< 03 - VfR Aalen (H)

06.08.2017
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2017/2018
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Von: Lenny

04 - FC Carl-Zeiss Jena (A)


Der Chemnitzer FC zeigte beim Aufsteiger FC Carl-Zeiss Jena keine gute Leistung, konnte sich aber nach 90 Minuten immerhin über einen Punkt erfreuen. Frahn egalisierte den Rückstand in der 81. Minute vor 7.017 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld.

Die Gegentor-Entwicklung ist verheerend: drei in Paderborn sowie vier zuletzt zuhause gegen Aalen sprechen nicht unbedingt für das neue 3-5-2-Spielsystem, im Gegenteil: Dieses darf bereits nach drei Liga- sowie fünf Freundschaftsspiele leise in Frage gestellt werden. Am vierten Spieltag mussten die Himmelblauen zum FC Carl-Zeiss Jena reisen, welcher am Spieltag zuvor mit 2:0 beim Halleschen FC gewann und damit seinen Premierensieg in der dritten Liga einfuhr. Beide Teams sind somit pünktlich.

Nach der Katastrophen-Halbzeit gegen den VfR Aalen wechselte Steffen auf zwei Positionen: Für Mlynikowski durfte Koch von Beginn an ran und für Trinks kam Aydin – und beide übernahmen ihre Aufgaben anständig. Koch stabilisierte die linke Abwehrseite und Aydin wuselte im zentralen Mittelfeld – sehr zur Freude der etwas mehr als 1.000 himmelblauen Fans, welche das Spiel mit lautstarkem Support begannen. Direkt gegenüber zeigten die Jena-Anhänger Schals, Doppelhalter und Schwenkfahnen. Insgesamt waren 7.017 Zuschauer im altehrwürdigen Ernst-Abbe-Sportfeld zugegen. Beim letzten offiziellen Aufeinandertreffen vor sechs Jahren besiegte der CFC den FCC mit 2:1. 

Die solargrünen Himmelblauen beginnen zielstrebig und setzen die Gastgeber unter Druck. In dem Fall mit vier Eckbällen in Folge, von denen der letzte am gefährlichsten war. Aydin flankte an den kurzen Pfosten, an dem von Piechowski verlängerte, jedoch konnte Hansch den Ball final nur noch ans Außennetz bugsieren. Danach trat der Aufsteiger mit zwei Chancen in Erscheinung, die jeweils vor der Linie geblockt werden konnten. Es ging anfänglich hin und her, nur nahm anschließend das Tempo mehr und mehr ab. Mit einem weiten Schlag wurde Aydin in Szene gesetzt. Es folgten eine mustergültige Annahme sowie ein perfekter Abschluss vom Ex-Erfurter – der Ball zappelte im Tor, der Jubel blieb aber aus. Da das Schiedsrichtergespann auf Abseits entschied, ging es torlos in die Pause.

Die Stimmung kann auf beiden Seiten als solide bezeichnet werden, wobei sie sich zumeist spielsituativ daherkam. Nach dem Seitenwechsel wurde der himmelblaue Mob besser, vor allem weil sie ausdauernd sangen. Vielleicht wurde auch aus diesem Grund das Spruchband „Unsere Giraffen habt ihr verrosten lassen – für damalige Schwarzgeldkasse! Jetzt zahlt ihr die Quittung, aber schnell – Lichtstadt Jena, unser letzter Appell!“ minutenlang leise in die Höhe gehalten.

Auf dem Feld wurden die Jenenser mutiger und kamen folglich zu kleineren Möglichkeiten. Die beste, um in Führungen zu gehen, oblag aber Hansch, der – von Grote eingesetzt – den Ball entweder zu Frahn passen oder in die kurze Ecke hätte schieben müssen. Stattdessen schoss er diesen in die Arme des FCC-Schlussmannes. Schade.

Jena scheiterte als nächstes knapp aus der Ferne und Aydin via Flugkopfball nach Leutenecker-Flanke. Danach war Jena wieder an der Reihe: Zwei gute Chancen, darunter ein Beinahe-Eigentor von Trapp. Aus dem daraus resultierenden Eckball fiel der Führungstreffer der Gastgeber durch Löhmannsröben, den von Piechowski vorlegte und Koch unglücklich abfälschte.  Die Heimfans drehten daraufhin kollektiv durch, während der Gäste-Anhang lautstark weitersingt – und das eigene Team damit nach vorn peitscht. Mit Trinks und Slavov hatte Steffen zwei frische Kräfte gebracht – und setzte auf die offensive Karte. Und einen Punktgewinn.

Durch einen leichtsinnigen Ballverlust von Piechowski in der Vorwärtsbewegung konnte ein Jenenser allein auf Kunz zu stürmen, diesen umlaufen und aus spitzen Winkel abziehen. Zum Glück donnerte sein Versuch an den Pfosten und der folgende Nachschuss aus der zweiten Reihe landete neben der Kunz-Kiste.

In der 81. Minute hatte Trinks seinen ersten genialen Moment bei den Himmelblauen. Ein sensationeller Pass auf Frahn, der den Ball mit rechts annimmt und mit links über die Linie drückt. Ausgleich! Ekstase! Jubel, Trudel und Heiterkeit im Gästeblock – ein idealer Multiplikator für die eh schon starke Stimmung. Kurz vor Schluss darf sich Kunz noch einmal auszeichnen und damit den Punktgewinn festhalten.

Nach den zwei Pleiten gegen Paderborn und Aalen ist der Punktgewinn im Paradies gut für die Moral der Mannschaft, die sich von Rückständen nicht irritieren lässt. Am kommenden DFB-Pokal-Wochenende kann der Chemnitzer FC gegen den großen FC Bayern München eigentlich nur gewinnen…


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