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15.07.2016
Kategorie: Testspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Lenny

09. Testspiel: Bohemians Praha 1905 (@Grimma)


Im neunten Testspiel zeigt der Chemnitzer FC seine bis dato beste Leistung. Gegen die Bohemians aus Prag steht zwar am Ende nur ein 2:1 zu Buche, dessen ungeachtet hätte es aber auch noch höher ausfallen können. Danneberg und Frahn trafen im „Stadion der Freundschaft“ in Grimma.

Eine Saisonvorbereitung mit einer Partie gegen einen Vertreter aus Tschechien ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil geworden, nur wurde diese diesmal – im Vergleich zum Jahr zuvor – nicht im Nachbarland, sondern wieder in sächsischen Gefilden ausgetragen. Als erstes kursierte der „Muldental-Sportplatz“ in Nossen als Austragungsort durch die Online-Welt, jedoch fand diesbezüglich noch eine Korrektur stand. Am Ende fand der internationale Testspielvergleich gegen die Bohemians Prag 1905 im „Stadion der Freundschaft“ zu Grimma statt. Aufgrund der zeitigen Anstoßzeit von 15 Uhr pilgerten offiziell nur 139 zahlende Zuschauer zu diesem Duell; darunter war ebenso eine kleine Bus-Besatzung an Bohemians-Fans, die mehrfach auf sich aufmerksam machten. Am äußeren Rand der sechs Sitzreihen umfassenden überdachten Tribüne ließ man sich nieder und supportete sporadisch. Mitgebracht hatte man – neben großen Durst auf Pivo – außerdem kleine grün-weiße Fähnchen und einen großen Ultras-Banner. Sowohl zu Beginn des ersten als auch Mitte des zweiten Durchgangs ließen es sich die Gäste nicht nehmen, pyrotechnische Erzeugnisse abzufackeln. Ein einzelner Ordner teilte den Damen und Herren nach dem zweiten vergehen mit, dass diese das doch bitte auf der Straße und nicht im Stadion machen sollen. Erst als deren Rucksack leer warm hörten sie damit auf.

Im Prager Vorort Vršovice wurde 1905 der Sportklub AFK Vršovice gegründet, welcher in der Folgezeit unregelmäßig an Wettbewerben des tschechischen Fußballverbandes teilnahm. Es dauerte danach bis 1983, ehe mit der tschechoslowakischen Meisterschaft der erste große Erfolg verbucht werden konnte. Ein Jahr zuvor holte man den tschechischen Pokal, verlor dann aber das Finale um den tschechoslowakischen Pokal im Elfmeterschießen an Slovan Bratislava. Mitte der 80er Jahre folgte der Niedergang, der 1994 im Abstieg mündete. Auch in den Jahren danach hatte man sportliche Probleme, die im Winter 2004/2005 von finanziellen Problemen in den Hintergrund gerückt wurden. Die „Kängurus“ – so wurde der Verein nach einer Australienreise 1927 getauft – waren zahlungsunfähig, wurden aus der zweiten Liga ausgeschlossen und erhielten eine Strafe von drei Millionen Kronen. Dank einer Faninitiative konnte dieser Betrag gesammelt und der Traditionsverein damit gerettet werden. Der Verein lebte folglich vorerst in der dritten Liga weiter. Mit der Aktiengesellschaft AFK Vršovice a.s. fanden die Anhänger zudem einen geeigneten Investor. Dessen ungeachtet konnte der Verein erst zur Spielserie 2009/2010 wieder teilnehmen. Der Verein aus der tschechischen Hauptstadt spielt mittlerweile in der „Synot“-Liga und schloss die vergangene Spielzeit auf dem neunten Rang ab.

Auf dem Rasen war es der Chemnitzer FC, der versuchte, den Takt anzugeben. In der Anfangsphase konnten den entsprechend die ersten beiden Möglichkeiten verzeichnet werden. Jeweils die beiden Außenspieler – Mast und Baumgart – versprühten hierbei Gefahr. Die Gäste wiederum meldeten erstmalig nach 20 Minute Anspruch auf die Führung. Via Freistoß sollte das geschehen, aber Kunz stand wusste das zu vereiteln. In der Folgezeit ging es hin und her. Türpitz wurde einmal pariert, das zweite Mal – aus Sicht des Schiedsrichters fair – vor dem Abschluss gestoppt. Auf der Gegenseite rettete Reinhardt in höchster Not, nachdem Kunz den Ball falsch einschätzte und nicht mit dem Kopf klären konnte.

In der 39. Minute erkämpfte sich Türpitz einen Freistoß, welcher danach von Mast gefühlvoll in den Strafraum geschlagen wurde. Dort lauerte Danneberg, der aus weniger als zehn Metern den Ball wuchtig unter die Latte köpfte und damit zur Halbzeit erzielte. Diese wäre kurz vor dem Halbzeitpfiff egalisiert wurden, aber Kunz stand bei einem Kopfball auf seinem Posten und klärte zur Ecke, die nichts einbrachte.

Im neunten Testspiel wurde zum ersten Mal in der Pause nicht gewechselt – ein möglicher Fingerzeig für Startformation für die Spielzeit 2016/2017. Die zweite Halbzeit begann mit einer weiteren unglücklichen Entscheidung des Schiedsrichters, so übersah er ein klares Foulspiel an Frahn im Strafraum. Frahn ließ sich davon nicht beirren und ackerte weiter. In der 55. Minute stand er nach Vorlage von Türpitz goldrichtig und brauchte den Ball nur noch über die Linie schieben.

Die Zwei-Tore-Führung nahm Köhler zum Anlass, um der vermeintlich zweiten Garnitur Einsatzzeit zu geben. Es folgten acht Wechsel – und kein weiterer Treffer. Zumindest auf Seiten der Himmelblauen. Die Gäste aus Prag erzielten final in der 86. Minute mit einem Fernschuss den Ehrentreffer, welcher durchaus auch hätte früher fallen können. Chancen waren da, die aber von Kunz gehalten werden konnten. Besonders auffällig zeigte sich Hantsch, der sich sowohl als Vorbereiter als auch ab Abschlusssuchender auszeichnen konnte.

Das zehnte Testspiel findet gegen den 1. FC Nürnberg statt.


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