09 - SG Sonnenhof Großaspach (A)

Der Chemnitzer FC verliert sein drittes Spiel in Folge. Gegen die SG Sonnenhof Großaspach setzte es eine 2:4-Niederlage, bei der die Himmelblauen zweimal einen Rückstand aufholen konnten. Fink und König trafen. Danach entschied eine Fehlentscheidung die Partie vor 1.600 Zuschauern.

Der Chemnitzer FC gastiert auf dem Dorf, bei der Schlagereule Andrea Berg und ihrer SG Sonnenhof Großaspach, die nach acht Spieltagen auf dem siebten Platz steht – und damit zwei Plätze vor dem Chemnitzer FC, der zuletzt zwei 0:1-Niederlagen einstecken musste. Es wird Zeit, dass sich das ändern – und dass der heutige Kontrahent überholt werden kann.

Die gute Nachricht zu Beginn: Torgarant und Kapitän Fink ist nach seiner Verletzung wieder an - und dieser gibt zu Beginn gleich den Kurs an und den Takt vor. Er macht das Spiel rasant, passt zu König, der gefoult wird, dabei aber den Ball irgendwie wieder zu Fink gibt. Der Pfiff bleibt aber aus. Zum Glück. Fink leitet mustergültig mit dem Außenriss zu Ofosu weiter, der direkt abschließt, dabei jedoch den Schlussmann anschießt – und damit die Führung vergibt. Die alte Leier: Er braucht leider Gottes nach wie vor zu viele Chancen.

Den 300 Gästen, die – wie im Jahr zuvor – erneut von einer Busladung aus Zürich unterstützt wurden, hätte das wunderbar gepasst. Zu Beginn hatten diese mit diversen Fahnen sowie lautstark auf sich aufmerksam gemacht. Auf der Gegenseite hatte sich hinter dem Banner „Prowja“ ein 20 Mann kleiner Haufen eingefunden, der versuchte, für Stimmung zu sorgen. Der Rest der 1.600 Zuschauer in der „Mechatronik-Arena“ genossen Spiel und Wetter.

Großaspach stand taktisch sicher und kombinierte sich zu einem Pfostenstreifschuss. Ansonsten gab es auf beiden Seiten im ersten Durchgang nur Magerkost. Wenn man so will: Ein ausgeglichenes Spiel, in dem es verdientermaßen torlos in die Pause geht. Nach dem Seitenwechsel ging es aber drunter und drüber – und das auf beiden Seiten.

In der 49. Minute wird ein Befreiungsschlag zu einer idealen Vorbereitung, die Binakaj erfolgreich vollendet. Lange Ecke. Unhaltbar für Batz. Rückstand – weil Stenzel schlecht stand und danach keinen Zugriff bekam. Die Himmelblauen stecken aber nicht auf, erarbeiten sich Chancen. Nach einem Fink-Freistoß gelangt der Ball über den Umweg König final zu Endres, dessen Schuss kurz vor der Linie geradeso noch geklärt werden kann.

Nach einer Stunde kommt Dartsch für einen eher unauffälligen Türpitz. Die Gäste schnupper am Ausgleich – und können diesen nach 66 Minuten bejubeln. Ofosu gewinnt im Mittelfeld den Ball und sprintet sofort los, König läuft in Position, bekommt den Ball, geht paar Schritte und zieht ab. Sein Schuss wird abgefälscht und klatscht an den Querbalken, Fink staubt mit dem Kopf ab. 1:1. Alles auf Anfang. Der gute Support im Gästeblock bleibt. Die Anhänger mussten bis zum dritten Besuch in Großaspach warten, um dort erstmalig einen himmelblauen Treffer zu sehen.

„FC Karl-Marx-Stadt, wir singen und tanzen auf jeden Fußballplatz…“ wird gesungen. Eckball Großaspach, getreten vom Ex-Chemnitzer Landeka, Breier kommt frei zum Kopfball, Conrad hätte den Zweikampf suchen müssen, tat er aber nicht. Und Dartsch, am langen Pfosten stehend, stand außen und nicht innen, sodass er das 2:1 nicht verhindern konnte. Zwischen Ausgleich und erneutem Rückstand lagen nur 120 Sekunden.

Ofosu wieder der erste, der sich dagegen aufbäumt. Ofosu gegen alle – und mit König, der aus recht spitzem Winkel den Abschluss sucht und dabei den Schlussmann tunnelt. 2:2. Noch eine Viertelstunde. Die Himmelblauen im Vorteil, sollte man meinen. Nur war dem nicht so.

Wieder ein Eckball, wieder ein Stellungsfehler wurde zum Verhängnis. Nach einem Kopfball bekam Conrad den Ball an die Schulter. Der Schiedsrichter wertete die strittige Situation als Handspiel und zeigt auf dem Elfmeterpunkt. Zudem schickte er den Übeltäter mit der roten Karte vom Platz. Tumulte aufgrund von Meinungsverschiedenheiten traten auf, die Entscheidung blieb. Rizzi trat an und verwandelte sicher. Batz wurde verladen. 3:2, 82. Minute.

Alle guten Dinge waren an diesem sonnenreichen Samstag nicht drei. Zwei Minuten später schloss Großaspach einen Konter zum 4:2. Ein Pfostenschuss von Fink, abgegeben von der Mittellinie, passte zudem noch in das ernüchternde Bild des Spieltages. Der Chemnitzer FC verliert sein drittes Spiel in Folge – und einige Fans haben diesbezüglich Erklärungsbedarf. Die Mannschaft kommt zum Block, klatscht ab, einige bleiben und stehen Rede und Antwort. Es fallen vor allem aufmunternde und aufbauende Worte, mit Hinweisen, dass es so nicht weitergehen kann. Der Wortlaut „Strafft Euch!“ fiel unter anderem, mit dem ein, zwei Spieler so ihre Probleme hatten…

Lange Zeit, um darüber nachzudenken, haben die Himmelblauen nicht. Bereits am Dienstag gastiert die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart auf der „Baustelle Fischerwiese“. Ein Sieg muss her.