< 06 - SC Fortuna Köln (A)

18.09.2016
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2016/2017
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Von: Bilder: Schüttmeister (UBK), IM Локомофеиловитсч, u.a. // Nachlese: GuyIncognito

07 - FSV Zwickau (H)


Der Chemnitzer FC holt im vom Kampf geprägten 57. Bezirksderby einen ganz, ganz wichtigen Sieg und schlägt den FSV Zwickau an einem verregneten Freitagabend vor 10.770 Zuschauern, darunter 1.500 Gästefans, durch ein Tor von Tim Danneberg mit 1:0.

Aber der Reihe nach: Nachdem sich beide Fan-Lager schon in den Minuten vor Spielbeginn warmsangen, setzten die Chemnitzer beim Einlauf der Mannschaften mit dem Banner „Festung Fischerwiese“ und reichlich himmelblauem Rauch, untermalt von Fahnen und Doppelhaltern,das optische Highlight des Abends.

Auf dem Feld standen auf Chemnitzer Seite erstmals in dieser Saison keine Neuzugänge auf dem Rasen. Dafür durfte Linksverteidiger Jan Koch sein Saisondebüt im Punktspielbetrieb geben, Tim Danneberg, Philip Türpitz und Fabian Stenzel kehrten ebenfalls in die Startelf zurück. Damit vertraute Sven Köhler zu großen Teilen der Mannschaft, die den CFC im Frühjahr 2016 aus den Abstiegsregionen bis auf den sechsten Platz geschossen hatte. Ein Fingerzeig darauf, dass die Neuzugänge erneut eine Verstärkung in der Breite, aber nicht wie angekündigt in der Spitze darstellen? Nun, diese Mutmaßung am siebten Spieltag vielleicht zu voreilig.

Die erste Chance der Partie hatten die Gäste: Patrick Göbel prüfte in der vierten Minute mit einem Kopfball Kevin Kunz. Dieser hatte allerdings wenig Probleme, diesen zu entschärfen. In der Folge versuchten die Chemnitzer das Geschehen an sich zu reißen. Die erste Chance für Himmelblau hatte Marc Endres, der nach einem Freistoß den Zwickauer Hüter zu einer Glanzparade zwang. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kam der CFC zu weiteren guten Chancen, ohne jedoch einhundertprozentige Möglichkeiten zu kreieren. So ging es folglich mit 0:0 in die Kabine.

Schon nach wenigen Minuten in der zweiten Hälfte wurde deutlich, dass die Gäste aus Zwickau mit einem torlosen Remis am heutigen Abend durchaus zufrieden wären. Somit beschränkte man sich nun größtenteils darauf, die Chemnitzer Angriffe im Keim zu ersticken. Das gelang zunächst auch recht ordentlich, was allerdings zur Folge hatte, dass sowohl die Partie als auch die Stimmung auf den Rängen nach ordentlichem Beginn zusehends verflachte. Es deutete sich immer mehr an, dass diese Partie, wenn überhaupt, dann durch ein einziges Tor entschieden werden würde. Glücklicherweise war an diesem Abend das Glück auf Chemnitzer Seite.

Wir schreiben die 78. Spielminute: Ein Freistoß von Anton Fink findet an der Grundlinie Philip Türpitz, der den Ball in Strafraummitte zurücklegt, wo Tim Danneberg selbigen nicht wirklich trifft, aber irgendwie Richtung Tor bugsiert. Innenpfosten – Atemstillstand der 10.770 Zuschauer – und dann kugelt die Murmel irgendwie hinter Johannes Brinkies ins Netz. TOR! TOR! TOR!Der erste Ligator seit über einem Monat! Das erste Ligator im neuen, fertigen Stadion, was nicht durch eine direkte Standardsituation erzielte wird. Eskalation, frenetischer Jubel, Glückseligkeit im himmelblauen Rund. Zwickau ging nun noch einmal volles Risiko auf den Ausgleich, wirklich Zählbares sprang für die Elf von Torsten Ziegner allerdings nicht mehr heraus. Die CFC-Abwehr stand an diesem Abend  auch in den letzten Spielminuten ziemlich solide, wusste hinter sich einen gewohnt abgeklärten Kevin Kunz. Wenn man dem Club einen Vorwurf machen kann, dann, dass die Konter in der Schlussphase überhaupt nicht mehr ausgespielt wurden und sich nur noch auf das weite Vordreschen der Bälle konzentriert wurde. Dann beendete FIFA-Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der, auch das sei erwähnt, eine mehr als souveräne Vorstellung bot, die Partie und im himmelblauen Fanlager war neben lautem Jubel auch der ein oder andere erleichternde Seufzer zu hören. Der Sinkflug wurde gestoppt, ein drohendes Abrutschen in die  Niederungen der Drittligatabelle bleibt vorerst aus.

Sven Köhler fasste auf der Pressekonferenz nach dem Spiel das Geschehen erneut sehr ehrlich zusammen, indem er sagte, dass man sicherlich deutlich besser Fußball spielen kann, in der jetzigen Lage aber zunächst darauf bedacht sein muss, über den Kampf und die Leidenschaft ins Spiel zu kommen und Erfolgserlebnisse zu erzwingen. Bleibt zu hoffen, dass man eventuell schon am Mittwochabend in Paderborn den nächsten wichtigen Schritt machen kann, bevor man zum Abschluss der englischen Woche zuhause den VfL Osnabrück empfängt. Final festzuhalten bleiben zwei Sachen: #DERBYSIEGER #PYROTECHNIKISTKEINVERBRECHEN. Avanti, Fußballclub Karl-Marx-Stadt!


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