< 02 - Preußen Münster (A)

05.08.2012
Kategorie: 1.Mannschaft, 2012/2013, Punktspiel
Gelesen: 2002
Von: Lenny

03 - SV Wacker Burghausen (A)


Der Chemnitzer FC macht sich das Leben selbst schwer und verliert dadurch sein zweites Auswärtsspiel in Folge. Nach der Pleite in Münster mussten sich die Himmelblauen auch Burghausen, bis dato sieglos, geschlagen geben. Eine Fink-Führung reichte dabei nicht aus. Am Ende dominierten nach dem 2:1 ratlose Blicke sowie Ernüchterung und Enttäuschung.

Bereits schon am 3. Spieltag hieß es wieder: Auf nach Burghausen, zu Wacker, wo wir doch dort erst am letzten Spieltag gewesen sind. Sicherlich ein Grund, warum sich gerade einmal 200 Leute im sonnenüberfluteten Gästesektor, der mit den üblichen Bannern verschönert wurde, eingefunden hatten. Zu Spielbeginn wedelte der himmelblaue Mob mit Fahnen und machte sich lautstark auf sich aufmerksam, ein Zustand, der größtenteils gehalten werden konnte.
Auf der Gegenseite, im überdachten Block der „Ultras Black Side“, präsentierte man, als die Vereinshymne gespielt wurde, Schals, Fahnen und Doppelhalter. Danach sorgte eine überschaubare Anzahl an Supporter für akzeptable Stimmung, welche aber nach gerade einmal neun Minuten gestört wurde. Der Übeltäter: Fink. Stenzel passt den Ball in die Spitze, Fink nimmt diesen mustergültig an und mit, schaut, wo der Torwart steht, und schlenzt anschließend aus 20 Metern mit dem linken Fuß unhaltbar in den Winkel. Ein Auftakt nach Maß, der für Sicherheit sorgte, sollte man meinen. Wenige Augenblicke später hätte Fink fast auf 2:0 erhöht, sein Versuch konnte der Burghauser Schlussmann aber gerade noch zum Eckball klären.
 
Die Umstellungen, die Schädlich vornahm, schienen zu wirken. In der Innenverteidigung agierte neben Wachsmuth erstmalig der Sommer-Neuzugang Buchner. Eigentlich war Bankert dafür vorgesehen, allerdings hatte dieser sich im Abschlusstraining verletzt. Zudem gab es im Sturm eine Veränderung: Förster musste seinen Platz räumen, für ihn spielte Jansen, nur tat er dies, da nicht sonderlich in Erscheinung getreten, nicht lang. Nach einer halben Stunde nahm ihn Schädlich vom Feld und brachte mit Hörnig einen dritten defensiven Mittelspieler. Der Auswechsel-Grund: Ein verlorener Zweikampf im eigenen Strafraum, der beinahe zum Ausgleich geführt hätte, jedoch reagierte Pentke glänzend, genau wie in der Folgezeit. Der Auswechsel-Hintergrund: Keiner.
Es war eine Zäsur, es war der – aus meiner Sicht – Knackpunkt der Partie, die fatale Wende. Wir besiegelten unser Schicksal selbst…  

Burghausen kam, da beim Club nach dem Wechsel der Spielfaden gerissen war, infolgedessen immer besser in die Partie und hatte zahlreiche Großchancen. Mit viel Mühe retteten sich die Himmelblauen in die Pause, die notwenig war und die anfänglich auch gut tat. Schädlich hatte scheinbar die passenden Worte gefunden, denn der Club drängte nach dem Seitenwechsel auf das 2:0. Innerhalb weniger Minuten gab es drei gute Möglichkeiten. Pfeffer sowie zweimal Fink scheiterten – und das sollte sich schlussendlich rächen, der Club wurde anschließend bitterböse bestraft, allen voran vom Unparteiischen, der – wie schon letzte Woche in Münster – nicht seinen besten Tag erwischte.
Das – angebliche – Foul von Birk, welches zum Elfmeter führte und damit den Ausgleich zur Folge hatte, kann man geben, muss man aber nicht, da der Gegenspieler vor dem Körperkontakt abgehoben war. Der erfahrene Mokhtari ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verlud Pentke eiskalt. Viel gravierender war die Entscheidung, aus welcher der zweite Treffer und damit die Entscheidung resultierten. Stenzel wurde an der Mittellinie klar gefoult, nur sah das der Schiedsrichter anders. Der danach folgende Konter besiegelte die unnötige Niederlage, die in den Schlussminuten nicht mehr korrigiert werden konnte.

Wohin geht der Weg, lieber CFC?
Schädlich sprach nach der Partie zwar deutliche, hingegen keine selbstkritischen Worte: „Ich denke, dass sich einige hier überschätzen. Das sieht man in vielen Situationen, dass man nicht mit der Konsequenz Fußball spielt. […] Wir müssen schnellstens die Kurve bekommen. So wie wir uns aktuell präsentieren, […] hat man keine Chance, in der 3. Liga zu bestehen.“
Nach drei Spieltagen ist der Club wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet. Am Mittwoch, gegen die Darmstädter Lilien, die ebenfalls schwach in die neue Spielzeit gestartet sind, muss eine Wiedergutmachung erfolgen, schließlich wollen wir den Blick nach oben richten und nicht nach unten schauen.

"Gibt es Liebe auf den ersten Blick?
Kann man Liebe lernen? Kennst Du einen Trick?
Ist die Geduld nur ein langer Faden?
Warum ist man auch zu zweit meistens allein?

Wo kommen all die Zweifel her,
die uns ins Herz geschlichen sind,
Und uns in letzter Zeit nur in Frage stellen?
Und jede Antwort fällt uns schwer.
Zieht uns tiefer rein ins Meer.
Ich ertrink langsam in Dir.

Wohin gehen Gedanken, wenn man sie verliert?
Wie klingt ein Lied, wenn es niemand hört?
Muss man für alles irgendwann bezahlen?
Muss bei jedem Sieg auch immer ein Verlierer sein…“


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