< 03 - SV Wacker Burghausen (A)

08.08.2012
Kategorie: 1.Mannschaft, 2012/2013, Punktspiel
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Von: Lenny

04 - SV Darmstadt 1898 (H)


Der Chemnitzer FC ist wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Nach zwei Pleiten konnte gegen den SV Darmstadt 1898, seines Zeichens auch ein Team, welches aufgrund eines schwachen Saisonstart im Niemandsland der Tabelle gelandet ist, wieder ein Sieg eingefahren werden. Vor heimischer Kulisse gewannen die Himmelblauen an diesem Mittwochabend völlig verdient mit 3:1. Ein Fink-Treffer sowie ein Doppelpack vom sehr aktiven Landeka manifestierten nach einer Stunde den Sieg, der Ehrentreffer kurz vor Ende war nur Ergebniskosmetik.

Ich gehe wieder ins Stadion, nach zwei unnötigen Niederlagen, es ist ein Ritual, mein Ritual, es ist meine Passion, nichts hält mich auf, ich will es, weil ich nicht anders kann. Als ich unsere drei Banner am Zaun der Gegengerade aufhänge, denke ich: „Wenn Du erst einmal Fan von einem Team geworden bist, dann kannst Du, egal wie schlecht es spielt, nicht einfach mit einer Mannschaft Schluss machen, wie Du es vielleicht mit Deiner Freundin tun würdest, nur weil sie Dir auf die Nerven geht…“ – Nur so und nicht anders kann es sein!

Und so dachten auch 5.200 Zuschauer, welche sich bei gutem Wetter im Stadion an der Gellertstraße eingefunden hatten. Darunter waren auch 50 Leute aus Darmstadt, die sich aber, der geringe Masse entsprechend, größtenteils ruhig verhielten. Nachdem in der Südkurve zahlreiche Doppelhalter sowie Fahnen zum Einlauf der Teams gezeigt wurden, verweigerten die Gäste optische Zeichen; mehr als Banner am Zaun wurden nicht präsentiert, doch als der Anpfiff ertönte, vermeldeten diese zumindest lautstark ihre Ankunft im wilden Osten.
Als allerdings der Club die erste Chance hatte, nach wenigen Minuten, ein Buchner-Kopfball verfehlte das Tor nach einer Standardsituation, sonnten sich diese im Schweigen – und ihre Mannschaft wusste sich derweil zumeist nur mit Fouls gegen sehr agile und wuselige Himmelblaue zu wehren, bei denen es einen Wechsel in der Startformation gab. Für Jansen kehrte, da Semmer nach wie vor mit einer Verletzung zu kämpfen hat, Förster in die Startformation zurück; ein Tausch, welcher kein Fehler war, denn dieser war es, welcher die erste richtige Chance hatte. Zielstrebig setzte er sich im Kopfballduell durch, scheiterte aber am Schlussmann der „Lilien“, dessen Mistspieler sich kaum vor das Tor von Pentke trauten. Ein „Come on, Darmstadt“ aus dem Gästeblock konnte diesbezüglich auch nicht helfen. Darmstadt war irgendwie verloren…

Auf der Gegenseite ging es hingegen besser zur Sache, wobei der erste Versuch, ein Freistoß vom laufstarken Fink, nach 30 Minuten erst einmal nur am Querbalken landete. Kurze Zeit später machte er es jedoch wesentlich besser: Kegel erkämpfte sich filigran den Ball und passte zu Landeka, welcher schnörkellos abzog. Sein Schuss wurde aber geblockt, allerdings nur für den Moment. Birk spritzte dazwischen, schob von der Grundlinie den Ball flach nach innen, wo Fink problemlos einnetzte. Eine Führung, die wichtig war und befreite. Und dafür sorgte, dass alle auf den Zäunen hingen und die Hände in die Luft hielten. Yeah, der Club liegt in Front! Toll…

Keine drei Minuten später war schon endgültig Schluss mit lustig. Strässer pflückte den Ball vom Abendhimmel, passte mustergültig zu Landeka, welcher direkt, mit dem linken Außenriss, verwandelte – und mit seinem ersten Saisontreffer direkt das Mark aller himmelblauen Neurotiker traf. Egal, wo diese in diesem Augenblick standen, so ein Spielzug, so ein Pass, so ein Treffer ruft ganz einfach Gänsehaut hervor. So – und nicht anders – wollen wir es sehen…

Die Pausenführung war hochverdient – und das, was danach geschah, ist schnell erzählt. Chemnitz musste weiter nach vorn spielen, weil Darmstadt nicht wollte. Und zudem nur durch Fouls auffiel. Es war – auch wenn es etwas hart klingt – eine Partie, die, mehr oder weniger, vor sich hinplätscherte. Angst musste man um die Himmelblauen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr haben, spätestens als diese auf 3:0 erhöhten, waren die Messen gelesen. Fink flanke, Förster köpfte, wenngleich seinen Gegenspieler an, jedoch hämmerte Landeka den Abpraller kompromisslos in die Maschen. Herrlich, Wahnsinn, Großartig, Geil, Toll – der Club trifft und siegt!

Die beiden Unachtsamkeiten kurz vor dem Abpfiff, aus einem resultierte der hessische Ehrentreffer, trüben die gezeigte Leistung und die damit verbundene Wiedergutmachung nach den letzten beiden Auswärtsniederlagen allerdings nicht, auch wenn die Gäste danach kurzzeitig von einem „Auswärtssieg“ träumten. Zum Glück ist Träumen erlaubt, mehr dagegen nicht!

Der Sieg war wichtig – und ist vielleicht sogar wegweisend: Wir nehmen Fahrt auf, reisen gestärkt am kommenden Sonntag an die Ostseeküste und treffen uns dann dort an der berühmt-berüchtigten Hafenbar. „Auf Wiedersehen in Rostock…“

Unterwegs auf der Straße, die Dich nach morgen führt.
Im Rückspiegel siehst Du all die Jahre hinter Dir.
Keine Zeit, groß zu bereuen; niemand gibt Dir was zurück.
Dreh Dich nicht zu lange um - es ist dafür zu spät!

Weil Du nur einmal lebst - und es Dich nicht ewig gibt!

Keine weiße Fahne, kein fauler Kompromiss.
Es gibt nur eine Regel, sie heißt: Alles oder Nichts!
Jedes "Guten Tag" heißt irgendwann "Auf Wiedersehen".
Pack Deine Sachen und mach Dich auf den Weg!

Es wird keiner kommen, um Dich einmal zu holen,
geh' alleine los!"


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