01 - SG Sonnenhof Großaspach (H)

Der Chemnitzer FC startet mit einem torlosen Remis in die „Meistersaison“. Vor etwas mehr als 7.000 größtenteils gut aufgelegten Zuschauern gelang auf der fertiggestellten „Fischerwiese“ gegen die SG Sonnenhof Großaspach kein Treffer. Die besten Möglichkeiten besaß Frahn.

Zehn Testspiele wurden absolviert. Sechs Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage gab es dabei, zum Schluss sogar mit ansprechenden, noch dazu aufstiegshoffnungschürenden Leistungen, welche – wie in den vergangenen beiden Spielzeiten auch – sofort von der Presse aufgenommen und in entsprechende Worte gepackt wurden. Der Verein reagiert erneut zurückhaltend und argumentiert mit 45 Punkten, die das erste selbsterklärte Ziel darstellen. So schnell wie möglich soll dies realisiert werden. Der erste Schritt dazu fand vor heimischer Kulisse gegen die SG Sonnenhof Großaspach statt, welche die letzte Saison mit dem siebten Rang einen hinter den Himmelblauen platziert war, jedoch beide Spiele gewinnen konnte. Entsprechend gewarnt war man.

Die aktive Fanszene mobilisierte für das erste Spiel und gestaltete ein chaotisches Intro über die gesamte Südkurve, bestehend aus einer Vielzahl von himmelblauen und weißen Fähnchen und Luftballons sowie vier gleichfarbigen Bahnen dazu. Am Zaun hing das Wort „Meistersaison“ sowie die Zahlen „66“ und „67“. In der Saison 1966/67 – also exakt vor 50 Jahren – feierte der FC Karl-Marx-Stadt mit dem Gewinn der DDR-Meisterschaft seinen bis dato größten Erfolg. Unter diesem Motto steht nun auch die aktuelle Saison, wobei damit kein Erfolgsdruck verbunden ist. Gedacht wird von Spiel zu Spiel.

Mit Grote, Mast und Jopek standen drei Neuzugänge in der Startformation – und waren Teil der Angriffsbemühungen der Himmelblauen, die von Anpfiff an eine schnelle Führung im Visier hatten. Die erste Möglichkeit, um das in die Tat umzusetzen, hatte Türpitz, der nach energischem Einsatz von Mast den Ball jedoch weit über das Tor hämmerte. Kurze Zeit später bediente Jopek Frahn mustergültig, nur legte sich der Stürmer den Ball via Brust zu weit vor, sodass er den Ball nicht mehr am Schlussmann vorbeikam. Die Stimmung in der Südkurve war solide, im Gästeblock, in dem sich 25 Schlachtenbummler aus Großaspach – diesmal nicht von dynamischen Anhängern unterstützt – einfanden und sporadisch etwas riefen, mehr mau.

Nach einer halben Stunde gaben die Gäste ihre Defensive ein Stück weit auf und spielten zielstrebiger nach vorn. So kamen sie zu mehreren Eckbällen in Folge, bei denen Kunz zweimal sensationell klärte, ein anderes Mal musste Türpitz auf der Linie retten. Innerhalb weniger Zeigerumdrehung war die Partie ausgeglichen – und nach dem Seitenwechsel ging es so weiter, wenngleich die Partie zerfahren war, dementsprechend größtenteils ohne Chancen auskommen musste.

Die größte hatte wiederum Frahn, der von Türpitz perfekt auf die Reise geschickt wurde. Diesmal scheiterte er jedoch nicht am Schlussmann, sondern setzte den Ball mit seinem schwächeren linken Fuß knapp über das Tor. Das wäre die Führung Mitte der zweiten Halbzeit gewesen. Direkt im Gegenzug lag ein Großaspacher nach einer Flanke in der Luft, glücklicherweise traf er den Ball nicht richtig, sodass dieser am Tor vorbeiging. Zum Schluss ging es etwas härter zur Sache, mittendrin statt nur dabei war Danneberg, welcher mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt wurde. Ungeachtet der Leistung des Schiedsrichters geht das Unentschieden in Ordnung. Gleiches gilt für den Support. Und für beides kann konstatiert werden, dass noch nicht das mögliche Potential vollständig abgerufen worden ist.

Das 0:0 zum Saisonauftakt gegen die SG Sonnenhof Großaspach hat zwei Parallelen: Sowohl im Vorjahr gegen den VfR Aalen als auch vor 50 Jahren gegen die BSG Wismut Gerade wurde mit einem torlosem Remis gestartet. Am zweiten Spieltag reist der Chemnitzer FC zum Halleschen FC.