06. SV Dessau 05 (@Dessau)

Der Chemnitzer FC gewinnt das letzte Testspiel vor dem Trainingslager in Österreich gegen den SV Dessau 05 am Ende erwartungsgemäß mit 4:0. Drei der vier Treffer fielen allerdings erst in der Schlussphase im nostalgischen „Schillerpark“, eines wurde dabei sogar von einem Vielleicht-Neuling erzielt.

Der Chemnitzer FC hat scheinbar nicht genug, so präsentierte dieser – nach bereits zehn Neuverpflichteten – mit Lavdrim Ebipi vom Schweizer Zweitligisten FC Wohlen und Adrian Valente vom französischen Erstligisten St. Etienne zwei Testspieler. Erstgenannter durfte von Beginn ran und zeigte sich sofort motiviert, forderte regelmäßig den Ball, dribbelte sicher. Mitte der ersten Halbzeit spielte er aber nur noch mit – und das bis zur 90. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Himmelblauen bereits. König nutzte die erste sich bietenden Chance und erzielte – wie schon in Meuselwitz – den Führungstreffer. Die erste Chance im Spiel hatten die Gastgeber, jedoch konnte Batz einen Schuss aus der Distanz final entschärfen und zur Ecke klären. Ein Warnschuss, den seine Vorderleute sofort zum Anlass nahmen, mehr für die Offensive zu tun. Vor dem König-Tor hatte Kaffenberger die Chance dazu, allerdings ging sein flacher Schuss knapp am Pfosten vorbei.

Nach der Führung versuchte Cappek diese weiter auszubauen. Und das dreimal. Beim ersten Versuch stand ihm im König im Weg, sodass er das Tor verfehlen musste. Sein zweiter Schuss wurde abgefälscht und streifte leider nur den Außenpfosten, seine dritte Möglichkeit wiederum, in die er artistisch hineingrätschte, verfehlte das Tor nur äußerst knapp.

Der Anfang war schwach, die Fortsetzung hingegen stark – und so ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter, wenngleich sich der Beginn erneut ähnelte. Der SV Dessau, der in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt in der vergangenen Saison den zehnten Platz erreichte, hatte wieder die erste Chance. Tittel, der nun das Tor hütete, konnte dieses aber sauber halten – und hatte im Anschluss kam noch etwas zu tun. Der Großteil des Geschehens spielte sich in der Dessauer Hälfte ab, in welcher sich der Proband Adrian Valente immer wieder in Szene setzte und damit – im Vergleich zu Lavdrim Ebipi – einen besseren Eindruck hinterließ.

Trotz guter Ballstafetten fehlten lange Zeit die Tore. In der 83. Minute spritzte Löning in eine Nandzik-Flanke und bugsierte den Ball zum 2:0 ins Tor. Vier Minuten später – der Bann war gebrochen – konnte der Dessauer Schlussmann zwar gegen Löning parieren, hatte aber gegenüber Valente das nachsehen, welcher den Abpraller leicht über die Linie schob. Mit dem Schlusspfiff traf Löning, nach flacher Hereingabe von Ofosu, zum zweiten Mal.

463 Zuschauer – darunter 30 Chemnitzer – verfolgten im altehrwürdigen „Schillerpark“, 1936 erbaut, das Testspiel. Um Zuritt in das 5.000 Zuschauer fassenden Areal zu erhalten, waren fünf Euro Eintritt fällig, für den man eine kleine Eintrittskarte mit einem erinnernden Wert erhielt. Die meisten ließen sich auf der überdachten Tribüne nieder, neben der es je einen unüberdachten Bereich mit zehn Stufen gab. Der Rest verteilte sich auf den nicht-überdachten Stufen. Hinter den Toren waren es drei, auf der Gegengerade fünf Stufen. Ein Programmheft gab es leider nicht.

Das siebte Testspiel bestreitet der Chemnitzer FC am kommenden Samstag gegen den FC Blau-Weiß Linz. Gespielt wird in Linz.

Zum Schluss zwei Screame des Abends, beigesteuert von unfähigen Frauen am Bierstand:

a) „Also, irgendwas stimmt mit dem Ergebnis – 0:4 – nicht, Dessau ist doch 05.“

b) „Draußen Mozartstraße, hier Schillerpark – man hier sinkt ganz schön das Niveau…“