Bus gechartert. Ein weiterer Grund könnte zudem die jüngste Vergangenheit sein. Zwei der drei letzten Gastauftritte im drittschönsten Freistaat der Republik verlor der Kraftklub.


Zu Beginn wehte eine Vielzahl von Fahnen im Wind. Dazu wurde geschwiegen. Auf beiden Seiten. Aus traurigem Anlass: Helmut Nordhaus, der nahezu seine komplette Karriere beim FC Rot-Weiß Erfurt verbrachte und in den Jahren 1954 und 1955 Mannschaftskapitän der Meisterelf war, verstarb im Alter von 92 Jahren. „Dem Eleganten“, wie er aufgrund seiner Spielweise genannt wurde, widmeten die „Erfordia Ultras“ eine kleine Choreografie. Sie – und das gesamte Stadion – erwiesen ihm mit einer Trauerminute die letzte Ehre. Schwarze Bahnen zierten den Block, dazu gab es das Spruchband: „In stillen Gedanken an den Eleganten!“. Recht haben sie.

Der Chemnitzer FC begann mit der identischen Startformation, die gegen Preussen Münster zwei Wochen zuvor mit 1:0 gewann. Weiterhin begann der Chemnitzer genauso wie vor einem Jahr gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. Mit einem frühen Rückstand. Möhwald bekommt das Leder, marschiert aufs Tor zu, wird dabei nicht angegriffen. Er schießt. Aus 30 Metern. Der Ball flattert. Ein wenig. Und schlägt ein. Weil Pentke seine Hände zu spät oben hat. 1:0. Jubel auf der einen, Tristesse auf der anderen Seite. Was war das denn bittschön?! In erster Linie: ein haltbarer Ball. Pentke patzte bereits zum vierten Mal in dieser Spielserie. Ist das ein Wechselzeichen?!


Erfurt bleibt danach am Drücker, wäre beinahe mit 2:0 in Front gegangen. Jedoch stand dem die Rückenlage im Weg, der Ball ging weiter über den Kasten. Durchatmen. Und endlich angreifen, mutiger agieren, Chancen erarbeiten. Die erste hatte der von Lais in Szene gesetzte Ofosu, der seinen Gegenspieler stehen ließ, dann aber knapp verzog. Ein Anfang, ein guter, immerhin. Die Himmelblauen weiterhin bemüht, Tempo aufzunehmen. Fink umkurvte nach idealem Zuspiel den Schlussmann, nur fehlte im Anschluss die Kraft, um den Ball an diesen schlussendlich vorbei zu bringen und ins Tor zur schieben. Es gab einen Eckball, der bei Ofosu landete. Dessen Linkschuss wurde erneut geklärt. Es folgte ein Eckball ohne Folgen. Erfurt griff derweil höchstens sporadisch an. Vor der Pause hatte man eine weitere gute Gelegenheit, um die hauchzarte Führung auszubauen. Sie vergaben.

Unmittelbar nach der Pause war es Kammlott, welcher es mit einem artistischen Fallrückzieher versuchte. Auch dieser ging knapp vorbei. Den besseren Start hatten somit wieder die Gastgeber, die in der Folgezeit ihr Augenmerk auf das Konterspiel legten. Die Himmelblauen schoben sich infolgedessen immer wieder und immer weiter nach vorn. Glasner kommt für Lais. Und Kehl-Gomez für Ofosu. Nach einer Stunde. Für die Offensive, die bis dato viel zu oft Lücken aufwies. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass sich Fink die Bälle zumeist im Mittelfeld holt, holen muss, wodurch ein eminent wichtiger Anspielpunkt verlorengeht, der zudem für Torgefahr sorgen könnte. Kehl-Gomez übernimmt von den eingewechselten als erstes diesen Part. Er wird gehalten, gefoult. Vor- oder im Strafraum bzw. auf der Linie?! Eine knifflige Entscheidung, die mit Frei- anstatt Strafstoß endet. Fink schoss. In die Mauer. Chance vertan. Der Kraftklub macht aber – mehr oder weniger – weiter. Allen voran Danneberg, der verzweifelt.


Den Himmelblauen läuft die Zeit davon – und sie in Konteraugenblicke. Die erste wird dabei mehr als kläglich von der Erfurtern vergeben. Die Vorentscheidung damit vertagt. Pentke wurde zwar getunnelt, doch der Ball knallte an den Außenpfosten. Weiterimmerweiter: Danneberg an den Pfosten, auch weil Glasner den Ball nicht traf. Mit einer minimalen Berührung wäre der Ball ins Netz getrudelt. Besagter Glasner hatte kurze Zeit später den Ausgleich auf seinem haarlosen Kopf, nur ließ er sich von der Sonne irritieren. Die Flanke kam vom unermüdlichen Fink. In der Nachspielzeit machte der FC Rot-Weiß Erfurt den Sack zu.

Die Bilanz der letzten Spiel ist nicht ganz so schlecht: ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Jedoch wiegt dabei der Umstand besonders schwer, dass in den vier Partien nur ein eigener Treffer – trotz zahlreicher, auch gegen Erfurt, guter Möglichkeiten – gelang. Hier muss angesetzt werden, sich etwas ändern – am besten schon gegen den KSV Holstein Kiel, der als nächstes auf der „Baustelle Fischerwiese“ aufschlägt. Ab in die Süd – zum nächsten Heimdreier!

„Das letzte Jahr war ziemlich hart, ich habe ganz schön viel gesoffen.
Mir wäre es nicht so schlecht ergangen, hätte ich euch nicht ständig getroffen.
Und Du wolltest mir nicht wehtun, ist Dir richtig gut gelungen.
Direkt vor mir an der Theke mit der Zunge in seinem Mund!
Doch jetzt wird Dir langsam klar, der Typ ist voll für'n Arsch!
Ja, ich sag, das habe ich Dir vor 13 Monaten gesagt.
Jetzt willst Du Dich mit mir treffen, jetzt willst Du wissen, wie es mir geht…
Tut mir leid, mir geht es bestens, das kommt jetzt ein bisschen spät!

Ich habe vergessen, wer du bist,
vergessen, wo du wohnst.
Ich habe vergessen, wie du küsst,
vergessen, wo du wohnst.
Ich erinnere mich an nichts, Du Dich offensichtlich schon.
Es gibt keinen Weg zurück, es geht weiter wie gewohnt!
Du bist nur noch irgendeine Nummer in meinem Telefon..“


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