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09.09.2017
Kategorie: 2017/2018, 1.Mannschaft, Punktspiel
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Von: Lenny

07 - Karlsruher SC (H)


Der Chemnitzer FC schießt zum zweiten Mal in Folge zuhause kein Tor, holt damit aber erneut einen – tendenziell wichtigen – Punkt. Hätte Frahn im zweiten Durchgang den Elfmeter verwandelt, wäre noch mehr drin gewesen. Die „Südkurve“ begann das Spiel mit blauen und weißen Rauchzeichen.

Die KSC-Ultras – allesamt die bekannten schwarzen Pullover tragend – stehen für einen kurzen Moment im Stehplatzbereich, um danach direkt den Sitzplatzsektor zu entern und sich dort hinter ihren Bannern, die an Wellenbrechern befestigt worden sind, niederzulassen und auf diese Weise für ein kompaktes Bild zu sorgen. Zum Einlauf der Teams gab es hinter dem Banner „Unsterblicher Karlsruher SC – Du bist alles und bleibst für immer!“ ein blau-weißes Fahnenmeer zu bestaunen. Der Einsatz von fünf größeren Schwenkfahnen und solidem Support während der Partie rundeten den Auftritt der Badener durchaus gelungen ab.

Die „Südkurve“ ließ es nach der obligatorischen Schalparade – seit dem Zwickau-Heimspiel in der vergangenen Saison – zuhause erstmals wieder krachen, so wurde im Mittelsektor blauer und weißer Rauch gezündet, der teilweise aufs Feld zog. Danach begann das Spiel zwischen dem 13. und 16. der Liga. Auf Seiten der Gäste begann der ehemalige himmelblaue Fußballgott Anton Fink, der diese Saison schon drei Treffer, darunter zwei Strafstöße, erzielen konnte. In seinem alten Wohnzimmer sollte ihm jedoch kein Treffer glücken.

Die Himmelblauen spielten erstmals in ihren neuen schwarzen Auswärtstrikots, zudem wurde – nach zu vielen einfachen Gegentoren – die Dreier- endlich durch die Viererkette ersetzt und dementsprechend auf ein 4-4-2 umgestellt. Mit Kluft, Hansch, Slavov und Frahn war die Offensivabteilung durchaus optimistisch besetzt – und das zeigte sich in der Anfangsphase durchaus. Die erste große Chance hatte der von Frahn eingesetzte Slavov per Fuß, nur parierte der KSC-Schlussmann glänzend. Kurze Zeit später verzog Frahn aus der Distanz.

Mitte der ersten Halbzeit hatte Lorenz nach wüstem Einsteigen gegen Reinhardt in Höhe der Mittellinie großes Glück, dass er nur die gelbe Karte gezeigt bekam und nicht, was berechtigt gewesen wäre, vom Platz flog. Bei den Himmelblauen hatte von Piechowski nach einem Freistoß eine halbe Möglichkeit, die Gäste aus Karlsruhe wiederum prüften vor der Pause zwei Mal in Folge Kunz. Ansonsten zeigte der Absteiger aus der zweiten Bundesliga – und das trotz neuem Trainer – einen recht schwachen Auftritt.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde auch auf der „Festung Fischerwiese“ die zweite deutschlandweite Aktion gegen DFB und DFL, an der sich wieder zahlreiche Ultra-Gruppierungen beteiligten, durchgeführt. So taten die KSC-Ultras ihren Unmut mit folgenden Spruchbändern kund: „Unser Problem mit Euch: Der Rubel rollt, die Funktionäre geschmiert, wenn kümmert es, dass die Basis krepiert.“ Der Heimkurve wiederum wurden von Vereinsseite Steine in den Weg gelegt, es wurden jegliche Spruchbände untersagt. Die „Ultra-Szene“ blieb davon aber unbeeindruckt und arbeitete, um den Protest unterstützen zu können, mit Shirts. Mittels derer forderte man: „Korruption beenden – Fussball retten!“. Und dem eigenen Verein stellte man die unmissverständliche Ein-Wort-Frage: „Spruchbandverbot?! Anschließend folgten kurze, lautstarke Anti-Gesänge gegen den DFB! In den Farben getrennt, in der Sache vereint…

Apropos Stichwort „vereint“: Im KSC-Block wurde unmittelbar danach eine Hertha-Freundschaftsfahne mit der Aufschrift „Vereint in den Farben – vereint gegen alle!“ präsentiert, hinter der aber – überraschenderweise – keine Pyrotechnik gezündet werden sollte.  Die gesamten zweiten 45 Minuten hing die Zaunfahne „Fächerstadt Hooligans“ im Gästesektor.

Direkt nach dem Seitenwechsel verlor Endres fahrlässig den Ball und leitete damit einen gefährlichen KSC-Konter ein, der aber glücklicherweise nur am Außennetz landete. Nach dem Schreck-Moment wurden die Himmelblauen wieder offensiver. In dem Fall marschierte Außenverteidiger Leutenecker in Richtung Strafraum, spielte kurz vor diesem Doppelpass mit Slavov und wurde anschließend von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter gab Freistoß, wurde aber von seinem Assistenten an der Linie darauf hingewiesen, dass sich das Foul im Strafraum ereignete. Es gab folglich Strafstoß – und dieser war Frahn vorbehalten. Dieser lief zielstrebig und kullerte den Ball in die Ecke, in welcher der KSC-Schlussmann sprang. Dieser hielt – und jubelte, weil ihm Fink Sekunden vorher diese Ecke empfohlen hatte. Kurze Zeit später sah er einen Kluft-Hammer an seinem Kasten knapp vorbeistreifen.

In der Schlussphase wurden die Gäste noch einmal aktiver und hatte zwei guten Möglichkeiten, um die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Eine war Rückkehrer Fink vorbehalten, nur schoss dieser aus 15 Metern in die Hände von Kunz. Auf der Gegenseite verfehlte Breitfelder nach Mlynikowski nur knapp.

Insgesamt sahen 7.013 Zuschauer – darunter 500 KSC-Anhänger, die Unterstützung von ihren Freunde aus Berlin erfuhren – sahen Samstag ein interessantes torloses Remis. Der Chemnitzer holt am siebten Spieltag seinen sechsten Punkt und steht auf dem auf dem 15. Tabellenplatz.


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