24.09.2011
Kategorie: 1.Mannschaft, 2011/2012, Punktspiel
Gelesen: 2008
Von: Lenny

11 - VfB Stuttgart II (H)


Nach dem Schlusspfiff wussten viele Himmelblaue nicht so richtig, ob ein Punkt gewonnen worden ist oder vielmehr zwei Punkte verloren gegangen sind. Nach vier Siegen in Folge musste sich der Chemnitzer FC gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart mit einem Remis begnügen. Beide Treffer fielen dabei vor 5.130 Zuschauer auf der „Fischerwiese“ innerhalb von gerade einmal 67 Sekunden.

Die Stadiondebatte geht derweil in die heiße Phase: In weniger als zwei Wochen wird entschieden, ob es ein neues Stadion in Chemnitz gibt oder nicht. Gegenwärtig sind die Meinungen der Stadträte gespalten. Um die Abweichler bzw. Unentschlossenen zu überzeugen und damit auf die richtige Seite zu bekommen, ließen sich die himmelblauen Anhänger – wie schon zuletzt gegen Babelsberg – erneut etwas einfallen. Auf der Gegengerade pappte wieder das Spruchband „Stadionneubau jetzt!“ sowie weiterhin – und das ist das Motto bezüglich des Neubaus – „Lasst uns nicht im Regen stehen!“. Dahinter erblickte, als die Teams aufs Feld liefen, eine Vielzahl von Schirmen das Licht der Welt. Trotz Sonnenschein stehen wir im Regen, ein Zustand, der ganz einfach nicht sein darf! Glücklichweise sind die treuen Fans mit dieser Meinung nicht allein: Im Programmheft bekannten sich unter anderem Meistertrainer Jürgen Klopp und seine Neuverpflichtung Chris Löwe dazu; weiterhin befürworten Prof.
Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Hanka Kliese, Chemnitzer SPD-Landtagsabgeordnete, sowie Dr. Bernd Helmich, Generalintendant des Chemnitzer Theaters, dieses Projekt. Die Südkurve rief zudem auf: „Nächstes Heimspiel: 05.10., 15 Uhr, Rathaus Chemnitz!“. Wer die Möglichkeit hat, den Termin wahrzunehmen, der soll dies bitte tun und Flagge zeigen. Denn: Wir brauchen dieses Stadion unbedingt!

Vor allen bei so einer himmelblauen Mannschaft, die nach schwachem Saisonstart endlich von Sieg zu Sieg marschiert. Infolgedessen gab es keine Änderungen in der Startformation – die Sieger durften ran und starteten bei chicem Septemberwetter furios. Es folgte eine Anfangsviertelstunde, welche von einem hohen Tempo geprägt war und mit einer Führung belohnt wurde. Wilke – mal wieder Wilke – köpfte einen Garbuschewski-Eckball mustergültig ein. Er kam, flog und traf – Willi will’s wissen! Großartig! Nur hielt diese Führung nicht sonderlich lange an: Direkt nach Wiederanpfiff leitete ein Fehlpass von Strässer den Ausgleichstreffer ein. Hemlein, der seinem Gegenspieler, ausgerechnet Wilke, entwischt war, umkurvte anschließend noch Wachsmuth und hämmerte schlussendlich unhaltbar ein. Die 25 Stuttgarter Fans, die sich stets hinter ihrem Mini-Amateure-Banner versteckt hatten, machten in diesem Augenblick auf sich aufmerksam. Bei den himmelblauen Anhängern kehrte kurzzeitig Ruhe ein, ehe die Mannschaft erst mit aufmunterndem Klatschen sowie danach mit akzeptablem Support nach vorn gepeitscht wurde. Bis zur 30. Minute hatte sich das Spiel – mit klaren Vorteilen für den Club – etwas beruhigt, wenngleich angemerkt werden muss, dass das Tempo, welches beide Teams, der CFC noch mehr als der VfB, an den Tag legten, nach wie vor sehr, sehr hoch war. Es war Wahnsinn, was einige Herren an Metern abspulten. Der Club drückte – und wollte die erneute Führung, jedoch gelang dies weder Dribbelkünstler Aydemir noch Garbuschewski, Wachsmuth, Birk oder Dobry. Keiner traf.
Die Jung-Schwaben hingegen tauchten in jener Phase nur ein einziges Mal vor Pentke auf – und diese Möglichkeit hatte es in sich: Torschütze Hemlein nahm dieses Mal glücklicherweise nicht genau Maß und knallte stattdessen den Ball nur an den Querbalken. Mit einem glücklichen Unentschieden schlichen die Gäste in die Kabine.


Der Club beeindruckte – und das blieb auch nach der Pause so. Ein Beinahe-Eigentor hätte die Himmelblauen fast wieder in Führung gebracht, jedoch trudelte der Ball knapp am Pfosten vorbei. Der VfB, auf Konter lauernd, agierte clever, erspielte sich aber kaum Chancen. Wenn diese aber doch eine hatten, dann war es immer brandgefährlich. Einen Kopfball konnte Pentke mit viel Mühe auf der Torlinie parieren. Der VfB-Schlussmann hatte hingegen viel mehr zu tun, hielt aber – einzige Ausnahme war ein Abseitstor von Garbuschewski – bis zum Schluss tadellos und rettete den Seinigen somit einen Punkt. Als letztes parierte er einen fein gezirkelten Freistoss von Birk.

Unterm Strich ist es ziemlich ärgerlich, dass das Übergewicht, welches der Club in der ersten Halbzeit hatte, nicht zur zweiten Führung genutzt werden konnte. Dessen ungeachtet bot der Club aber ein tolle Leistung, welcher man Respekt zollen muss: attraktiver, temporeicher Fussball mit vielen guten Chancen. Selbiges darf nächstes Wochenende gegen den VfL Osnabrück erneut dargebotenen werden.

No I won’t let you down
Hate to say you’re surrounded by clowns
Looks to me they had their day
Think its time that you came out and play…


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