< 01 - SV Babelsberg 03 (H)

29.07.2012
Kategorie: 1.Mannschaft, 2012/2013, Punktspiel
Gelesen: 1990
Von: Lenny

02 - Preußen Münster (A)


In Münster, bei den Preußen, ist für den Chemnitzer FC zumeist Nichts zu holen: Zum mittlerweile siebten Mal waren die Himmelblauen im altehrwürdigen „Preußenstadion“, welches am heutigen 2. Spieltag von 7.121 Zuschauern besucht wurde, zu Gast und bereits zum vierten Mal mussten diese sich mit einem 1:0 bei den Schwarz-Weiß-Grünen begnügen; obwohl erneut mehr drin war. Ein früher Rückstand konnte – trotz zahlreicher guter Möglichkeiten – leider nicht mehr umgebogen werden. 

Nach dem Auftaktsieg gegen den SV Babelsberg 03 machten sich circa 250 himmelblaue Anhänger auf den Weg ins Münsterland, um, so erhoffte man sich, gegen die „Unbesiegbaren“ endlich einen Sieg einzufahren. Für die anreisenden Gäste hatte der Gastgeber einen „gemischten“ Parkplatz vorgesehen, auf der einen Seite standen die Heimischen, auf der anderen Seite die Gäste. Nach den Erfahrungen der vergangenen Saison, wo es nach dem Spiel einige Reiberein gegeben hatte, war dies ein mehr als fragwürdiges Vorgehen, zumal sich 90 Minuten vor Kick-Off an der Tankstelle direkt daneben schon die ersten Münsteraner sammelten und die eintrudelnde Gästeschar genau beaeugte. Nach der Zahlung von 2 € standen wir auf jenen Parkplatz, allerdings nichts sonderlich lang, da die Polizei dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machte. Diese, wohl wissend, was auf hier möglich ist, schickte alle Gäste auf den Parkplatz, welcher sich unmittelbar hinter dem Gästeblock befindet und zudem eingezäunt und damit wesendlich sicherer ist. Für alle Beteiligten.
Die 2 € bekamen wir natürlich wieder zurück.

Zum Einlauf der Teams waren im Gästesektor nur Schwenker sowie Fahnen zu sehen, da die 30 Doppelhalter – obwohl im Vorfeld erlaubt – kurzerhand verboten wurden, so dass damit am Ende optisch ein eher bescheidenes Bild übrig blieb. Nach fünf gespielten Minuten änderte sich dies aber ein Stück weit. Der ultraorientierte Teil stieg auf den Zaun und präsentierte seine Banner, die eigentlich nur im Nachbarblock hängen durften. Sowohl der Ordnungsdienst als auch die Polizei sahen aber darüber hinweg. Gewissen Regeln sind halt manchmal für die Katz.
Auf der Gegenseite wurde derweil in insgesamt drei Bereichen etwas gezeigt: Im Block O gab es große und kleine Fahnen zu sehen, daneben, ob Block N, in der „Ostkurve“, wurde ein Vereins-Trikot, wenngleich im ersten Moment falsch herum, hochgehalten und im Block M, bei den „Deviants“, wiederum wedelte man mit viele Fahnen sowie Doppelhaltern.
In den anderen Blöcken hielt man Schals in die Höhe. Unter Strich eine durchaus gelungene Geschichte, nur bleibt stets der Eindruck von der fehlenden Geschlossenheit übrig – und dieser sollte ebenso sich beim Support fortsetzen. Wenn man so will, haben die Münsteraner sehr, sehr viel Potential, welches diese ausschöpfen könnten, nur schaffen sie es einfach nicht, dieses unter einen Hut zu bringen. Es nützt leider überhaupt nichts, wenn die einen gegen die anderen singen – und zwischendurch mischt sich noch eine überdachte Tribüne ein, welche gern mit einer Gruppe einen Wechselgesang durchführen möchte. Dessen ungeachtet war der Support akzeptabel, allerdings ist noch sehr viel Luft nach oben. Wie gesagt.
Lobenswert waren vor allem die Spruchbänder: „Stehplätze sind Fankultur!“, „Der Fussball stirbt durch euren Sicherheitswahn!“, „Scheiß DFB! Scheiß Polizei!“.

Im Gästesektor ging es ebenfalls lautstark los, allerdings wurde dieser gute Start nach nur neun Minuten unterbrochen. Der Grund: zwei Patzer, ein Gegentor. Im Vergleich zum Babelsberg-Spiel hatte Schädlich nichts verändert. Die Sieger durfte wieder ran, nur waren zwei davon am Anfang unkonzentriert. Kapitän Strässer vertändelte leichtfertig den Ball in der eigenen Hälfte und leitete damit den Münsteraner Konter ein. Diese machten das Spiel über die linke Seite schnell, flankten in die Mitte, wo Wilke stand und die Situation hätte klären können. Indes schlug er aber ein Luftloch, wodurch Taylor, hinter ihm stehend, den Ball problemlos über die Linie drücken konnte. Verdammt!
Der Club liegt in Rückstand – und tut sich anschließend schwer, den frühen Schock zu verdauen. Mit der Zeit bekommt er das Spiel jedoch besser in den Griff, hat mehr davon, allein die gefährlichen Chancen fehlen. Die einzige gegen defensiv gut stehenden Gastgeber hatte Pfeffer, welcher kurz vor der Pause aus 20 Metern das Tor nur knapp verfehlte. Dazwischen gab es nur zwei brenzlige Situationen: Eine Stenzel-Flanke wurde per Hand zum Eckball geklärt. Kein Pfiff! Und auf der anderen Seite hatte Wachsmuth Glück, als dieser an der Mittellinie als Fast-Letzter-Mann Taylor foulte. Ein Pfiff, eine gelbe Karte! Der Schiedsrichter hatte wahrlich keinen guten Tag erwischt – und das sollte sich nach der Pause fortsetzen, leider zu unseren Ungunsten.

Für Förster, der sehr schwach agierte, kam Jansen in die Partie – und damit der erhoffte Schwung. Der Club nahm das Heft in die Hand, erspielte sich gute Chancen, schnürte die Preußen in deren Hälfte ein. Kegel schießt, gehalten, Eckball. Eckball, Kopfball Jansen, gehalten. Weiter: Pfeffer tanzt kurz darauf seinen Gegenspieler aus, sein Schuss wird auf der Linie geklärt. Weiter: Pfeffer, heute der beste Akteur, tanzt immer noch und flankt präzise auf Jansen, welcher den Ball knapp über das Tor köpft. Es ging im Minutentakt, der Club hatte richtig gute Möglichkeiten, es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Ausgleich fällt. Der Münsteraner konzentrierten sich derweil auf Konter und Schauspieleinlagen. Am Ende sollte auch ihnen kein Treffer mehr gelingen.

Die Zeit verrannte, Schädlich brachte mit Makarenko und Semmer noch zwei Offensivkräfte, die es versuchten, den aber auch kein Treffer glücken sollte. Zum Schluss blieb es bei dem knappen Ergebnis, welches aber noch einmal wackeln sollte. Fink traf leider nur das Außennetz und – und das verdeutlicht die unglückliche Leistung des Schiedsrichters –, in der Nachspielzeit, gab es wieder ein Handspiel im Strafraum, welches nicht gegeben wurde. Ärgerlich, lässt sich aber nicht ändern.

Unterm Strich kann aber auf der dargebotenen Leistung aufgebaut werden. Wir waren das bessere Team, sind spielerisch auf einem guten Weg, können mithalten, können dominieren – und wenn wir vor dem Tor mehr Kaltschnäuzigkeit zeigen, werden wir nächste Woche in Burghausen auch gewinnen. Da bin ich mir sicher.

„Irgendwann kommt für jeden mal der Tag,
an dem man sich entscheiden muss,
auf welcher Seite man im Leben ist,
auch wenn es noch so sehr weh tut.

Und wenn ihr lesen könnt, dann seht euch an,
was auf unseren Fahnen steht:
"Bis zum bitteren Ende"
wollen wir den Weg mitgehen…“


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