< 01 - VfR Aalen (A)

01.08.2015
Kategorie: Punktspiel, 1.Mannschaft, 2015/2016
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Von: Lenny

02 - FC Hansa Rostock (H)


Gegen einen starken FC Hansa Rostock kam der Chemnitzer FC vor heimischer Kulisse nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Die Elfmeter-Führung von Fink im zweiten Durchgang konnte postwendend durch Jänicke egalisiert werden.

 

Eine wichtige Nachricht unter der Woche war diese: Ab sofort ist die Gegengerade – man ist geneigt zu schreiben: endlich – komplett geöffnet. Gegen Rostock saßen jedoch erst wenige darauf, gegen Borussia Dortmund wiederum wird das ganz anders aussehen. Das DFB-Pokalspiel gegen die Schwarz-Gelben aus dem Ruhrpott ist erwartungsgemäß ausverkauft. Die letzten freien Ticktes hatte es in den Morgenstunden gegeben.

 

Im ersten Ost-Derby der Spielzeit 2015/2016 kamen genau 9.112 Zuschauer auf die „Baustelle Fischerwiese“, darunter waren insgesamt 1.500 Hanseaten, die damit die beiden Gästesektoren, da es vereinzelte Lücken gab, final nicht vollends belegten. Zaun und Mundlöcher waren aber bestens mit bekannten Bannern behangen, auf Fahnen und Doppelhalter wurde aber das ganze Spiel über verzichtet. Es zählte vielmehr die Akustik – und die war, im Vergleich zu den Vorjahren – exzellent.

 

Auf der Gegenseite entrollte die „Fanszene Chemnitz“ zu Beginn der Partie am Zaun den Banner mit der Aufschrift: „Gemeinsames Ziel für dieses Jahr - Derbysieger nur der FCK!“ Daneben befand sich ein Wismut-A**-Logo, welches durchgestrichen war. Komplettiert wurde das Intro mit großen und kleinen Schwenkfahnen sowie Schals. Der Support auf beiden Seiten begann brachial. Und lag auf Augenhöhe. Die höhere Mitmachquote hatten aber eindeutig die Gäste.

 

Auf dem Feld sah es ähnlich aus. Die Himmelblauen erlebten wahrlich nicht ihren besten Tag. Im Vergleich zur Vorwoche kehrte Stenzel in die Startformation zurück. Er spielte als rechter Verteidiger, dafür musste Kehl-Gomez auf der Bank Platz nehmen. Außerdem spielte Ofosu von Beginn an für den angeschlagenen Fenin.

 

Die erste Chance im Spiel hatte Hansa nach elf Minuten, nur verfehlte der Kopfball das himmelblaue Gehäuse. Drei Minuten später hämmerte Cappek aus spitzem Winkel über den Kasten, ein Fink-Freistoß konnte kurze Zeit später geblockt werden. Der Chemnitzer FC wirkte unentschlossen, agierte behäbig. Zudem waren die Rostocker stets einen Schritt schneller – und damit regelmäßig im Vorteil. In der 23. Minute parierte Kunz einen Kopfball nach einer Ecke. Er musste diesen aus der Nahdistanz parieren, da er im Fünfmeterraum zuvor nicht energisch attackierte. Hansa, die das erste Saisonspiel gegen die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen mit 1:2 verloren hatten, blieb am Drücker und gefährlich. Einmal trafen sie das Außennetz, das andere Mal berührte der Ball das Aluminium. Die Himmelblauen hatten großes Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein.

 

Die Stimmung der Fangruppen passte sich sukzessive dem Spielverlauf an. „Suptras“ und Co. legten einen bärenstarken Auftritt hin, welcher ab Mitte der ersten Halbzeit sogar oberkörperfrei erfolgte. Neben Klatscheinlagen griff man auf das Wedeln der Shirts und das Zeigen von Schals zurück. Die „Fanszene Chemnitz“ gab das, was möglich war, nur reichte es an diesen sonnigen Tag nicht aus.

 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erkämpfte sich Danneberg den Ball und marschierte zielstrebig nach vorn, passte in Strafraumnähe zu Löning, der einen Drehschuss ansetzte. Dieser wurde geblockt, allerdings mit der Hand. Die Entscheidung damit klar: Elfmeter. Fink schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher. Es war die Erlösung. Dachte man.

 

Der Stadionsprecher verkündete noch die Führung, die Himmelblauen freuten sich und ihre Welt war in Ordnung. Doch fällt unmittelbar nach dem Anstoß bereits der Ausgleich, der aus einer Fehlerkette resultierte. Conrad mit einem unkoordinierten Kopfball, Dem verliert das Folge-Kopfballduell danach, Danneberg den anschließenden Folge-Zweikampf und Nandzik lässt sich von Jänicke düpieren. Dieser zieht von der Strafraumgrenze unhaltbar ab und tunnelt dabei obendrein noch Conrad. Die Gäste flippen im Kollektiv auf, Bierbecher fliegen durch die Gegend, tätowierte Herren hängen auf dem Zaun, dazu erblickt ein pyrotechnisches Erzeugnis wie von Geisterhand das Licht der Samstagwelt. Die Gäste zelebrieren den Ausgleich.

 

Hansa wieder mittendrin – und näher am Sieg dran als der Chemnitzer FC. Chancen waren da, nur fehlte am Ende das Glück des Siegers. Die beste – und leider auch einzige – Chance für die Himmelblauen hatte Löning nach einer guten Stunde, welcher nach Fink-Vorlage knapp am Tor vorbei köpfte.

 

Zwei Spiel, zweites Unentschieden, zweiter Punkt. Der himmelblaue Saison-Motor läuft, allerdings noch nicht auf Hochtouren. Kommenden Sonntag reist die Borussia aus Dortmund nach Chemnitz. Mannschaft und Fans müssen als Einheit auftreten, um den Traum wahr werden zu lassen… Wir glauben - AVANTI FCK!


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